Yamaha Ténéré 900 denkbar
Mit Triple-Power durch die Wüste?

Zeichnungen von Nicolas Petit schüren die Gerüchte zu einer Ténéré 900. Der französische Grafik-Designer hat die Tracer 9 und die 700er-Ténéré gekreuzt.

Yamaha Ténéré 900 Concept
Foto: Nicolas Petit
In diesem Artikel:
  • Yamaha Universal-900er-Triple
  • Tracer 9 mit langen Federwegen
  • Platz nach oben
  • Was würde die Ténéré 900 kosten?
  • Fazit

Exklusiv für die französische Moto Revue hat der Grafik-Designer Nicolas Petit eine Yamaha Ténéré 900 gezeichnet. Basis der 900er-Enduro sind die aktuelle Tracer 9 und die sehr erfolgreiche Ténéré mit 700 Kubik. Und mit Blick auf die Modellgeschichte von Yamaha macht eine größere Offroaderin Sinn, denn die fehlt seit dem Wegfall der glücklosen XTZ 1200 mit ihrem großen Reihentwin. Der eigentliche Clou einer möglichen Ténéré 900 liegt im Motor, dessen Hubraum und Leistung.

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Yamaha Universal-900er-Triple

Seit Euro 5 hat der Dreizylinder 890 Kubik, erzeugt 93 Nm Drehmoment und 119 PS Spitzenleistung. Sprich: 201 Kubik, 25 Nm und 46 PS mehr als der 700er-Twin, der in der aktuellen Ténéré gegenüber den Mitbewerberinnen BMW F 850 GS, KTM 890 Adventure und der Triumph Tiger 900 deutlich zurückstecken muss. Und exakt diese drei Modelle, mit ihren Motoren zwischen 853 und 889 Kubik sowie zwischen 95 und 105 PS, würde eine 900er-Ténéré auf dem Papier in fast allen Disziplinen toppen. Dass Dreizylinder in dieser Klasse kein Nachteil sind, zeigt die Triumph mit ihrem beachtlichen Erfolg. In Sachen Motor wäre die Yamaha dann wohl direkt Klassenführer.

Tracer 9 mit langen Federwegen

Die Frage des Chassis wäre ebenfalls schnell beantwortet. Der Alurahmen der aktuellen Tracer 9 oder Tracer 9 GT mit der Zweiarmschwinge als Aluminium vereint zwei große Vorteile: Das Ganze wiegt vergleichsweise wenig (Tracer 9: 213 Kilogramm vollgetankt) und bietet eine hohe Zuladung von 193 Kilogramm. Selbst die höheren Gewichte von echten Offroad-Federelementen und Speichenfelgen in 21 Zoll (ca. 53 Zentimeter) vorn und 18 Zoll (ca. 46 Zentimeter) hinten würden die 900er nicht schwerer werden lassen als die drei Mitbewerberinnen von BMW, KTM und Triumph, die vollgetankt zwischen 210 und 233 Kilogramm wiegen. Zum Vergleich: Die Ténére 700 wiegt nur sieben Kilogramm mehr als die Schwester Tracer 7. Es ist also machbar, den starken Triple in ein leichtes Offroad-Chassis zu schrauben.

Platz nach oben

Eine Yamaha Ténéré 900 würde in Sachen Leistung und Gewicht nicht nur den Klassenkameraden von BMW, KTM oder Triumph die Show stehlen, selbst der Offroad-Ikone Honda Africa Twin mit 1.084 Kubik, 105 PS und 102 Nm käme die Yamaha sehr nahe. Und: Der Name Ténéré hat mindestens die Strahlkraft wie der, der Honda.

Was würde die Ténéré 900 kosten?

Zwischen 12.600 und 13.900 Euro kosten die vermeintlichen Konkurrentinnen der 900er-Klasse, bei der Honda geht es ab 14.300 Euro los. Die aktuelle Yamaha Tracer 9 ist ab 12.000 Euro zu haben. Wenn Yamaha die 900er-Offroaderin bringt gäbe es genug Spielraum und die Möglichkeit, eine Basis-Ténéré 900 bei 12.500 Euro starten zu lassen. Die obligatorische Top-Version, der ein semi-aktives Fahrwerk sehr gut stünde, hätte dann sicherlich die 14.500 Euro auf dem Preisschild stehen. damit wäre sie immer noch günstiger als eine voll- und vergleichbar ausgestattete BMW F 850 GS.

Fazit

Konzeptzeichnungen einer Yamaha Ténéré 900 machen die Runde. Und eine Offroaderin mit dem 900er-Triple ergibt auf dem Papier viel Sinn, da Chassis und Motor der direkten Konkurrenz mindestens ebenbürtig wären und selbst die deutlich stärkere Africa Twin sich strecken müsste. Sicher ist die 900er-Ténéré nicht, offiziell gibt es keine Meldungen oder Kommentierungen seitens Yamaha.

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Erscheinungsdatum 15.09.2023