- Die Buell XBE von Designer Théo Cauchy
- Elektrische Buell als virtuelles Design Concept
- Chassis mit Buell-typischen Details
- Futuristisch und visionär – wie einst von Erik Buell
- Buell schon lange ohne Erik
- Buell mit modernem V-Twin und 185 PS
- Elektrische Fuell von Erik Buell
- Fazit
Motorräder mit dem Markenlabel Buell faszinieren. Das mag an den unkonventionellen Details liegen und an der turbulenten Firmenhistorie. Inzwischen geht die Faszination so weit, dass wir selbst dann auf eine neue Buell anspringen, wenn sie weder real existiert noch von Buell kommt.

Die Buell XBE von Designer Théo Cauchy
Unbeschwert von den verworrenen, unterbrochenen oder verzögerten Entwicklungen im realen Hintergrund hat Théo Cauchy eine Buell XBE konzipiert. Mit einigen markentypischen Merkmalen, aber mit elektrischem Antrieb statt mit V-Twin. Théo Cauchy ist ein französischer Industriedesigner, der sich aus eigenem Interesse auf Motorrad-Design spezialisiert hat. Für seine Buell XBE hat er ziemlich viel Aufwand getrieben, bis hin zur Gestaltung einzelner Komponenten wie dem kompakten Elektromotor oder der filigranen Leichtbau-Gabelbrücke.
Elektrische Buell als virtuelles Design Concept
Dennoch konnte er es sich vergleichsweise leicht machen, er entwickelte lediglich virtuell. Ohne Berechnungen, Simulationen, Materialgutachten, Prüfstand, Tests, Homologation und schließlich Straßenzulassung. Vom Einkauf bei Zulieferern oder betriebswirtschaftlicher Kostenkalkulation ganz zu schweigen. Genaue technische Eckdaten nennt Théo Cauchy zu seiner Buell XBE nicht. Ihrem Erscheinungsbild nach wäre sie jedoch in die Kategorie der starken Naked Bikes einzusortieren.
Chassis mit Buell-typischen Details
Am Chassis ist ein Brückenrahmen zu erahnen, der zentral und somit schwerpunktgünstig das Akku-Pack trägt. Die Telegabel vorn ist aerodynamisch verkleidet, vom Federbein an der Hinterradschwinge ist wenig zu sehen. Auf den ersten Blick erscheint die Schwinge wie eine einarmige Ausführung, doch auf manchen Darstellungen ist der zweite Arm zu sehen. Buell-typisch ist die große einseitige Scheibenbremse vorn, außen an der Felge montiert (Zero Torsional Load, ZTL) sowie ein sternförmiges Endantriebsrad für den Zahnriemen.
Futuristisch und visionär – wie einst von Erik Buell
Futuristisch oder visionär – wie einst von Erik Buell – erscheint der riesige Farbmonitor vor dem Lenker der XBE, an der klassischen Position des Benzintanks. Wobei benzinbetriebene Motorräder von Buell den Sprit sowieso in den Aluminiumrahmen gefüllt bekommen. Insofern müssten Buell-Fans sich etwas weniger umgewöhnen, wenn ihre Marke eines Tages elektrifiziert wird. Von wem auch immer.
Buell schon lange ohne Erik
Erik Buell und die nach ihm benannte, von ihm gegründete Motorradmarke Buell gehen längst getrennte Wege. Buell Motorcycle wird inzwischen von Bill Melvin geleitet. Nach wie vor in den USA, aber nicht mehr in East Troy, Wisconsin, sondern in Grand Rapids, Michigan. Motorräder der Marke Buell werden dort noch gefertigt, und sogar einige erstaunliche neue Konzepte sind in der Pipeline. Etwa der Super Cruiser, die Super Touring oder die extreme Hillclimbing-Enduro namens Baja Dune Racer.

Buell mit modernem V-Twin und 185 PS
Keines dieser Buell-Modelle wird mehr mit einem luftgekühlten V-Twin von Harley-Davidson bestückt, stattdessen mit einem modernen, sehr leistungsstarkem V-Twin. Das ursprünglich von Rotax aus Österreich zugelieferte Triebwerk ist inzwischen Made in America, von "1125" auf "1190" gewachsen und kommt nun angeblich auf 185 PS bei über 10.000/min. Allerdings: nicht in Europa. Ein elektrisches Konzept hat Buell Motorcycle – bisher – keines angekündigt.

Elektrische Fuell von Erik Buell
Dafür Erik Buell mit seiner neuen Zweiradmarke Fuell. Das Modell Fllow Electric Commuter wurde bereits 2019 vorgestellt, und 2021 hätte es in den Handel kommen sollen, auch in Europa. Im März 2023 stand auf der Fuell-Homepage aber immer noch "Coming soon". Dazu die angepeilten, vielversprechenden Eckdaten: 47 PS Spitzenleistung, 240 Kilometer Reichweite, unter 180 Kilogramm Gesamtgewicht und 13.995 Euro.
Fazit
Die Buell XBE ist ein interessantes Konzept nach dem Motto: So könnte die erste elektrisch angetriebene Buell aussehen. Gestaltet hat die XBE der französische Designer Théo Cauchy, ohne Auftrag, aus eigenem Antrieb. Visionär und lediglich virtuell. Die Realität ist deutlich komplexer – erst recht vor dem turbulenten historischen Hintergrund der Marke Buell.