Mit der Rogue schärft Indian die Scouts mit aggressivem Style nach. Technisch ist die Rogue eine Bobber Twenty mit großem Vorderrad.
Mit der Rogue schärft Indian die Scouts mit aggressivem Style nach. Technisch ist die Rogue eine Bobber Twenty mit großem Vorderrad.
Wer beim ersten Blick auf die neue Indian Scout Rogue an die selige Victory Octane erinnert wird, hat erstens ein gutes Gedächtnis und zweitens Recht. Wie die Octane, will die Rogue das Bad-Boy-Image aggressiv spielen. Das gelingt ihr durch konsequentes Schwarz, ein überarbeitetes Fahrwerk und der kleinen Lampenmaske vor dem hohen Lenker. Und natürlich durch den weiterhin sehr starken V2 mit 94 PS im Rahmen.
Basis der Rogue ist die aktuelle Indian Bobber Twenty. Mit ihr teilt sich der Schurke – was "Rogue" aus dem Englischen übersetzt heißt – Rahmen, Motor und das kupierte Heck. Darauf baut Indian die Rogue deutlich düsterer auf, verzichtet auf glänzende Lacke, verchromten Stahl oder poliertes Alu. Gekrönt wird die Indian Scout Rogue von einer kleinen Lampenmaske – erneut erinnert die Rogue an die Octane – und dem leichtem Ape-Hanger als Lenker, der die Front leicht in Richtung Bagger schiebt. Größte und deutlichste Änderungen: Die Rogue trägt in der Teleskopgabel mit 120 Millimetern Federweg ein Rad mit 19-Zoll Durchmesser mit einem 130/60 B-Reifen bezogen. Drei Zoll oder 7,62 Zentimeter mehr als die Scout Bobber. Interessant: Trotz des größeren Rads der Rogue bleiben die Geometrie-Daten der Bobber erhalten: 1.576 Millimeter Radstand, 61 Grad Lenkkopfwinkel und 120 Millimeter Nachlauf. Indian schafft das entweder durch eine andere Gabelbrücke mit Offset oder eine kürzere Gabel mit gleichem Federweg. Übrigens: Das Heck führen zwei Federbeine mit je 51 Millimeter Federweg, das 16-Zoll-Hinterrad ist mit einem 150/80 R-Reifen bestückt.
V2 mit Wasserkühlung, 1.133 kurzhubige Kubik, 94 PS bei 8.000 Touren und 98 Nm bei 5.600 Touren – das sind die Eckdaten des Indian V2s in der Scout. Der drehfreudige Motor überträgt seine Kraft zunächst an sechs Gänge und dann per Zahnriemen auf das Hinterrad. Mit 94 PS ist es der Indian Scout Rogue mit ihrem Halbtrocken-Sumpf gerade noch erlaubt, auf A2-konforme 35 kW oder 48 PS gedrosselt zu werden. Egal mit welcher Leistung, gut 256 Kilo müssen fahrfertig bewegt werden, was theoretisch 223 Kilometer mit einer Tankfüllung von 12.5 Liter bei 5,6 Liter/100 Kilometern ermöglicht.
Mit 15.590 Euro liegt Scout Rogue in Deutschland genau auf Höhe Bobber Twenty. Drei Farben bietet Indian an: Black Smoke Midnight, Sagebrush Smoke (+300 Euro) sowie Stealth Gray (+300 Euro). Der Einstiegspreis in Österreich liegt bei 18.590 €.
Mit der Rouge erweitert Indian die Scout-Familie. Technisch bleiben Chassis und Motor der Scout erhalten, die Karosse kommt von der Bobber und die Austattung mit dem Einzelsitz und der hohe Lenker von der Bobber Twenty. Die neue Indian Scout Rouge setzt mit ihrem Vorderrad in 19 Zoll neue Akzente, 94 PS und 98 Nm reichen ohnehin vollkommen.