- 125er mit 210 km Reichweite
- Pro-Version mit mehr Power
- Optik wie eine Große
- Farben und Verfügbarkeit
- Fazit
Nun ist die Frage beantwortet, was BMW mit den Restbeständen der alten S1000 R-Lampenmasken gemacht hat: Wohl an Dayin Motor verkauft. Die neue E-Odin, das Topmodell von Dayin Motor, sieht der alten S1000 R vorn zum Verwechseln ähnlich. Spaß beiseite: BMW hat keine Restbestände und wenn, dann sind die bestimmt nicht nach China verkauft worden. Nichtsdestoweniger haben die asiatischen Hommage-Designer von Dayin sich vom Naked Bike aus München inspirieren lassen. Besser gut kopiert, als selbst schlecht gemacht: die Dayin E-Odin.
125er mit 210 km Reichweite
Stattliche 210 Kilometer gibt Dayin als Reichweite für die neue E-Odin an. Möglich machen sollen die ein Akku mit 7,2 kWh und ein Radnabenmotor mit 6 kW oder 8 PS. Der soll die E-Odin auf bis zu 100 km/h beschleunigen, die Ladezeit ist mit 10 Stunden am Haushaltsstrom angegeben. In Sachen Leistung perfekt für die A1- oder 125er-Klasse. Die E-Odin ist bereits Euro 5-konform und geht mit ABS an den Start. Die Reichweite aus dieser Kapazität ist anzuzweifeln. Zum einen aus der eigenen Erfahrung, zum anderen im Vergleich zur Pro-Version.
Pro-Version mit mehr Power
Die E-Odin bekommt von Dayi für 2022 eine neue Pro-Version: Sie hat mit maximal 12 Kilowatt fast doppelt so viel Leistung, ihr Akku ist mit 10 kWh gut 50 Prozent größer, die Reichweite mit bis zu 220 Kilometer allerdings kaum. Einzig das in der Pro fehlende ABS verwirrt und passt nicht zu der unerwarteten deutschen Beschriftung der Abdeckung der neuen Typ-2-Ladebuchse, die bis zu 8 Kilowatt Ladeleistung aufnimmt und so den Akku in knapp über einer Stunde voll laden können soll.
Optik wie eine Große
Optisch macht die E-Odin von Dayin recht dicke Backen. Neben der S 1000 R-Front ist der Rahmen mit dem Akku voll verschalt und selbstbewusst in Optik eines Boxer-Motors mit Sechszylindern gehalten. Dazu gibt es auf jeder Seite einen futuristisch gezeichneten Ausläufer, der an einen Krümmer oder den Flux-Kompensator erinnert. Stolz steht "Trust" auf den Fake-Ventildeckeln. Insgesamt erinnert die E-Odin mehr an ein Motorrad aus einem Videospiel.
Auch die Wahl der Reifendimensionen zeigt Ambitionen: 120/70 ZR17 vorn und ein Pneu in der Größe 180/55 ZR17 hinten sind für eine 125er üppig. Ein Schelm, wer glaubt, die 210 Kilometer Reichweite wären mit schmaleren Reifen zu toppen. Gebremst wird vorn mit stattlich wirkenden Scheiben mit axial montierten Sätteln, hinten verzögert eine Einzelscheibe. Ob der Motor beim Bremsen den Akku lädt, ist nicht bekannt. Ebenfalls groß denkt Dayin mit der Zulassung für zwei Personen und der Ausstattungsvariante ADV 2: Die kommt mit einem großen Kofferset, inklusive Topcase.
Farben und Verfügbarkeit
Dayin selbst führt seine Modelle in einer Rubrik "EU Warehouse", also Modelle, die für den europäischen Markt zugelassen sind. Darunter insgesamt vier E-Odin. Die bereits erwähnte ADV 2 in Grau mit Gepäckset, dann drei Modelle ohne Stauraum in Grau, Rot und Blau. In Europa soll die E-Odin wohl um die 4.500 Euro kosten, über Verfügbarkeiten oder einen Importeur ist derzeit nichts bekannt.
Fazit
Neu, Elektro, China: Das Konzept der E-Odin wirkt gelungen. Ein vergleichsweise großer Akku und ein kleiner, aber kräftiger Motor könnten im urbanen Einsatz wirklich taugen. "Trust" steht auf dem Akku, wir glauben einfach mal dran. Und mit der neuen Pro-Version legt Dayi nach: Mehr Leistung, mehr Akku, mehr Ladestrom stehen auf dem Verkaufsschild, das noch ohne offiziellen Preis ist.