Die Yamaha Tracer 900 heißt jetzt Tracer 9 und lässt es bei ihrer Modellpflege für 2021 richtig krachen. Hierfür greift sie selbstbewusst in das Teileregal der R1. Die Tracer 9 GT rollt noch üppiger ausgestattet an.
Die Yamaha Tracer 900 heißt jetzt Tracer 9 und lässt es bei ihrer Modellpflege für 2021 richtig krachen. Hierfür greift sie selbstbewusst in das Teileregal der R1. Die Tracer 9 GT rollt noch üppiger ausgestattet an.
Selbstbewusst kann sich die Yamaha Tracer 9 geben, denn in Deutschland ist sie nach MT-07, Ténéré 700 und MT-09 die viertbeliebteste Yamaha (Stand: Oktober 2020; Quelle: KBA). Bisher war sie unter dem Namen Tracer 900 bekannt. Für das Modelljahr 2021 macht Yamaha den Sporttourer nun fit für Euro 5. Die Bohrung des Dreizylinders wird, wie auch schon in der MT-09 um drei Millimeter vergrößert, weshalb die Tracer 9 nun auf 890 cm³ statt vormals auf 847 cm³ kommt. Und so legt sie auch an Leistung zu: 119 PS bei 10.000/min (vormals 115 PS) und ein maximales Drehmoment von 93 Nm bei 7.000/min (vormals 88 Nm bei 8.500/min). Außerdem wiegt der komplett überarbeitete Dreizylinder 1,7 Kilo weniger als sein Vorgänger.
Leichter ist auch das Auspuffsystem geworden, das mit seinen neu gestalteten Edelstahlkrümmern 1,4 Kilo an Gewicht verloren hat. Und noch etwas ist leichter geworden: die Zehn-Speichenräder samt Achsen vermelden eine Gewichtsersparnis von 700 Gramm. Insgesamt rollt die neue 2021er-Yamaha Tracer 9 um die zwei Kilo leichter an als ihre Vorgängerin – jetzt 212 statt 214 Kilogramm. Und erfreulicherweise erhöht sich die erlaubte Zuladung von 176 auf 193 Kilo.
Auch an der Position des Motors wurde gefeilt. Im neuen und kompakteren Alurahmen, der von der 2021er-MT abgeleitet wurde, ist der Dreizylinder aufrechter montiert als sein Vorgänger, was für ein besseres Balancegefühl und mehr Grip am Vorderrad sorgen soll. Hinten hat sich an der Yamaha Tracer 9 2021 auch etwas getan: eine neue und um 60 Millimeter längere Schwinge ist nun an der Rahmeninnenseite montiert und sorgt dafür, dass es trotz kompakteren Rahmens bei 1.500 Millimeter Radstand bleibt.
Mehrere Sensoren der sechsachsigen Messeinheit spielen ihre Daten ans Steuergerät, welches dann entscheidet, ob und wie Traktionskontrolle, Slide Control und Wheeliekontrolle eingreifen. Für diese Funktionen bediente sich die Tracer 9 am Hightech-Regal der R1. Die Helferlein greifen auf Wunsch sportlich spät oder vorsichtig früh ein, sind aber auch individuell einstellbar, wobei Slide- und Wheelie-Kontrolle ganz abgeschaltet werden können. Außerdem ist sie mit Kurven-ABS ausgestattet und protzt im Cockpit mit zwei TFT-Bildschirmen. Hier soll auch übersichtlich dargestellt werden, in welchem der vier Fahrmodi sich der Fahrer befindet. Modus 1 steht für sportlich, Modus 2 soll der Allrounder sein, in Modus 3 soll es sanft zur Sache gehen und Modus 4 ist auf Regenfahrten abgestimmt.
Von der R1 krallt sich die Yamaha Tracer 9 auch den radialen Nissin-Bremszylinder für die Vorderbremse.
Im Modelljahr 2021 ist die Yamaha Tracer 9 serienmäßig mit Tempomat ausgestattet. Ab 50 km/h und ab dem 4. Gang ist er aktivierbar und schaltet sich automatisch aus, sobald Bremse, Kupplung oder Gas betätigt werden.
In der Grundeinstellung ist die Sitzhöhe um 15 Millimeter niedriger als bei der Vorgängerin, womit wir bei 835 Millimeter wären (zuvor 850 mm). Der Sitz kann per Höhenversteller in zwei Positionen angepasst werden, die Fußrasten können 15 Millimeter nach oben oder unten versetzt werden und durch Umdrehen der Lenkerklemmen kann der Lenker neun Millimeter nach vorne und vier Millimeter nach oben justiert werden. Die Windschutzscheibe der Yamaha Tracer 9 wächst für das Modelljahr 2021 an und ist in zehn Positionen einstellbar.
Weitere Änderungen betreffen die voll einstellbare und um 30 Millimeter kürzere 41-mm-Telegabel, die neue Aufnahme des einstellbaren Stoßdämpfers, die mit Bridgestone für die Tracer 9 entwickelten Battlax T32 (120/70 ZR 17 vorne, 180/55 ZR 17 hinten), das leicht erhöhte Übersetzungsverhältnis des ersten und zweiten Gangs, das neue Material für die dem nun höheren Drehmoment ausgesetzten Kupplungsscheiben sowie die Änderung der Kraftstoffzufuhr. Für den letzten Punkt wurden die Einspritzdüsen an den Seiten der Drosselklappen angebracht, was die Effizienz der neuen Yamaha Tracer 9 um neun Prozent steigern und so für mehr Reichweite sorgen soll.
Die Yamaha Tracer 9 ist in Europa ab März 2021 in folgenden Farben erhältlich: "Redline" (rot) und "Tech Kamo" (grüngrauer Farbton). Der Sporttourer kostet 11.599 Euro, die Nebenkosten von 400 Euro sind bereits mit eingerechnet.
Die üppiger ausgestatte GT-Version ist ebenfalls ab März erhältlich. Sie kostet 13.999 Euro und liegt damit 2.400 Euro über der Tracer 9. Dafür gibt es neben Rot und Grüngrau nicht nur die Icon-Lackierung der R1M obendrauf zur Auswahl, sondern serienmäßig die Hartschalenseitenkoffer, das elektronische semi-aktive KYB-Fahrwerk mit zwei Fahrmodi (Sport und Komfort), den Quickshifter fürs Hoch- und Runterschalten ohne Kupplung, Kurvenlicht sowie eine in zehn Stufen regelbare Griffheizung.
Technische Highlights