KTM 1290 Super Duke GT Erlkönig
Gran-Turismo-Biest mit neuem Gesicht

Neben der 1290 Super Duke R bekommt offenbar auch die 1290 Super Duke GT demnächst ein Facelift verpasst. MOTORRAD zeigt die Erlkönige mit dem neuen KTM-Gesicht.

Erlkönig KTM 1290 Super Duke GT (11/2022)
Foto: Stefan Baldauf/SB-Medien
In diesem Artikel:
  • Das neue KTM-Gesicht
  • Tagfahrlicht und Kurvenlicht
  • 1290 Super Duke GT mit mehr Komfort
  • GT-Heck für Sozius und Gepäck
  • Günstige GT-Variante?
  • Unveränderte 1.301 Kubik auch für die Super Duke GT
  • Fazit

Im Oktober 2022 wurde die 1290 Super Duke R und mit ihr das künftige KTM-Gesicht erstmals auf Testfahrt erwischt. Im November 2022 war die 1290 Super Duke GT als Erlkönig unterwegs und wurde ebenfalls geknipst. Bei der GT handelt es sich nicht nur um ein Facelift, sie wird endlich auf die neue Super Duke-Plattform umgestellt – ein ohnehin überfälliger Schritt.

Das neue KTM-Gesicht

Mit dem Facelift legt die 1290 Super Duke GT bald ihren Frontschnabel ab, der in Form des für KTM bisher typischen Splitface nach vorn gezogen wurde. Sie bekommt künftig anscheinend das gleiche Gesicht wie die 1290 Super Duke R. Dieses neue Gesicht besteht aus zwei übereinander angeordneten LED-Projektorenlampen, die in einem Kunststoffgerüst platziert sind. Bei den Erlkönigen sieht diese science-fiction-artige Frontmaske zwar noch nach vorläufigem Rapid-Prototyping-Stand aus, doch das wird wohl so kommen. Im Vergleich zu jener Version, die im Oktober an der 1290 Super Duke R montiert war, sind nur minimale Abweichungen zu erkennen, etwa direkt um die runden LED-Leuchten herum. Bei der Super Duke R waren noch deren Kühlrippen zu sehen, hier sind sie mehr abgedeckt.

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Tagfahrlicht und Kurvenlicht

Zudem leuchtete es bei der Super Duke GT im November aus den Schächten links und rechts neben der oberen Lampe heraus. Dabei könnte es sich um Tagfahrlicht oder Kurvenlicht handeln. Dass vorn noch eine durchsichtige Verkleidungsscheibe, also ein "Scheinwerferglas" hinzukommt, ist zwar denkbar und wäre im Hinblick auf Insektenreste durchaus wünschenswert. Doch das ist unwahrscheinlich. Vermutlich zieht KTM das mit der "offenen" Frontmaske tatsächlich durch. Trotz neuer Front, neuer Verkleidung und neuem Chassis, gibt der Erlkönig keinen Hinweis auf ein Radarsystem mit Abstandstempomat, das KTM bereits in der 1290 Super Adventure S einsetzt. Für solch ein System bietet das neue Gesicht anscheinend keinen Raum.

1290 Super Duke GT mit mehr Komfort

Über den Scheinwerfern ist hier eine Frontverkleidung mitsamt hohem Windschild montiert – ein wesentlicher Unterschied zwischen der Gran-Turismo-GT und der Naked-Bike-R. Diesen Bereich formen die Designer und Entwickler offensichtlich neu, ohne den Windschutz zu vernachlässigen. Die Bordelektronik mitsamt großem Farbmonitor und Fahrerassistenzsystemen erwartet MOTORRAD auf dem aktuellen technischen Stand, ebenfalls entsprechend der Super Duke R.

GT-Heck für Sozius und Gepäck

Weitere wesentliche Unterschiede gegenüber der Super Duke R sind bei der Super Duke GT schon bisher im Heckbereich zu finden. Prinzipell gleich ist das an den Hauptrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahlrohren angeschraubte Rahmenheck aus Aluminiumguss, dennoch wird hier auch für den Sozius mehr Komfort geboten. Nicht auf Reiseenduro-Niveau, aber zumindest mit der Fußrastenposition und den – neuartig geformten – Haltegriffen mehr als auf der R. Übrigens wird die 1290 Super Duke GT bisher immer noch auf der alten Super Duke-Plattform gefertigt, also mit dem alten Rahmen mitsamt Stahlrohr-Heckrahmen. Auf der KTM-Homepage wird so noch das Modelljahr 2023 der 1290 Super Duke GT angezeigt. Wann die Umstellung vollzogen wird, ist nicht bekannt. Vielleicht erst für 2024.

Günstige GT-Variante?

Auffällig am Erlkönig ist das Fehlen der semi-aktiven Gabel, während am Federbein eindeutig der Anschluss der elektronischen Hydraulik für die Vorspannung zu sehen ist. Möglich ist eine neue Generation einer Gabel von WP mit nur einem semi-aktiven Gabelholm. Oder: KTM bringt eine neue, günstigere GT mit einem konventionellen Fahrwerk als Standard und semi-aktiv geregelten Komponenten als Option. Oder eine Modellvariante mit der Zusatzbezeichnung Evo, wie bei der Super Duke R Evo. So könnte KTM den Aufstieg auf die große GT günstiger gestalten. Die leichteren 17-Zoll-Aluminiumguss-Räder der Super Duke R bekam die GT bereits 2022. Neu sind die radial angeschraubten Stylema-Monoblock-Vierkolbenzangen von Brembo, ebenfalls von der aktuellen R übernommen.

Unveränderte 1.301 Kubik auch für die Super Duke GT

Änderungen am Motor sind bei der neuen Super Duke GT weder zu erkennen, noch zu erwarten. Noch mehr Hubraum und noch mehr Power ist hier sowieso kein Thema. Zumindest solange Euro 5 für bereits homologierte Typen gilt, also bis einschließlich 2024 wird es beim extrem starken V-Twin mit 1.301 Kubik und ungewöhnlichen 75 Grad Zylinderwinkel bleiben. Dessen krasse Eckdaten: 180 PS (132 kW) sowie 140 Nm.

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Fazit

Dass die 1290 Super Duke GT auf die neuere technische Plattform der 1290 Super Duke R umgestellt wird, ist überfällig. Offenbar legt die GT bei diesem Schritt auch gleich ihren Splitface-Schnabel ab und bekommt das neue KTM-Gesicht verpasst. Im November 2022 wurde die neue KTM 1290 Super Duke GT als Erlkönigin erwischt. Wann sie in dieser Form in den Handel kommt, ist nicht bekannt. Vielleicht erst 2024.

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Erscheinungsdatum 26.05.2023