- GasGas
- Husqvarna
- KTM
- Elektromobilität
- Fazit
Fangen wir mit dem jüngsten Familienmitglied GasGas an, an denen die Österreicher 60 Prozent halten und damit das Sagen bei den Spaniern haben. Bislang ist GasGas auf Trial-Motorräder, Crosser und Enduros fokusiert. Künftig sollen die Spanier aber auch in neuen Segmenten wildern.
GasGas

Geplant ist der Einstieg bei den Straßenmotorrädern und zwar gleich mit drei Maschinen. Die Technik liefert wie schon bei Husqvarna der KTM-Baukasten. Zum Street-Portfolio sollen laut Produktplanung zwei GasGas 800er-Modelle zählen, die vermutlich auf der Plattform der KTM 790 aufbauen. Eine Version tritt als klassisches Naked Bike an, die andere mit einer kleinen rahmenfesten Scheinwerferverkleidung und Koffern. Das dritte Modell macht ebenfalls auf Naked Bike und bedient sich vermutlich bei der 250er-Duke.
Husqvarna

Bewegung gibt es auch im Angebot von Konzerntochter Husqvarna. In dem MOTORRAD vorliegenden Fahrplan gibt es keine erkennbaren Spuren mehr von Svartpilen und Vitpilen 701. In der Enduro und der Supermoto scheint der 690er-Single aber zu überleben. Neu sind dagegen die Supermoto/Enduro-Modelle Husqvarna 125/250/401 und 501. Letztere dürfte auf dem neuen 490er-Motor von KTM aufbauen. Im Bereich Travel sollen Reiseenduros als 250/401 und 501 kommen. Später folgt noch die 901 Norden mit dem Twin aus der 890er KTM. Bei den Naked Bikes sind die Modelle 125/250/401 und 501 vorgesehen. Dazu kommen noch unbenannte Einsteigermodelle im Retro-Look. Im Crosser-Bereich sollen für den Nachwuchs noch zwei leistungsstärkere Mini-Crosser folgen, die es auch unter dem Label KTM geben wird.
KTM

Weiter mit KTM. Hier zieht ab dem Modelljahr 2022 die komplett neue 490er-Familie ein. Der kleine Zweizylinder soll als Adventure, als Enduro, als Supermoto, als Duke und – aufgepasst – als Sportbike für die Straße kommen. Auch die 890er scheint auf neue Modelle von Adventure bis zivile Duke ausgedehnt zu werden. Nein, ein 890er-Sportmotorrad ist nicht in Sicht. Bei den E-Bikes kommt die Freeride E – das E-Mountainbike ohne Pedale – für die Führerscheinklassen A1 und AM.
Elektromobilität
Nicht vergessen wird die E-Mobilität, jedoch wird unter der Marke KTM kein großes Elektromotorrad entwickelt. Die Pierer Mobility AG wird den Schwerpunkt hingegen auf Zweiräder für die Führerscheinklassen AM und A1 legen. Das Thema wird unter der Husqvarna-Flagge angegangen. Hier stehen eine Art Elektro-Mountainbike ohne Pedale sowie zwei Elektroroller von Husqvarna auf dem Programm – einer für die 50er-Klasse und einer für die 125er-Klasse. Im Mai 2021 wurde mit dem Husqvarna Vektorr der erste Husky-Elektroroller präsentiert. Der E-Roller fällt mit seinem 4-kW-Motor in die Klasse der 50 cm³-Roller und soll 60 bis 65 Kilometer Reichweite schaffen. Für 2022 erwarten wir einen Husqvarna-Elektroroller mit 11 kW-Motor, der der 125er-Klasse entspricht.

Die Husqvarna E-Pilen wurde vom Konzern ebenfalls für 2022 angekündigt. Mit ihrem 10-kW-Motor soll sie in Sachen Fahrdynamik den Verbrenner-125ern in Nichts nachstehen. Das heißt, dass vor allem ihr Gewicht im typischen Bereich bleiben soll. Gleichzeitig tritt der Elektromotor mit 42 Nm Drehmoment viermal so stark an, wie ein vergleichbarer Verbrenner. Als Reichweite werden 65 bis 100 Kilometer angegeben.
Fazit
Die Österreicher geben Gas und nutzen geschickt alle Facetten ihres Baukastens. Man darf gespannt sein, ob der Markt die Differenzierung auch wirklich annimmt. Leider beinhaltet der vorliegende Produktfahrplan keine Zeitleiste. Die Neuheiten dürften aber für die kommenden zwei Jahre vorgesehen sein. Auch sind natürlich nicht alle Modelle für alle Märkte vorgesehen.