- Großer Erfolg
- Zwei Leistungsvarianten verfügbar
- Fahrwerk mit Anspruch
- Preise und Verfügbarkeit
- Fazit
Es sind 100 Stück. Nicht Modelle, sondern Fahrmodi. 100 Fahrmodi bietet die Varg von Stark Future. Gekoppelt an eine Art Telemetrie-System und das Cockpit oder an das eigene Handy, sind immer fünf davon im Motorrad aktiv und können während der Fahrt gewechselt werden. Die anderen 95 Modi können je nach Strecke getauscht werden. So macht es Varg möglich, die Leistung des Elektromotors so zu drosseln, so dass er wie ein 125er agiert oder sogar einen Zweitakter simuliert – nur ohne Geruch und Rängdängdäng. Ob es nun Sinn ergibt, eine 80-PS-Maschine auf 125-Kubik-Niveau zu drosseln, gilt es zu hinterfragen oder zu erfahren.
Großer Erfolg
Es sind 1.000. Nicht Fahrmodi, sondern bereits verkaufte Modelle. 1.000 Varg hat Stark Future bereits verkauft oder es liegen Vorbestellungen vor. Wie viele davon tatsächlich voll bezahlt sind (11.900 Euro) und wie viele mit 100 Euro vorbestellt wurden, ist nicht bekannt. Die Zahl zeigt aber: Auf etwas wie die Varg haben viele gewartet. Und müssen wohl auch noch etwas länger warten, denn die ersten Mopeds sollen Anfang 2023 ausgeliefert werden.
Zwei Leistungsvarianten verfügbar
Stark hat für die Varg den Motor komplett selbst entwickelt und patentieren lassen. Der Motor ist wassergekühlt, mittragend montiert und leistet bis zu 80 PS. Die maximal 235 Nm liegen wie bei einem E-Motor üblich bei jeder Drehzahl an. Am Hinterrad resultieren daraus bis zu 938 Nm Zugkraft. Eine weitere interessante Erfindung von Stark ist die schwingend gelagerte Motorplatte, die beim Aufprall die Energie vom Rahmen und vom Fahrer ableitet.
Für die 60-PS-Version wirken die Reichweitenangaben deutlich realistischer. Stark gibt an mit voller Leistung reicht der 6-kWh-Akku gut 35 Minuten Betriebsdauer, also ein normales Motocross-Rennen. Alternativ sollen bis zu sechs Stunden Enduro-Spaß im Trail-Modus möglich sein. So oder so: der eingebaute 3,3 kW-Lader soll den Akku in nur zwei Stunden füllen.
Fahrwerk mit Anspruch
Nur 110 Kilo soll die Varg wiegen. Möglich machen das der mittragende Motor und der leicht bauende Stahlrahmen. Der soll so steif und stabil wie ein üblicher Schleifenrahmen sein, aber nur die Hälfte an Gewicht auf die Waage bringen. Das Fahrwerk soll höchsten Ansprüchen genügen. Die Gabel kombiniert Stand- und Tauchrohre von Kashima mit einer Kayaba-Cartridge und NiCr-Beschichtung. Der Dämpfer im Heck und die Gabel bieten den Rädern je 310 Millimeter Federweg. Gebremst wird per Brembo-Komponenten, die Felgen sind aus gefrästen Naben mit Alufelgen von Excel aufgebaut. Hinten kann ein 18-Zoll-Rad für den Enduro-Einsatz anstatt des 19-Cross-Rads gewählt werden.
Preise und Verfügbarkeit
Stark bietet die Varg für 11.990 Euro in der 60-PS-Variante an. 12.990 Euro kostet der 80-PS-Crosser, ein Seitenständer kostet weitere 100 Euro. Die Varg gibt es in den Farben Rot, Grau und Weiß.
Fazit
An die Varg glaubt der Chronist erst, wenn MOTORRAD sie gefahren ist. 80 Elektro-PS bei nur 110 Kilogramm Gewicht, Strom für ein komplettes Rennen und alles für nur knapp 12.000 Euro. Das Geld muss für eine 450er-Verbrenner-Maschine ebenfalls hingeblättert werden. Auf dem Papier ist die Varg von Stark Future eine Wucht. Und der große Vorteil der absoluten Stille beim Fahren lässt sich nicht mit Geld aufwiegen. Das eröffnet neue Möglichkeiten.