Dass man in Russland an neuen, eigenen Motorrädern für den Einsatz im Staatsdienst arbeitet, war lange ein offenes Geheimnis. Bislang setzt der russische Staatsfuhrpark auf Modelle von BMW und Ural. Jetzt gibt es zu den noch namenlosen Motorrädern, die unter dem Label Kortehz (Cortege, bedeutet Ehrengeleit) laufen werden, erste Infos. Gebaut werden sollen die Motorräder vom Staatsbetrieb Rostec und sie sollen, wie auch die Staatslimousinen, später auch privaten Käufern angeboten werden. Mit dem Produktionsstart rechnet Rostec CEO Sergei Chemezov Ende 2018/Anfang 2019.
Erst im Mai 2018 wurde der Öffentlichkeit die neue Cortege Staatslimousine von Putin vorgestellt.
500 kg schwer, 250 km/h schnell
Die ersten Eckdaten für die Kortehz-Motorräder lassen aufhorchen. Das Gewicht soll bei rund 500 Kilogramm liegen, einige Zentner davon dürften auf die umfangreiche Panzerung entfallen. Bei den Fahrleistungen werden 3,5 Sekunden für den Spurt von Null auf 100 km/h genannt. Die Höchstgeschwindigkeit soll 250 km/h betragen. Reichen sollen dafür rund 150 PS. Und natürlich sollen die neuen Russen-Bikes die Wettbewerber klar in die Schranken weisen. Weitere Eckdaten oder Informationen wurden nicht publiziert.
Allerdings gibt es vom entsprechenden Konzeptbike ein Video, das den ein oder anderen Rückschluss zulässt. Die Gesamtgestaltung erinnert an klassische Bagger-Bikes mit kleiner Verkleidung, abfallender Hecklinie und integrierten Seitenkoffern. Vorder- und Hinterrad sind nahezu vollverkleidet. Unter dem Vorderradkotflügel blitzt allerdings ein Kreuzspeichenrad mit Doppelscheibenbremsanlage hervor. Die markanten seitlichen Höcker in der Bugverkleidung deuten auf einen Boxermotor hin. Zu sehen ist auch ein Staufach vor dem Fahrer sowie ein großes Display im Cockpit. Die beiden Endschalldämpfer münden tiefliegend unter den Koffern.