Relativ neu sind die leistungsstarken E-Bikes von Sur-Ron hierzulande. Die Firma hinter der Marke Sur-Ron, Hangzhou Qiulong Technology, wurde jedoch schon 2014 in China gegründet. Mit bis zu 22,5 kW (über 30 PS) sowie 110 km/h Topspeed ist das Elektromotorrad Storm Bee wesentlich leistungsstärker als die kleinere Schwesterbiene Light Bee, die mit 6 kW immerhin fast 80 km/h schafft – und damit vom Geheimtipp zum Verkaufsschlager geworden ist.
Leichte Elektro-Enduro mit über 30 PS
Trotz Aluminium-Rahmen ist die "Sturmbiene" mit circa 130 Kilogramm Gesamtgewicht gut doppelt so schwer wie die "Leichtbiene" (63 kg). Dafür handelt es sich bei der Storm Bee nicht um ein "aufgemotztes Mountainbike mit Elektromotor", sondern um eine ausgewachsene Elektro-Enduro, also um ein richtiges Motorrad. Für den luftgekühlten E-Antrieb der Storm Bee nennt Sur-Ron 22,5 Kilowatt, das entspricht über 30 PS. Über 100 km/h sind damit möglich, genauer: 110 km/h. Als Wert für das maximale Rad-Drehmoment werden 520 Nm genannt.
Zulassung als Leichtkraftrad
Doch auch bei diesem Elektrofahrzeug gilt es zu unterscheiden zwischen der Spitzenleistung und der Dauer-Nennleistung. Eingetragen sind bei der Storm Bee 10 kW Dauer-Nennleistung. Damit fällt sie in die EU-Kategorie Leichtkraftrad ("125er"), fahrbar mit den Führerscheinklassen A1 (ab 16 Jahren) sowie B196.
Bis zu 120 Kilometer Reichweite
Bei immerhin 104 Volt Bordspannung soll das herausnehmbare Lithium-Akkupack, Kapazität 55 Ah, in vier Stunden wieder aufgeladen werden können. Bis zu 120 Kilometer Reichweite seien damit möglich – allerdings bei 50 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Angeblich handelt es um Akkuzellen Typ VTC6 von Sony, also Rundzellen im Format 18650 (18 Millimeter Durchmesser und 65 Millimeter Länge). Außerdem hat die Sur-Ron Storm Bee einen 150 V-Sinusregler. Das lässt Spielraum für eine spätere Umrüstung auf leistungsstärkere Batterien. Zudem an Bord: die Modi Eco, Rain, Sport – und Turbo. Obendrein hat die Storm Bee sogar einen Rückwärtsgang.
Fahrwerk mit Aluminium-Rahmen
Nicht nur der Aluminium-Rahmen, auch die Aluminium-Hinterradschwinge mit einstellbarem Zentralfederbein an Umlenkhebeln sowie die ebenfalls einstellbare Upside-down-Telegabel entsprechen dem etablierten Standard für Motocross-Motorräder beziehungsweise leichte Enduros. Federweg vorn und hinten jeweils 290 Millimeter, Radstand 1.430 mm.
Verschiedene Ausführungen
Drei Varianten der Storm Bee stehen zur Auswahl: R (Road), E (Enduro) und F (Off-Road). Die Sitzhöhe variiert dabei nur wenig, zwischen 940 und 975 Millimetern. Doch bei den Rädern gibt es wesentliche Unterschiede: 110/80-19 vorn und 140/70-17 hinten für R wie Road oder 80/100-21 vorn und 100/90-18 hinten für die Ausführungen Enduro (E) und Off-Road (F). Jeweils eine Scheibenbremse pro Rad ist Standard, die Modelle R und E gibt's auch mit ABS – zusätzlich zur Schlupfregelung ASR. Je nach Ausstattung – und dazu zählen auch straßenzulassungsrelevante Teile wie LED-Leuchten, Rückspiegel und Kennzeichenträger – wiegt die Sur-Ron Storm Bee zwischen 127 und 136 Kilogramm. Preise in Deutschland: zwischen 9.000 und 10.000 Euro.
Fazit
Auf den ersten Blick sieht die Storm Bee von Sur-Ron aus wie eine Motocross-Maschine. Und das ist sie tatsächlich. Doch sie ist auch als straßenzulassungstaugliche Enduro erhältlich und fällt mit 10 kW Dauer-Nennleistung sogar in die Kategorie Leichtkraftrad. Sie darf also ab 16 Jahren mit dem A1-Führerschein oder auch mit dem Führerschein B196 gefahren werden. Als Spitzenleistung nennt Sur-Ron 22,5 kW, das entspricht über 30 PS. 110 km/h Topspeed sind damit möglich. Nicht ganz so einsteigerfreundlich ist allerdings das Preisniveau: Die Storm Bee wird zwischen 9.000 und 10.000 Euro angeboten.