Immer mehr Bekleidungsmarken bieten Kombis, Helme, Handschuhe und Stiefel speziell für die Dame an. Aber wie unterscheiden sich diese Teile vom Standardsortiment für die Herren der Schöpfung? Unsere MOTORRAD-Mädels den Praxistest mit zehn Sets.
Immer mehr Bekleidungsmarken bieten Kombis, Helme, Handschuhe und Stiefel speziell für die Dame an. Aber wie unterscheiden sich diese Teile vom Standardsortiment für die Herren der Schöpfung? Unsere MOTORRAD-Mädels den Praxistest mit zehn Sets.
Dina, Sigrun, Iris, Catherine und Aileen könnten unterschiedlicher nicht sein. Von der Asphaltqueen bis zur Offroad-Enthusiastin ist alles dabei. Sie testen für uns zehn Outfits von insgesamt 27 Herstellern und nehmen sie auch im Praxistest genauer unter die Lupe. Können die Damenprodukte in den Größen 34 bis 44 wirklich halten, was sie versprechen? Trotz taillierten Schnitts unterscheidet sich manches leider nur im Design vom restlichen Sortiment. Und das kann ziemlich heikel werden. Denn nur optimal anliegende Motorradbekleidung kann den bestmöglichen Schutz bieten. Besonders stark fällt die fehlende Innovationsfreude bei den Helmen auf. Bis auf den C3 Pro Women von Schuberth wurde kein Helm extra für Damen entwickelt.
Bei den Schuhen sieht es anders aus. Von Boots mit verschiedenen Heels über Stiefeletten bis zu Straßenschuhen ist alles dabei, was Frauenherzen höherschlagen lässt. Und wie sieht es bei den Konfektionsgrößen aus? Da hat jeder Hersteller seine eigenen Richtlinien. Diese unterscheiden sich aber um bis zu zehn Zentimeter im Körperumfang voneinander. Das sind fast vier Kleidergrößen. Frau sollte also immer einen Blick auf die Größentabelle und ihren Figurtyp werfen.
Als Fan von großen Allrounder-Bikes greift Dina (158 cm) gekonnt zu den kurzen Größen.
"Und sie riecht gut!" Als ich meine neue Lieblingsjacke, die Lady Style von Segura, nicht nur als „toll, geschmeidig und klasse verarbeitet“ bezeichnet habe, sondern auch ihr Odeur lobend zum Ausdruck brachte, konnten sich die Kollegen ein Lachen kaum verkneifen. Aber sie ist halt echt toll, die Jacke. Beziehungsweise beide, denn eigentlich handelt es sich um eine Lederjacke mit Protektoren und eine Innenjacke, die zugleich als lässiger Kapuzen-Zipper getragen werden kann. Die französische 38 passt deutschen 36er-Frauen.
Die Jeans von Held fällt eigentlich genau richtig aus – dass sie dennoch zu lang ist, liegt „nur“ an meinen kurzen Beinen. Knieprotektoren sind bereits drin, toll sind die zusätzlichen Taschen an der Hüfte. Sowohl Stiefel, Handschuhe und Helm setzen auf Pink, um die Damenwelt zu begeistern. Shoei lässt es aber bei diesen äußerlichen Änderungen des Unisex-Helms bewenden, während die wasserdichten Handschuhe von Rukka und vor allem das Schuhwerk von Bering ganz eindeutig nur was für Damen sind. Für den Alltag sind die Stiefel top, auf dem Motorrad kriegen Kurzfüßige allerdings Probleme beim Schalten, weil dann der Absatz stört. Besser ist der Größengewinn bei den Lady Pilot GTX von Daytona gelöst: Dank dicker Korksohle gewinnt man am ganzen Fuß an Höhe, insgesamt zirka sechs Zentimeter.
Mein zweites neues Lieblingsteil ist die Büse-Hose: Die 36 in Kurzform passt bei meinen Einsachtundfünfzig wie angegossen. Dazu durchdacht ausgestattet und hochwertig verarbeitet. Ebenfalls top sind die dreifach raffbaren Ärmel der Ixs-Jacke. Leider vermisse ich diese Möglichkeit an der Taille der sehr luftigen und leichten Sommerjacke.
Die Dainese-Handschuhe sehen sehr sportlich und sicher aus, fallen aber eher klein aus. DL entspricht 7,5 und hat mir gerade so gepasst. Helds spezieller Damenhelm ist besonders für schmale Köpfe gedacht, das finde ich super!
Allrounderin Outfit 1
Allrounderin Outfit 2
Anbieter: Bering und Segura, über Shark, Tel. 0 41 08/45 80 00, www.bering.fr; Büse, Tel. 0 24 71/1 26 90, www.buese.com; Dainese, Tel. 0 89/35 39 67 66, www.dainese.com; Daytona, Tel. 0 87 21/9 64 40, www.daytona.de; Held, Tel. 0 83 21/6 64 60, www.held.de; Ixs, Tel. 0 76 31/1 80 40, www.ixs.de; Rukka, Tel. 0 40/5 51 10 55, www.rukka.de; Shoei, Tel. 02 11/1 75 43 60, www.shoei-europe.com
Großer Busen, runde Hüften, schmale Taille. Tourenfahrerin Sigrun weiß, wie sie ihre Kurven in Szene setzen muss.
Die schönste Verbindung zwischen zwei Punkten ist eine Kurve. Das wissen nicht nur meine Kollegen aus der MOTORRAD-Testredaktion, sondern auch ich. Deswegen achte ich vor allem auf Passform und Sitz der Protektoren. Die Textilkombi von Difi hat mich bei diesem Test positiv überrascht. Sie sitzt perfekt, und die Protektoren verrutschen nicht. Obwohl sie eine der günstigsten im Testfeld ist, kann sie qualitativ mit der fast doppelt so teuren Konkurrenz mithalten. Besonders gut gefällt mir die Luftdurchlässigkeit, und in den Taschen kriegt frau locker alles verstaut. Eine tolle Sommerkombi, die mit ihrer Optik noch mal extra punktet.
Schuberth wirbt damit, dass der C2 Pro Women besonders leise sein soll, was ich durch meinen Praxistest aber so nicht bestätigen kann. Auch die Passform unterscheidet sich meiner Meinung nach nicht groß von der Männervariante. Im Vergleich zum S2 fällt er sogar etwas größer aus. Trotzdem ein toller Helm, der sein Geld wert ist.
Die Daytona Evoque GTX sind für Frauen mit sehr schmalen Füßen gemacht, ähnlich wie die Probiker Handschuhe sitzen sie sehr eng. Mit der Winterjacke von Pharao bin ich – dank herausnehmbaren Futters – für alle Jahreszeiten gut gerüstet. Bei mir sitzen die Protektoren auf Anhieb da, wo sie hingehören. Dies können die Kolleginnen mit einem geringeren Brustumfang leider nicht bestätigen.
Ähnlich sieht es bei der Tourenhose von Ixs aus. Sie sitzt auch nach mehreren Stunden Fahrt superbequem, doch eine Frau mit einer schmaleren Hüfte hätte auch hier Probleme. Die Hardtrack-Handschuhe von Held sitzen wie angegossen und geben ein tolles Feedback. Ähnlich sieht es bei den Alice-Stiefeln von Vanucci aus. Die drei Zentimeter hohen Absätze sind beim Fahren super und sorgen an der Ampel für einen festen Stand. Der Helm von Touratech war mir leider etwas zu groß, erfüllte aber sonst alle meine Erwartungen.
Weltenbummlerin Outfit 1
Weltenbummlerin Outfit 2
Anbieter: Daytona, Tel. 0 87 21/84 24, www.daytona.de; Difi, über Motoport, Tel. 0 44 56/89 95 71 00, www.motoport.de; Held, Tel. 0 83 21/6 64 60, www.held.de; Ixs, Tel. 0 76 31/1 80 40, www.ixs.de; Pharao, über Polo, Tel. 0 21 65/8 44 04 00, www.polo-motorrad.de; Probiker und Vanucci, über Louis, Tel. 0 40/73 41 93 60, www.louis.de; Schuberth, Tel. 03 91/8 10 60, www.schuberth.com; Touratech, Tel. 0 77 28/9 27 90, www.touratech.de
Bislang hat Iris auch problemlos zu Lederkombis für Männer gegriffen. Ändert sich das nach diesem Test?
"Such dir zwei möglichst unterschiedliche Outfits zusammen!", so lautete der Auftrag. Und jetzt steh ich mit zwei Zweiteilern da. Eigentlich wollte ich ja einen schönen schwarz-pinken Einteiler von Dainese, schön bequem in Größe 38. Blöd nur, dass der gerade mal einer gängigen 32 entspricht. Aber auch eine italienische 42 hätte bei meinen Proportionen wahrscheinlich nur teilweise gepasst. Stattdessen also Zweiteiler wie der ProSports, bei dem die Protektoren genau richtig sitzen, aber im Schritt und im Becken zwickt es. Ich müsste daher eine Nummer größer nehmen und dann hoffen, dass die Protektoren noch immer passen.
Die Handschuhe von Bering fallen etwas klein aus, können durch ihren Mix aus Leder und Textil aber gerade bei Kälte überzeugen. Vielleicht bin ich ja über Nacht gewachsen, denn auch die ansonsten anständig verarbeiteten Sidi-Stiefel sind zu eng. Also lieber eine Nummer größer kaufen, dann hat man feminin verzierte Stiefel mit gutem Sicherheitsgefühl. Der RPHA 11 von HJC ist übrigens nur vom Dekor her ein Damenhelm. Laut Helmtest in MOTORRAD 9/2016 aber auch im Crashtest ein sehr guter.
Die zweite Lederkombi stammt von Büse und sitzt besser – bis auf den drückenden Kragen. Schulter- und Ellbogenprotektoren sitzen perfekt. Damit der Rückenprotektor noch Platz findet, müsste ich aber eine Nummer größer gehen. Die Held-Handschuhe fallen nochmals etwas enger aus als das Pendant von Bering, sind ansonsten aber sehr bequem.
Eines meiner Highlights waren die Stiefel von Dainese: hochwertige Verarbeitung, tolle Optik, gutes Schutzgefühl. Und das zweite: der Helm von Icon. Mit den zwar skurrilen, aber durchaus liebevoll gezeichneten, bunten Figuren zieht man stets Blicke auf sich.
Racerin Outfit 1
Racerin Outfit 2
Anbieter: Bering, über Shark, Tel. 0 41 08/45 80 00, www.bering.fr; Büse, Tel. 0 24 71/1 26 90, www.buese.com; Dainese, Tel. 0 89/35 39 67 66, www.dainese.com; Held, Tel. 0 83 21/6 64 60, www.held.de; HJC Tel. 0 21 31/52 35 60, www.hjc-germany.de; Icon, über Parts Europe, Tel. 0 65 01/9 69 50, www.partseurope.eu; Pro Sports über Hein Gericke, Tel. 02 11/ 9 89 88 88, www.heingericke.de; Sidi, über Jopa Racing Products, Telefon 00 31/5 47/38 27 17 (Niederlande), www.jopa.nl
Catherine betont ihre Figur richtig: ausgeprägte Schulterpartie, voller Busen und eine schmale Hüfte.
Privat trage ich auf dem Motorrad oft Männersachen, weil diese bei meiner Figur einfach gut ausschauen. Auf Pink kann ich dagegen gerne verzichten. Viel besser gefällt mir dagegen die Café Racer-Lederjacke, die nur leicht tailliert ist und mit doppelreihigem Reißverschluss nicht nur ein optisches Highlight bietet. Leider sind die Ärmel etwas zu lang, was vor allem beim Fahren auffällt.
Die Lederhose passt dafür wie angegossen. Die Protektoren sitzen da, wo sie hingehören, und sind nicht zu steif. Der hochgezogene Bund ist auch bei etwas mehr Bauch gut geeignet, und der Reißverschluss drückt nicht. Segura hat mich überrascht. Der leichte Lady Carla Damenstiefel gefällt durch die sehr gute Passform und eine tolle Verarbeitung. Die beiden Handschuhe in meinem Set (Germot, Bering) sind sehr eng geschnitten und eher für Frauen mit zarten Händen gedacht. Bei meinen Kolleginnen saßen sie aber super und hatten einen tollen Griff.
Der Jet-Helm von Takai ist angenehm leicht, gut verarbeitet und dank seiner Farbe „Ruby Red“ ein echter Hingucker. Anders sieht es leider bei dem Pendant von Nolan aus. Er trägt sich deutlich schwerer, und an den Verschluss muss ich mich erst gewöhnen.
Tolles Design, hochwertiges Leder und eine Top-Verarbeitung treffen bei der Held-Jacke Shina aufeinander. Der A-Linien-Schnitt sorgt auch beim Sitzen für eine gute Passform, und die seitlichen Reißverschlüsse bringen noch mehr Bequemlichkeit.
Die Kevlar-Jeans von Bering überzeugt vor allem auf längeren Fahrten durch hohen Tragekomfort. Die doppelreihige Knopfleiste verhindert den Druckpunkt am Bauch. Die Bikerboots von Held sind leider etwas zu steif. Besonders schade: Das Leder ist nicht richtig durchgefärbt und an der Fußspitze schnell abgenutzt.
Cruiserin Outfit 1
Cruiserin Outfit 2
Anbieter: Bering und Segura, über Shark, Tel. 0 41 08/45 80 00, www.bering.fr und segura-moto.eu; Cafe Racer, über Louis, Tel. 0 40/73 41 93 60, www.louis.de; Germot, Tel. 0 61 03/45 91 00, www.germot.de; Held, Tel. 0 83 21/6 64 60, www.held.de; Nolan, Tel. 07 11/3 10 85 30, www.nolangroup.de; Takai, über Hein Gericke, Tel. 02 11/9 89 88 88, www.hein-gericke.de
Die große, schlanke Aileen kommt um Langgrößen nicht herum. Dann ist sie aber auch offroad sicher unterwegs.
Kein Ledereinteiler auf der Crossmaschine, das ist klar! Auf der Piste trägt man ein Cross-Outfit, und im Bereich der StVO darf es gerne lässig aussehen. Neben meiner Größe spielte bei der Auswahl meines Outfits auch meine Haarfarbe eine Rolle: Pink geht deshalb gar nicht. Stattdessen hab ich mich für ein Set von Fly Racing in Petrol und Gelb entschieden. Erste Herausforderung: Das Oberteil muss über die Protektorenjacke von Dainese passen. Deren Plastikvorbau fühlt sich zwar zunächst komisch an, stört während der Fahrt aber überhaupt nicht. Sämtliche Protektoren sitzen richtig, und der Gurt am Bauch sorgt für Halt. Und das sauber verarbeitete Jersey fällt locker darüber.
Enger fällt die Hose aus, die dennoch gut sitzt und genau an den richtigen Stellen Leder und Meshmaterial eingearbeitet hat. Und trotz meiner langen Finger passen auch die Handschuhe wie angegossen. Der leichte LS2-Helm setzt das Farbschema perfekt fort.
Bleiben die Stiefel von Fox: Da mir während der Fahrt leider die Zehen eingeschlafen sind, rate ich: Lieber etwas größer kaufen. Denn bis auf diese Kleinigkeit machen sie einen sehr guten Eindruck. Für die Straße darf es gerne ein Hoodie sein, aber nur mit Protektoren und Kevlarverstärkungen. Der schwarze Kapuzenpulli von John Doe bietet all das und ist trotzdem bequem wie eine herkömmliche Jacke.
Leider harmonierte die Difi-Hose überhaupt nicht mit meinen Beinen: Am Oberschenkel zu eng, dafür steht der Bund am Rücken weit ab. Und Protektoren hätte ich definitiv keine in die dafür vorgesehenen Taschen gekriegt. Die Stiefel von Bering verzichten trotz der Bezeichnung Lady dankenswerterweise auf Pink. Sie lassen sich flott anziehen und sitzen sehr bequem.
Enduristin Outfit 1
Enduristin Outfit 2
Anbieter: Bering, über Shark, Tel. 0 41 08/45 80 00, www.bering.fr; Dainese, Tel. 0 89/35 39 67 66, www.dainese.com; Difi, über Motoport, Tel. 0 44 56/89 95 71 00, www.motoport.de; Fly Racing, über Zupin Moto-Sport, Tel. 0 86 69/84 80, www.zupin.de; Fox, Tel. 08 00/6 27 09 90, www.foxhead.com; Icon, über Parts Europe, Tel. 0 65 01/9 69 50, www.partseurope.eu; John Doe, Tel. 0 61 92/7 03 44 21, www.ridejohndoe.com; LS2, Tel. 0 44 51/9 60 29 80, www.ls2helmets.com
Der Markt für Damenmotorradbekleidung wächst. Mittlerweile bietet fast jeder Hersteller auch Funktionswäsche speziell für die weiblichen Proportionen an.
Mit gut sitzender Funktionswäsche lässt sich der Fahrkomfort gehörig steigern. Sie sollte selbst an warmen Sommertagen zur Pflichtausstattung gehören. Hier lohnt ein genauer Blick auf die Größentabellen, denn diese unterscheidet sich je nach Hersteller um bis zu vier Konfektionsgrößen. Wie beim Dainese D-Core Dry Suit Lady (99,95 Euro, www.dainese.de), der gleich zwei Nummern größer getestet werden musste! Weiteres Manko: weder Reißverschluss noch Knopfleiste im Schritt. Bei Verarbeitung und Funktion können dagegen alle Sets überzeugen. Besonders von Touratechs gefütterter Primero Polar-Wäsche (Jacke/Hose 149,90/79,90 Euro, www.touratech.de) waren unsere Damen ganz angetan. Sie sitzt, wärmt und bietet genug Platz für weibliche Rundungen. Auch Rukka Mona (Shirt/Hose je 49,95 Euro, www.rukka.de) und Germot F-Lite Megalight (Shirt/Hose 39,95/34,95 Euro, www.germot.de) überzeugen. Durch den hohen Stretchanteil sind Kleinste sowie Größte im Testfeld gleichermaßen begeistert und sparten sich den Griff zu Kurz- bzw. Langgrößen. Die Touratech Primero Storm (Shirt/Hose 69,90/59,90 Euro) unterscheidet sich dagegen kaum von der Männervariante und bietet im Brustbereich eher wenig Stützfunktion.
Frauen-Motorradhelme? Gibt es angeblich viele! Aber ein bisschen Pink im Dekor verändert noch lange nicht die Passform. Schuberths C3 Pro Women gehört zu den wenigen Helmen, die auch von der Schalenform speziell für Frauenköpfe konzipiert sind. Auch der Held Scard ist nicht einfach nur ein Herrenhelm mit Female-Dekor: Seine Innenschale basiert auf einem Kinderhelm. Generell ist die unterschiedliche Passform verschiedener Hersteller aber entscheidender. Deshalb: Wenn ein Helm nicht passt – einfach eine andere Marke ausprobieren.
Motorradnierengurte speziell für Damen sind noch eine Seltenheit auf dem Markt. Rühmliche Ausnahme: der Dane Brende, der sich auf den ersten Blick zwar kaum von anderen Nierengurten unterscheidet, doch durch seine zusätzliche Rückenverstärkung und zwei extra Klettverschlüsse sehr variabel ist und sich damit auf verschiedene Hüftbreiten einstellen lässt. Auch das schlichte Design überzeugt. Durch den hohen Neoprenanteil lässt sich kalter (Fahrt-)Wind effektiv aussperren und ein molliges Wärmepolster schaffen. Preis: 74 Euro, Bezug über www.motoport.de
Bei kurzen Beinen kann ein Motorrad natürlich tiefergelegt werden. Alternativ helfen aber auch schon hohe Schuhe. Bis zu sechs Zentimeter kann frau mit entsprechendem Schuhwerk an Größe gewinnen. Das entscheidet oftmals über Umfallen oder sicheren Stand. Während beispielsweise Vanucci, Difi, Segura und Bering klassisch über Absätze verfügen, bietet Daytona gleich drei Damenstiefel mit zusätzlich erhöhter Innensohle.
Aber vorsicht bei Absätzen: Je nach Weg von Fußraste zum Schalthebel, bleibt frau oft mit dem Absatz an der Raste hängen.
Typisch Frau ist erst mal gar nichts. Nein, nicht mal Pink ist typisch Frau - auch wenn so manch Hersteller das wohl verinnerlicht hat. Die universal passende Klamotte kann es nicht geben. Unsere fünf MOTORRAD-Mädels haben sich mit unterschiedlichen Voraussetzungen darangemacht, möglichst passende Bekleidung zu finden. Dass es gar nicht immer einfach war, dürfte klar geworden sein. Dennoch ist lobenswert, dass der Markt wächst und zunehmend nicht nur optisch auf Frau getrimmte Ausrüstung bietet. Einige Produktentwickler setzen sich in Konzeption und Konstruktion inzwischen sehr intensiv mit weiblichen Besonderheiten auseinander. Aber: Einen Hersteller, der bereits alles richtig macht, haben wir in diesem Praxistest noch nicht gefunden. Zusätzlich zu den verschiedenen Figurtypen erschweren auch unterschiedliche Größentabellen ein rundum gelungenes Shoppingerlebnis. Deshalb kommt frau meist nicht drum rum viele Marken und Modelle auszuprobieren.