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Aus dem heimischen Schwabenländle auf Achse bis mitten in den Balkan – auf dieser Adventure-Motorradtour testeten unsere Kollegen Dirk Schäfer, Ferdinand Heinrich-Steige und Thorsten Dentges eine große Menge an Equipment: Gepäcklösungen, Bekleidung – auch für darunter –, Camping-Ausrüstung, Starthilfe und Montierhebel sowie Reifen und Navigationsgerät.
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3 Motorrad-Reiseprofis aus der Redaktion über Gepäcklösungen, Bekleidung, Reifen oder Camping-Ausrüstung sowie Neuheiten im Adventure-Bereich.

Ausrüstung für Adventure-Motorradtouren im Test

Mit guter Belüftung, großen Taschen und hohem Tragekomfort ist die Kombi gut fürs Abenteuer gerüstet. Konzeptbedingter Nachteil: Membran und Thermofutter müssen bei Bedarf eingezippt werden, schützen jedoch zuverlässig vor Nässe und Kälte. Die Jacke lässt sich mit Neck Brace und Brustprotektor noch erweitern, auch der Rückenprotektor ist nicht Serie. Bis auf den bauchigen Schnitt der Jacke gefällt die Passform der Kombi. Ein überzeugendes Gesamtpaket für 819,98 Euro​

Bekleidung: Rev'it Sand 4​

Was auffällt: der weite Schnitt. Aber auch über Tempo 160 (fährt man mit Grobstöllern sowieso nur selten) flattert das Gore-Tex-Performance-Shell-Laminat (Klimamembran auf festem 630D-Cordura-Gewebe) nicht. Mangels Thermoschicht empfiehlt sich bei Fahrten unter 20 °C ein extra Midlayer. Man könnte auch auf die D3O-Protektoren verzichten und stattdessen unter dem großzügig geschnittenen Zweiteiler MX-Schützer/Enduro-Protektorenhemden tragen. Denn die integrierten Schützer verrutschen beim Sturz leicht. Positiv: beste Bewegungsfreiheit bei engagierten Geländetouren, große, bequem zugängliche wasserdichte Taschen und vor allem eine klasse Belüftung durch sinnvoll angebrachte Ein- und Auslässe mit wasserdichten Reißverschlüssen; 1.345 Euro.​

Bekleidung: Klim Carlsbad

Top-Tragekomfort und dank mehrerer Justiermöglichkeiten sehr gute körpernahe Passform. An sturzgefährdeten Stellen schützen abriebfestes Cordura-2.000-Material sowie gut sitzende CE-Protektoren. Für mediterrane Temperaturen und schweißtreibende Offroad-Action ist der Anzug mit großflächigen Cordura-Air-Einsätzen belüftet. Funktioniert prima. Pfiffig: Ein mitgelieferter größenverstellbarer Rucksack (Trinkblase, Pausensnacks) ist an die Jacke anzippbar, für den Stadtbummel auch separat nutzbar. 1.148 Euro für den hochwertigen Sommeranzug sind allerdings eine Stange Geld – auf die wind- und regendichte Drei-Lagen-Laminat-Außenhaut (World 2 Weather, 1.768 Euro) mit weiteren Features haben wir daher verzichtet und sind (bei überwiegendem Nichtgebrauch) mit einer weniger sperrigen, preisgünstigen Drüberzieh-Regenkombi (ca. 130 Euro) auch gut gefahren.​

Bekleidung: Touratech Compañero World 2 Summer

Im Brustbereich wattiert und gut wärmend, außerdem Stretcheinsätze, die für bequemen Sitz unter der Kombi sorgen. Packmaß und Gewicht sind überschaubar, dieser effiziente und zudem modische Midlayer macht sich also gut im Gepäck und am Körper; 99,95 Euro

Bekleidung: Rukka Hybe-R

Das Merinowoll-Polyamid-Mischgewebe mit auf der Innenseite grobschlingiger Frotteestruktur bietet erstaunlich gute Wärmeleistung und trägt dafür nur dünn auf. Da auch noch recht geruchsneutral und sehr langlebig, ein optimaler Allrounder-Pulli; 139,90 Euro.

Bekleidung: Woolpower Turtleneck 400

Teure, aber wegen der Dauerhaltbarkeit und einwandfreien Funktion empfehlenswerter Base-Layer. Der straffe Sitz ist gewöhnungsbedürftig, die Klimatisierung aber ausgezeichnet; Preis: 204 Euro.​

Bekleidung: X-Bionic Moto Energizer 4.0

Super bei Hitze wegen klasse Feuchtigkeitstransport. Sitzen als Läufer-Kompressionssocken naturgemäß wulstfrei und fördern die Durchblutung bei Marathonetappen; Preis: 54,95 Euro.​

Bekleidung: CEP 80s Compression​

Alpinestars verpricht Allwettertauglichkeit – und erlaubt für große Hitze sogar das Abnehmen der äußeren Schicht der Ärmel! Zurück bleiben Mesh und Protektoren; S–4XL; Preis: 419,95 Euro.​

Bekleidung: Alpinestars Halo Drystar

In neuen Farben bringt Arai den bewährten Tour X4. Geeignet für leichtes Gelände und flotte Autobahnetappen; XS–XXL; Preis: ab 649 Euro.​

Bekleidung: Arai Tour X4

Ziegenleder-Textilmix mit Membran und Visierwischer, sowohl als Kurz- (im Bild) wie auch als Langversion erhältlich; S–3XL; Preis: 149,99 Euro.​

Bekleidung: Klim Vanguard GTX

Der neue wasserdichte Lederstiefel aus Italien richtet sich speziell an Adventure Rider; 38–47; Preis: 259 Euro.​

Bekleidung: Stylmartin Navajo Evo

Die "Sprung-Cell"-Konstruktion aus sehr dünnem 40D-Nylon (Vorsicht mit spitzen Gegenständen!) erinnert an ein Sofapolster und ist ultrabequem. 10 cm "Federweg" bügeln Unebenheiten locker weg, die isolierende Kunstfaserfüllung sorgt bei dieser Ultraleicht-Luftmatratze mit Mini-Packmaß (28 x 13 cm) für besten Schlafkomfort – auch bei Nächten um null Grad. Nettes Feature: Der Packsack dient mit Geschick auch als Blasebalg; 219,95 Euro. Selbstaufblasende Alternative: Exped SIM Lite 3.8 LW, 33 x 11 cm, 1035 g, 94,95 Euro.

Camping-Ausrüstung: Sea to summit Ether light XT

Wohnliches Platzangebot für einen Schläfer, gedrängt passen auch zwei nebeneinander, wenn Helm, Stiefel, Taschen und Kombi in den beiden Apsiden verstaut werden. Hochsommertauglich: die Belüftung. Clever: geteilte Packrolle (50 x 12 cm, 5 l Volumen), ein Packsack dient als Lichtdiffusor für Stirnlampen. Das semifrei stehende Zelt ist top verarbeitet, aber trotz High-End-Alugestänge nur mäßig windfest; 519,95 Euro. Preisgünstige Alternative: Decathlon Trek 900/2, 5 l Packvol., 1950 g, 229,99 Euro.

Camping-Ausrüstung: Sea to summit Alto TR2 Plus

Komfortbereich bei diesem Minischlafsack: deutlich unter 10 °C. Ausreichend also für Sommertouren auch mit kühlen Nächten in den Bergen, vor allem der Wärmekragen sorgt dann für Kuschel-Feeling. Daune als Füllmaterial ist zwar feuchtigkeitssensibler, aber in Sachen Klimatisierung und Wärmeleistung unschlagbar. Der Schnitt ist auch für breitschultrige 1,90-m-Mannen großzügig genug; beeindruckend klein das Packmaß: 15,5 x 19 cm; 379,95 Euro. Kunstfaser-Alternative: Nordisk Gormsson -2 Mummy, 27 x 21 cm, 1.000 g, 179,95 Euro.

Camping-Ausrüstung: Sea to summit Spark II long

Mit lediglich 83 Gramm ist der kompakte Gaskocher ein angenehmer Reisebegleiter. Montiert wird er auf 227-Gramm-Schraubkartuschen, gezündet wird per Piezo-Druckknopf. Ein Druckregler sowie der breite Brennerkopf versprechen eine kurze Siedezeit (3,3 Minuten für einen Liter Wasser) bei jedem Wind und Wetter; 67,99 Euro.

Camping-Ausrüstung: MSR Pocket Rocket

Sea To Summit X-Set 11

Mit dem Motorrad zusammen ins Zelt kuscheln wäre zwar auch eine Art Diebstahlschutz, einfacher geht das aber mit einem leichten Sicherheitsschloss wie dem Litelok Core. Dank des Click-to-Lock-Systems lassen sich bei Bedarf sogar mehrere der 1,5 Meter langen Schlösser kombinieren, das Material verspricht Schutz gegen Kältespray, Abrieb, Witterung, Korrosion und Gewalt; 179 Euro.

Camping-Ausrüstung: Litelok Core

Gilt bei Fernreisenden zu Recht als Benchmark. Das pfeilartige Profil kostete im Gelände ein paar Punkte, ermöglicht aber einen großen Einsatz- und Wohlfühlbereich. Handling, Geländetraktion und Asphalt-Nassgrip sind überdurchschnittlich, und die hohe Laufleistung können wir nur bestätigen: Mit diesen Reifen hätten wir die Tour bis in den Kaukasus verlängern können. Der Verschleiß hängt jedoch vom Mittelsteg am Hinterreifen ab, der nicht bei allen Reifengrößen vorhanden ist.

Reifen: Heidenau K60 Scout​

Über 35 Jahre alt, dauernd weiterentwickelt und noch immer eine Instanz bei Abenteurern. Abzüglich der Schwächen auf nassen Straßen überzeugt der Conti mit beeindruckender Vielseitigkeit, ermöglichte viel Fahrspaß auf slowenischen Landstraßen und gefiel vor allem mit guter Geländetauglichkeit. Egal, ob feiner Sand, rutschiger Kies oder grober Schotter – bis auf tiefen Matsch geht damit alles! Diese Leistung fordert jedoch etwas Einfahrzeit, und das Profil hinten hielt nur 4.500 Kilometer.

Reifen: Continental TKC 80​

Der Vorgänger zeigte klare Kanten, Karoo Nummer 3 wirkt durch die leicht gepfeilte Profilgestaltung wie ein eher straßenaffiner Grobstoller. In der Praxis überzeugte er mit tollem Handling on- wie offroad, schenkte auch bei Regen ausreichendes Vertrauen. Bei Matsch oder Ölspuren blieb jedoch auch der modernste Reifen des Trios machtlos. Das Restprofil am Hinterreifen versprach nach 3.000 noch gut 2.000 Kilometer, was üblichem Verschleiß entspricht. Insgesamt ein sehr ausgewogener Enduroreifen.

Reifen: Metzeler Karoo 3​

Navis führen sicher ans Ziel, verfehlen dabei aber die schönen Routen? Und selbst intensives Kartenstudium ist einfacher, als die Route fehlerfrei zu programmieren? Das war einst so, doch heute beeindrucken fürs Motorrad spezialisierte Navis mit ausgeklügelter Routenführung und einfacher Bedienung. So erlaubt das Garmin Zumo XT mit der "Adventurous Routing"-Funktion beispielsweise die Navigation auf kleinsten Sträßchen, das 5,5-Zoll-Display ist bei Sonne gut ablesbar und bietet Infos zu Wetter und Verkehr.

Navigation: Garmin Zumo XT​

Platter Reifen in der Einöde? Hoffentlich sind Montierhebel dabei! Reisetauglich bedeutet hier kompakt und trotzdem stabil, daher bestehen die BeadPro aus Aluminium. Im Gegensatz zu gängigen Stahlhebeln sind sie zwar teurer, aber auch deutlich leichter.

Werkzeug: Motion Pro BeadPro

Kein Platz mehr am Moped? Das nach IP67-Standard absolut wasserdichte und ultrarobuste Daypack (25 Liter) trägt sich auch bei Highspeed über 160 km/h ohne Flattern und bequem am Rücken. Der abgedichtete, lange Reißverschluss am Rückenteil ermöglicht wie bei einer Reisetasche einfachen Zugriff auf den Inhalt, zudem praktische Innentaschen.​

Gepäck: Ortlieb Atrack 25​

Das Drei-Taschen-System ist durchdacht, wasserdicht und vor allem: pistenfest. Der Clou: Hecktasche mit großflächigen Laschen, unter denen auch spontanes Zusatzgepäck (Einkauf, nasses Zelt) Platz findet, mit kleinen Zusatztaschen ergeben sich 80 Liter Stauraum. Nachteilig: Die Packsäcke lassen sich nicht ohne Lufteinschluss schließen und nur fummelig in die äußeren Haltetaschen einfügen; Preis: 561,16 Euro.​

Gepäck: Mosko Reckless 80L​

Die neueste Generation des Koffersystems gefällt mit sauberer Verarbeitung, durchdachten Details und schnörkellosem Design. Zudem bieten die Koffer Platz für Zubehör und Verzurrmöglichkeiten für weiteres Gepäck. Träger und Alu-Boxen wiegen unbeladen bereits rund 14 Kilo, sind aber vielseitig nutzbar, wasserdicht und hielten auch mehrfachen Stürzen stand. 38 Liter pro Koffer sind ein guter Kompromiss, denn damit baut das System an der KTM nicht zu breit; ab 1.199,00 Euro.

Gepäck: Touratech Zega Evo X​

Systemtaschen-Set: zwei Packsäcke (je 25 l, wasserdicht) in Holster mit Heckhalterung für weitere Packrolle, mittels vier integrierten Gurten easy auch ohne Träger am Motorrad bombenfest anzubringen. Auch bei sehr ruppigen Offroad-Sektionen rüttelte sich nichts los. Das System ist, ähnlich wie das von Mosko schwerpunktgünstig positioniert. Die gefüllten Säcke lassen sich mit einem Handgriff herauslösen und gut transportieren; 399 Euro.

Gepäck: Touratech Discovery​

Vier (erweiterbar sieben) Liter Packvolumen reichen für Ersatz-Handschuhe, Handy, Müsliriegel und weitere Kleinutensilien, die griffbereit sein sollen. Prima: Universal einstellbarer Riemen-Klickverschluss, Anti-Rutsch-Material fixiert den Tankrucksack am Platz; 99,90 Euro

Gepäck: Touratech Ibarra Mini​

Sauber verarbeitete, passgenaue Edelstahl-Rohrkonstruktion, lässt sich in wenigen Minuten an der Ténéré 700 montieren. Bietet viele Verzurrmöglichkeiten, stabile Auflage auch für größere Packsäcke, Sozius-Haltegriffe und lässt gleichzeitig ausreichend Platz für Hintermann/-frau; 159,90 Euro.

Ausrüstung für Adventure-Motorradtouren im Test

Was ist die beste Adventure-Tour-Ausrüstung? :Gepäck, Bekleidung, Reifen und Camping-Ausrüstung

Was ist die beste Adventure-Tour-Ausrüstung?
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Gepäck, Bekleidung, Reifen und Camping-Ausrüstung