Dass KTM an einer neuen Zweizylinder-Motorenfamilie im Segment bis 500 cm³ Hubraum arbeitet, ist schon lange bekannt. Jetzt präzisiert Stefan Pierer den Fahrplan der neuen Twins: Die werden komplett bei Partner Bajaj in Indien – aber mit Support aus Mattighofen – entwickelt. Die Parallel-Twins mit 490 cm³ Hubraum entsprechen in der Grundkonstruktion den 790er und 890er Motoren.
490er ab 2022
Gefertigt werden die dann vermutlich bei Partner CF Moto in China, wo auch schon die 790er-Zweizylinder in einer neuen Fabrik vom Band laufen. Rund um die neuen Zweizylinder will Pierer unter den Marken KTM und Husqvarna Straßen und Enduro-Modelle anbieten. Die ersten 490er-Maschinen kommen 2022.
Neue 750er Familie

Auch der 790er-Twin, der zwischenzeitlich an CF Moto lizensiert wurde, soll einen zweiten Frühling erleben. Bei CF Moto soll der Zweizylinder, der aus Marketinggründen als 750er bezeichnet wird, eine ganze Modellfamilie befeuern – startend mit einer Reiseenduro. Bei KTM wird der 750er als Antrieb für eine neue preisgünstige Mittelklasse-Einstiegsfamilie mit Duke- und Adventure-Modellen dienen. Später könnte auch noch eine Supermoto kommen.

Ein Naked Bike mit dem 790er-Twin soll im Jahr 2022 Debüt feiern. Hierfür diente höchstwahrscheinlich das V.02-NK Concept als Vorlage. Und wenn die KTM 750-Plattform ihr Debüt feiert, wird sie sich voraussichtlich genau zwischen der 890er-Premium-Reihe und der kommenden 490-Reihe, die gemeinsam mit Bajaj entwickelt wird, positionieren. Auch Husqvarna-Modelle mit dem 750er schließt Pierer nicht aus.
GasGas geht auf die Straße

Auch zur spanischen Tochter GasGas, an der die Pierer Group als Muttergesellschaft von KTM jetzt 100 Prozent hält, äußert sich Pierer. Die Fertigung der Enduro- und Cross-Modelle, die ja eh auf KTM-Technik basieren, wird sukzessive nach Mattighofen verlagert. Am spanischen Stammsitz verbleiben lediglich die Trialmodelle, die künftig auch auf Elektroantriebe setzen werden. Und was bringt die Zukunft? Zunächst soll GasGas im Offroad-Bereich stark positioniert werden. Später soll die Marke mit Modellen von 125 bis 400 cm³ auch im Straßensegment antreten und hier besonders junge Kunden ansprechen.
Bereits Ende 2019 hatte die Pierer Mobility Group einen Modellfahrplan für die nahe Zukunft veröffentlicht, auf den wir in der Fotoshow nochmal eingehen. Der wurde aber zwischenzeitlich in verschiedenen Punkten korrigiert.
Fazit
KTM nutzt seine internationalen Partnerschaften konsequent und stellt sich global noch stärker auf. Davon sollen alle Marken sowie alle Segmente profitieren.