Fahrbericht Husaberg FE 390

Fahrbericht Husaberg FE 390 Immer auf die Kleinen

Weniger Hubraum für bessere Beherrschbarkeit. Unter dieser Prämisse bietet Husaberg eine kleinere Variante für die 450er-Klasse an – die FE 390.

Immer auf die Kleinen Husaberg

Den Ehrenplatz in der Firmenchronik von Husaberg hat sich Jens Elmwall auf alle Fälle gesichert. Schließlich war es der heute 40-jährige Entwicklungsingenieur, der im vergangenen Jahr mit einem höchst unkonventionellen Konzept die Enduro-Manufaktur in den Fokus der Offroad-Welt rückte. Um die für das Handling entscheidende, schnell drehende Kurbelwelle nämlich möglichst nahe am Schwerpunkt des Motorrads zu platzieren, implantierte der Schwede den Motor quasi hochkant im Rahmen. Die positiven Nebeneffekte der unorthodoxen Idee: Der hoch sitzende, um 70 Grad nach vorn gekippte Zylinder erlaubt eine strömungsgünstige Konfiguration des Einlasstrakts und schafft durch die zurückgezogenen Rahmenunterzüge zusätzliche Bodenfreiheit. Komplettiert wurde die Innovationsfreude bei Husaberg durch eine Benzineinspritzung und ein voll-ständig aus Kunststoff gefertigtes Rahmenheck. Der Erfolg gibt der Exil-Schwedin – Husaberg ist seit 1995 im Besitz von KTM – Recht.

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Im MOTORRAD-Vergleichstest (Heft 6/2009) holte die FE 450 unter elf Sportenduros durch agiles Handling und einen traktionsstarken Motor den sensationellen zweiten Platz. Brauchts da noch eine hubraumreduzierte Variante? Zunächst brilliert auch die FE 390 durch die bekannten konzeptionellen Stärken der neuen Husaberg-Generation. Denn aus-gewogene Stabilität und exzellente Lenkpräzision sind die Pfunde, mit der auch die kleine „Berg“ wuchert. Die engste Linie im Crosstest – mit der förmlich am Boden klebenden, dadurch viel Vertrauen spendenden Front kein Problem. Ausgefahrene steinübersäte Spurrillen – der reduzierte Hubraum und vor allem die zusätzliche Schwungmasse der Kurbelwelle helfen, sich frei von stressenden Motorreaktionen und mit satter Traktion hindurchzuackern. Erst wenns ganz knifflig wird und das Bike von Steinstufe zu Steinstufe katapultiert werden muss, fordert der gutmütige Charakter seinen Tribut. Dann braucht es statt kurzer Gasstöße, mit denen die FE 450 in solchen Momenten zum beeindruckenden, exzellent beherrschbaren Freeclimber avanciert, mit der FE 390 weniger Feingefühl.

Gas auf und durch, lautet die ebenso unkomplizierte wie effektive Devise fürs Fortkommen im ungemütlichen Umfeld. Für das auf Dauer kraftsparendere und ohnehin elegantere Be- und Entlastungsspiel des Antriebsstrangs fehlt es dem kleinen Triebwerk aber etwas an Spontanität. Dafür lässt es sich im offenen Terrain nicht lumpen. In Sachen Drehfreude zeigt sich der 390er-Treibsatz dem 450er-Aggregat leicht überlegen, beeinflusst die Fahrwerksreaktionen spürbar geringer als die hubraumstärkere Version. Will heißen: Im Vergleich zur FE 450 sprechen die WP Suspension-Federelemente sensibler an, bügeln harte Kanten wirkungsvoller glatt. Worin wohl letztlich der größere Nutzen des Husaberg´schen Downsizing besteht. Denn was die Effizienz anbetrifft, damit hat die FE 450 schon vor Jahresfrist eine Marke gesetzt, an der die Konkurrenz kaum vorbei kommt – auch nicht die FE 390.

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