Studenten der Universität Warwick entwickeln ein Elektrorennmotorrad. Der britische Motorradhersteller Norton unterstützt das Projekt, nicht ganz uneigennützig, wie wir vermuten.
Studenten der Universität Warwick entwickeln ein Elektrorennmotorrad. Der britische Motorradhersteller Norton unterstützt das Projekt, nicht ganz uneigennützig, wie wir vermuten.
Die Gruppe aus 13 Studenten der Universität Warwick (WMG) hat einen kompletten elektrischen Motorradantriebsstrang entwickelt und diesen in einen von Norton bereitgestellten Motorradrahmen eingefügt. Das Gesamte Motorradkonzept trägt den Namen WMG Frontier. Der Aufbau der Frontier erfolgte in nur sieben Monaten.
Der für den Norton-Rahmen konzipierte elektrische Antriebsstrang verfügt über eine Leistung von 160 kW (entspricht 201 PS) und liefert aus dem Stand ein Drehmoment von 400 Nm. In Sachen Fahrdynamik liegt die Frontier damit auf dem Niveau moderner 1.000er Supersportler.
Seine Energie bezieht der Elektromotor aus einem flüssigkeitsgekühlten Akkupack, der von den Studenten entwickelt und getestet wurde. Die Batterie mit einer Kapazität von 16 kWh ist mit einem speziellen Thermomanagement auf eine lange Lebensdauer sowie gleichzeitig auf größere kurzfristige Leistungsspitzen ausgelegt, wie sie von einem Rennmotorrad benötigt werden. Per CHAdeMO-Anschluss und Schnellladung kann der Akku in etwa einer Stunde nachgeladen werden. Eine 80-Prozent-Ladung soll schon nach knapp 30 Minuten erreicht sein. Beim kompletten Projektaufbau waren die Studenten darauf bedacht Produktionstechniken einzusetzen, wie sie auch später in einer Serienfertigung zur Anwendung kommen könnten.
"Wir freuen uns, die Ingenieure der Zukunft, die schon heute die Technologie von morgen entwickeln, auf Basis eines Norton-Rahmens unterstützen zu können. Unsere Unterstützung durch die Spende des Rahmens ist nur der Anfang. Das Designer- und Ingenieurteam von Norton war sehr daran interessiert, zu beobachten, wie dieses Projekt Gestalt annimmt, und unterstützten das Studententeam nach Möglichkeit mit Rat und Tat", erklärt Robert Hentschel, CEO von Norton Motorcycles.
Der britische Wettbewerber Triumph entwickelt ebenfalls mit Partnern ein Elektrobike. Die Eckdaten der Triumph TE-1 klingen ganz ähnlich.
Norton unterstützt ein Elektromotorrad-Projekt der Universität Warwick und hat damit quasi ein externes Entwicklungsteam zum Thema Elektromotorrad an der Hand. Langfristig könnte daraus das erste Norton-Elektromotorrad werden.