Für die Offroad-Nische Trial-Sport entwickelt und produziert der katalanische Hersteller Vertigo in Barcelona seine Spezial-Fahrzeuge. Bisheriges Highlight ist die 66 Kilo leichte Vertigo Titanium R mit Rahmen aus – nomen est omen – Titan. Dazu verweist Vertigo stolz auf die bisherigen sportlichen Erfolge: zwei Vize-Weltmeisterschaften und zwei spanische Meisterschaften.
Vertigo Linko als 125er-Enduro mit Straßenzulassung
Anfang 2024 überraschte der bisherige Kleinserien-Hersteller mit dem neuen Modell Linko. Dabei handelt es sich um eine 125er-Enduro im Trial-Look – mit Straßenzulassung. Damit könnte und möchte Vertigo aus der Sport-Nische heraustreten und im Mainstream mitschwimmen. Denn die Linko 125 wird im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs sein dürfen, frei für Führerscheinklasse A1 ab 16 Jahren oder mit Pkw-Führerscheinerweiterung (in Deutschland B196). Praktischerweise ist die Linko 125 sogar für 2 Personen zugelassen.
Luftgekühlter Viertakt-Einzylinder-Motor
Zum Motor der Vertigo Linko 125 liegen bisher nur wenige Informationen vor: Viertakt-Einzylinder mit 125 Kubik Hubraum und 5-Gang-Fußschaltung. Offenbar baut Vertigo ein luftgekühltes, nicht top-modernes Triebwerk ein, mutmaßlich aus chinesischer Produktion. Mehr als 10 bis maximal 12 PS sind von der wohl älteren Grund-Konstruktion mit wahrscheinlich nur 2 Ventilen kaum zu erwarten. Vorteile: robuster Antrieb ohne Kühler – und kostengünstig, dazu später mehr. Immerhin sind aktuelle Mindest-Standards zu erkennen: Benzineinspritzung mitsamt Lambdasonde zur Erfüllung der Euro-5-Norm und Elektro-Starter, ein Kickstarter ist jedenfalls nicht zu sehen. Und beim Schalldämpfer spart Vertigo mit Aluminium nicht Euros, sondern Gramm.
Fahrwerk aus Chrom-Molybdän-Stahl und Aluminium
Mit dem Know-how aus dem Trial-Sport konstruierten die Vertigo-Ingenieure das Fahrwerk der Vertigo Linko 125. Es besteht aus einem Gitterrahmen, aus Chrom-Molybdän-Stahlrohren in markentypisch leuchtendem Hellgrün, mit reparaturfreundlich angeschraubtem Heck. Aus Aluminium-Profilen besteht die zweiarmige Hinterradschwinge, kombiniert mit einem Zentralfederbein samt progressiven Umlenkhebeln. Eine konventionelle 40er-Telegabel führt das Vorderrad.
Scheibenbremsen mit Vierkolbenzangen
Die Formate der Drahtspeichenräder der Vertigo Linko 125 mitsamt moderater Enduro-Bereifung von Timsun: 110/80-19 vorn, 130/80-17 hinten. Beide Räder sind mit jeweils einer Scheibenbremse kombiniert, vorn mit 263 Millimeter Durchmesser und Vierkolbenzange, hinten mit 200 Millimeter Durchmesser – und ebenfalls mit Vierkolbenzange. Ein ABS erwähnt Vertigo bisher nicht, EU-Mindestanforderung für Leichtkrafträder ist ein Verbundbremssystem (CBS).
Die Linko 125 wiegt angeblich nur 101 Kilo
Ohne Sprit wiegt die Vertigo Linko 125 angeblich nur 101 Kilogramm, in den sehr kleinen Benzin-Tank passen ohnehin nur 3,5 Liter. Schätzungsweise ist die Reichweite der leichten Enduro damit auf circa 100 bis höchstens 150 Kilometer beschränkt.
Ordentliche Enduro-Ausstattung
Für ihr minimalistisches Enduro-Konzept und ihr geringes Gewicht ist die Vertigo Linko 125 ganz ordentlich ausgestattet: mit LED-Leuchten rundum, kleinem Digital-Display (LCD) mit Ganganzeige, Haltegriffen, Lenker und einstellbaren Enduro-Fußrasten aus Aluminium sowie großzügigem Motorschutz.
Vertigo Linko 125 – Verfügbarkeit und Preis 2024
Ab März 2024 soll die Vertigo Linko 125 im Handel erhältlich sein – auch in Deutschland und in Österreich, wofür es bereits die Vertigo Germany Austria Sportmotorradhandels-GmbH in Lunz am See gibt. Preise stehen bisher nicht fest, doch angepeilt sind angeblich vergleichsweise günstige 4.500 Euro. Möglicherweise legt Vertigo später eine größere Modell-Variante der Linko nach, mit 250 bis 400 Kubik.