MOTORRAD-Offroad-Tester und Multi-Champion Didi Lacher ist mit den neuen Einspritzer-Modellen 2016 von Beta gefahren: Beta RR 350, Beta RR 390, Beta RR 430 und Beta RR 480.
MOTORRAD-Offroad-Tester und Multi-Champion Didi Lacher ist mit den neuen Einspritzer-Modellen 2016 von Beta gefahren: Beta RR 350, Beta RR 390, Beta RR 430 und Beta RR 480.
Spektakuläre Auftritte sind nicht das Ding von Beta. Die Italiener betreiben die technische Weiterentwicklung der Sportenduro-Palette eher mit bodenständiger Zurückhaltung. Erst in diesem Jahr ersetzten die Mannen aus Florenz den Vergaser gegen eine Einspritzung – und nur beim 350er-Modell. Doch der Erfolg gibt der vernunftbetonten Attitüde recht. Mit 2000 verkauften Maschinen (600 Sportenduros, 300 Wettbewerbs-Trialer, 1100 Wander-Trialer und Mopeds) brachten die Florentiner in dieser Saison in Deutschland die meisten Bikes der Firmengeschichte unters offroadaffine Volk.
Und das schätzt vor allem die hauseigenen Motoren. Mit getrennten Ölkreisläufen für Motorgehäuse und Getriebe sowie einem Ventiltrieb über Schlepphebel befinden sich die Viertakter nicht nur technisch auf der Höhe der Zeit, sondern begeistern seit ihrer Premiere im Jahr 2010 ebenfalls mit außergewöhnlich feiner Laufkultur. Daran hat sich auch bei den 2016er-Modellen von Beta nichts geändert.
Die als eine der wichtigsten Modifikationen nun bei allen Viertakt-Singles applizierte Einspritzung konserviert modellübergreifend die guten Manieren. Mehr noch: Die mit einem Steppermotor ausgestattete französische Synerject-Einspritzung sorgt mit einer leicht geöffneten Drosselklappe im Schiebebetrieb für ein auffallend geringes Schleppmoment der Motoren.
Am meisten profitiert davon logischerweise der mit 478 cm³ größte Eintopf der Beta RR 4T 480. Doch auch wenn sich der dicke Single für die große Klasse (E3) erstaunlich kultiviert gibt, werden die wenigsten Stollenreiter dessen kräftigen Punch benötigen und eine Etage tiefer in der auf 450 cm³ limitierten E2-Klasse sicher glücklicher. Wie bislang bietet Beta dort mit dem 350er-, 390er- und 430er-Modell weiterhin drei Motorvarianten an. Der beste Kompromiss: die Beta RR 4T 430.
Mit sattem, gut dosierbarem Druck aus dem Drehzahlkeller und einer für diese Hubraumgröße ausgeprägten Drehfreude deckt die 430er die Bandbreite zwischen Bummeltempo im Unterholz und der Zeitenjagd auf der Sonderprüfung perfekt ab. Die 350er respektive 390er benehmen sich im Vergleich zwar im engen Geläuf gefälliger, bieten bei aggressiverem Angasen oder tiefem Boden jedoch weniger Punch.
Wobei alle Modelle vom neuen 10 Millimeter flacheren Lenker profitieren. Das ermöglicht, mehr Druck aufs Vorderrad zu bringen, besonders auf traktionsarmem Terrain leichter die Innenspur halten zu können. Spektakulär ist das vielleicht nicht, aber Erfolg versprechend. Wie die Entwicklungspolitik von Beta.
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