Dem ein oder anderen dürfte Zillers aparter Umbau einer R NineT noch im Gedächtnis hallen, da folgt bereits der nächste Schlag aus Moskau: eine R 18 im Blechmantel. Eine treffliche Mischung aus Landspeeder und Speed-Cruiser, dominiert vom majestätischen Motor in Boxerform mit 1.802 Kubik.
Zillers R 18
Eigentlich – und so fangen bekanntlich viele Geschichten über Custombikes an – sind es zwei R 18, die Zillers pünktlich zum Pure & Crafted Festival in Berlin fertig bekommen hat. Die Schwestern unterscheiden sich einzig in der Farbe des bearbeiteten Metalls. Und davon gibt es sehr viel an den russischen R 18. Tragend und prägend ist natürlich der große Boxer mit seiner aufgeräumten Statur. Ihn umrahmt Zillers mit einer völlig neuen Karosse aus Blech, dass zum Heck hin die halbrunde Form der Luftkanäle durchreicht. Flankiert von den Formen des neuen Tanks, die über die kupierte Sitzbank bis zur Schwingenabdeckung reichen und so ein Monocoque vorgaukeln. Unterhalb der mächtigen Zylinder wirkt die R18 wie in eine Schale gepackt, aus der nur die kurzen Endtöpfe fast schüchtern hervorblinzeln.
Tankdeckeltacho
Großartiges vollbringt Zillers beim Neugestalten des Tanks: Da das neue Cockpit sehr klein bauen soll, muss der unverzichtbare Tacho an einen neuen Platz umziehen. Den findet Zillers im passend konstruierten Tankdeckel. So wird nach dem Tanken das Zurückstellen des Kilometerzählers nicht mehr vergessen. Hätte man früher draufkommen können.
Hubraumriesen auf zuwei Räder: Hubraumriesen auf zuwei Räder
Triumph
Triumph
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Hier zeigen wir euch die größten Serienmotoren in Motorrädern. Der derzeit größte Serienmotor im Motorradbau hat drei Zylinder, 2.458 Kubik und werkelt in der Triumph Rocket.
Triumph
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Dort drückt er gewaltige 221 Nm und 167 PS in Richtung Hinterrad. Power-Spin im fünften Gang? Serie.
Harley-Davidson
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Mit "nur" 1.923 Kubik respektvoll dahinter: der aktuelle CVO-Motor von Harley für exklusives Werks-Custom.
Harley-Davidson
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Aus 117 Cubic Inch holt der V2 mächtige 166 Nm und 106 PS.
Indian
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Mit 1.890 Kubik ist der non-exklusive Thunderstroke-Twin von Indian nur knapp hinter dem Harley-V2.
Indian
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Üppige 162 Nm und 92 PS schaufelt das Kraftwerk auf die Kupplung.
Harley-Davidson
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Ein gut eingeschenkter Schnaps dahinter steht der 114er-Twin von Harley, als Motor für die luftgekühlten Harleys.
Harley-Davidson
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Aus 1.868 Kubik kommen je nach Modell zwischen 155 und 159 Nm und bis 95 PS. In den Tourenmodellen sogar mit partieller Wasserkühlung.
Honda
9/20
Deutlich mehr Zylinder hat der Boxer der Honda Gold Wing. Sechs Zylinder holen aus 1.833 Kubik souveräne 170 Nm und 126 PS.
Thomas Schmieder
10/20
Der Quadrathuber kommt wahlweise mit Doppelkupplungsgetriebe und Airbag.
BMW
11/20
Ebenfalls ein Boxer, nur mit zwei Zylindern und 1.802 Kubik, schiebt die BMW R 18-Modelle standesgemäß über die Highways.
Melissa Rademacher
12/20
Mit 155 Nm und 92 PS kräftig unterwegs ist die R 18 derzeit der Liebling der Customizer, die sonst gerne Harleys umbauen.
Suzuki
13/20
In den USA ist er noch am Pumpen. Der 1800er-V2 in der M 109, bei uns als Intruder M 1800 R bis 2012 bekannt. Aus 1.783 Kubik holt er 160 Nm bei 3.200 Touren, 125 PS liegen 3.000 Umdrehungen später an.
Indian
14/20
Große Twins mit Wasserkühlung sind selten. Einer davon hat 1.768 Kubik und wütet in der Indian Challenger.
Indian
15/20
178 Nm und 122 PS. Fragen?
Harley-Davidson
16/20
Etwas absurd: Der "kleine" Motor der Harley Cruiser hat derzeit 1.746 Kubik und wird 2021 nur noch in den "Einsteiger"-Modellen verbaut.
Harley-Davidson
17/20
Obwohl er mit bis zu 147 Nm keinesfalls schwach ist und zu Euro 4-Zeiten sogar besser lief als der 114er.
Kawasaki
18/20
In den USA noch zu haben: Ein V2 mit 1.700 Kubik von Kawasaki. Hierzulande zuletzt als VN 1700 bis 2014 im Programm. Über dem Atlantik noch als Bagger Vulcan 1700 Vaquero und als Fulldresser Voyager im Angebot. Mit 146 Nm stark, aber aus 1.700 Kubik könnte mehr kommen.
BMW Motorrad
19/20
Wieder ein potenter Sechsender. Diesmal in Reihenbauweise von BMW und mit 1.649 Kubik für die K 1600-Modelle.
BMW
20/20
175 Nm und 160 PS peitschen die Riesentourer von BMW nach vorn. Für den Chronisten einer der launigsten Motoren überhaupt.
Gabel im Schlafrock
Wir können nur vermuten, dass die Front von der originalen Gabel der R18 geführt wird. Indiz: die serienmäßigen Bremssättel. Der Rest ist unter einer mehrteiligen Verkleidung aus Blech verborgen und fügt sich so perfekt ins Bild mit den neuen Scheibenrädern unbekannter Dimension ein.
Umfrage
Viele sind schön, aber auch unfahrbar.
Lieber im Originalzustand belassen.
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Fazit
Erstmal Wasser oder Wodka. Die Kehle ist trocken vom offenen Mund: Zillers R 18 ist einfach ein Killer-Krad. Aufwändig entworfen und handwerklich an der Grenze zur Perfektion zeigt diese R 18, dass BMW mit dem Modell einen echten Customers-Dream gebaut hat – und das in beiden Deutungen der Wortschöpfung.