Sie gehört zu den Motorrädern, die eine Epoche prägten und auch heute noch polarisieren: die Yamaha SR 500. MOTORRAD hat die schönsten Aufnahmen des Klassikers aus dem Dia-Archiv gefischt.
Sie gehört zu den Motorrädern, die eine Epoche prägten und auch heute noch polarisieren: die Yamaha SR 500. MOTORRAD hat die schönsten Aufnahmen des Klassikers aus dem Dia-Archiv gefischt.
An Spitznamen mangelte es der Yamaha SR 500 nie: „Der Dampfhammer“ wurde sie zu Beginn genannt. Danach galt sie als der VW Käfer unter den Motorrädern. Aber nicht etwa weil sie lief und lief und lief. Im Gegenteil: Nach rund 45.000 Kilometern hatte der „Dampfhammer“ oft schon keinen Dampf mehr. Das Käfer-Image war vielmehr deswegen zutreffend, weil die SR einerseits genauso schlicht und funktional aufgebaut war, wie die Kugel aus Wolfsburg, und andererseits auch schon bald nicht mehr aus dem deutschen Straßenbild wegzudenken war. Wer zu Beginn der 80er anfing, Motorrad zu fahren, der fuhr irgendwann auch eine SR.
Bei kaum einem Motorrad spalten sich Meinungen so wie bei der SR 500. Manch einer mag sie gar nicht mehr sehen: Low-Tech-Eisenhaufen oder studentisches Klischess heißt es dann, und es werden Legenden von zurückschlagenden Kickstartern und horrendem Ölverbrauch ewig weitergesponnen. Und trotzdem – Ehre, wem Ehre gebührt. MOTORRAD hat die schönsten Aufnahmen der Yamaha SR 500 des ersten (1978) und des letzten (1999) Modelljahrs herausgekramt.
Alle Artikel zur Yamaha SR 500
Yamaha SR 500
1978: Verkaufsstart des Urmodells Typ 2J4 mit 27 bzw. offen 33 PS
1979: Auf Wunsch Gussräder (150 Mark Aufpreis), neuer, großer Scheinwerfer mit 200 Millimetern Durchmesser, modifizierter Motorseitendeckel zur Sicherung des Wellendichtrings, Deckel des Ölpumpengehäuses mit fünf statt bisher drei Schrauben, Einbauspiel der Kurbelwelle reduziert, getrennte Impulsspule für Niedrigdrehzahlbereich
1980: Dickere untere Kühlrippen zur Versteifung des Zylinders, Verstärkung des Kickstarterfreilaufs, zusätzliche Rahmenbleche zwischen Steuerkopf und Öleinfüllstutzen, Blinker am Rücklichthalter befestigt
1981: Doppelwandiger Krümmer
1984: Gründliche Überarbeitung kennzeichnet das Modell 48T, mit 27 bzw. offen 34 PS. 18- statt 19-Zoll-Vorderrad mit geschlitzter Bremsscheibe, Felge hinten auf 2.15 Zoll verbreitert, Ölsteigleitung zum thermisch höher belasteten Auslass-
ventil, schmalerer Lenker, nun 170-Millimeter-Scheinwerfer, Schmiernippel an Schwingenachse, O-Ring-Kette, Entfall des Plastikbürzels an der Sitzbank, Kolben 25 Gramm leichter sowie mit geändertem Ölabstreifring, Zylinderkopfdichtung aus Metall, Nockenwelle mit 0,5 Millimeter mehr Hub, gehärtete Kipphebel samt Wellen, verstärkter Steuerkettenspanner, größeres Volumen von Luftfilter und Auspuff
1987: Tankvolumen auf 14 Liter erhöht
1988: Gegen Aufpreis wahlweise Duplex-Trommelbremse vorn
1991: Strengere Abgas- und Geräuschgrenzwerte bedingen eine Leistungsreduzierung auf 23 PS durch Änderungen an Kolben und Nockenwelle sowie Reduzierung der Verdichtung auf 8,3:1, neuer Flachschiebervergaser ohne Starthilfeknopf, kürzere Sekundärübersetzung; Entdrosselung auf 27 PS mit TÜV-Gutachten möglich
1992: Nur noch mit Trommelbremse vorn erhältlich
1993: Seitenständer mit Zündungs- Unterbrecherschalter
1998: Limitiertes Anniversary-Modell
1999: Abverkauf der letzten Exemplare
Daten (Yamaha SR 500 Typ 48T)
Motor: Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, eine obenliegende Nockenwelle, zwei Ventile, über Kipphebel betätigt, Hubraum 499 cm³, Leistung 20 kW (27 PS) bei 6000/min (offen), Gleichdruckvergaser, Ø 34 mm
Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kettenantrieb
Fahrwerk: Einschleifen-Stahlrohrrahmen mit einfachem, gegabeltem Unterzug, Telegabel vorn, Ø 35 mm, Zweiarmschwinge aus Stahl, zwei Federbeine, Drahtspeichenräder, Reifen 3.50 S18 vorn, 4.00 S18 hinten, Duplex-Trommelbremse vorn, Ø 200 mm, Simplex-Trommelbremse hinten, Ø 150 mm
Maße und Gewichte: Radstand 1405 mm, Gewicht vollgetankt 170 kg
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit 135 km/h
Spezialisten
Elektrik/Lichtmaschinen
Motorradtechnik München,
Telefon 089/50 63 63,
www.motorradtechnik-muenchen.de
Teile/Zubehör/Umbauten
KEDO in Hamburg,
Telefon 040/40 17 02 00,
www.kedo.de
Fa. Grobmotorik,
Tel: 0 22 02/24 34 49,
www.grobmotorik.org
Motorüberholung/Teile
Motorrad Müller in Beverungen,
Telefon 0 52 73/3 56 70,
www.motorrad-mueller.net
Clubs und Foren
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www.sr-xt-500.de
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T = Test, VT = Vergleichstest, LT = Langstreckentest, MR = Modellreport