BMW R NineT Umbau
Custom-Boxer mit Kofferraum

Eine schwenkbare Verkleidung aus einem Guss haben Vagabund bei einer R100 schon realisiert. Doch bei einer R NineT von 2016 ist ein Monocoques nicht genug.

BMW RnineT Vagabund Moto
Foto: Vagabund Moto
In diesem Artikel:
  • Ein Monocoque ist nicht genug
  • Mechanik für Feinschmecker
  • Auf Spaniens Straßen
  • Fazit

Wenn es in Österreichs Customszene Unmögliches in Metall zu formen gilt, dann ist der Blechmann erste und einzige Adresse. Was er mit seinen Händen nicht in Stahl und Alu formen kann, kann nicht in Stahl und Alu geformt werden. Vagabund Moto verlassen sich bei ihrer Tin Man auf Basis einer BMW R NineT von 2016 auf die Künste des Blechmanns.

Ein Monocoque ist nicht genug

Im Gegensatz zur R100 befindet sich unter dem Tank einer R NineT so ziemlich alles Wichtige zur Funktion der BMW. Da einfach eine schwenkbare Blechhaut drüberlegen, würde beim Öffnen wenig Ansehnliches zum Vorschein bringen. Es werden also zwei Einheiten benötigt: Eine als Halterung und Abdeckung der ganzen Technik sowie als Heckrahmen und Basis für die kleine Herrentasche unter der Sitzbank. Eine weitere Einheit dient als in Silber lackierte Außenhaut. Während der Blechmann seine Kunst ins Blech treibt, formen die Vagabunden aus schicken Anbauteilen den Rest der BMW. Darunter Karbonfelgen von Rotobox, Fußrasten und Hebeleien von Rizoma oder gefräste Gabelbrücken von Messner Moto.

Unsere Highlights

Mechanik für Feinschmecker

Die aufwändige elektrische Mechanik für das nach hinten schwenkbare äußere Monocoque entwerfen und bauen Vagabund selbst. Per Fernbedienung und Gasdruckdämpfer schwingt die Karosse nach hinten und gibt den Blick auf ein kleines gepolstertes Fach mit einer Kreditkartenhalterung und einem Leathermen frei. Mehr braucht Mann oder Frau im Grunde nicht.

Auf Spaniens Straßen

Der Auftrag für die Nummer 15 von Vagabund kommt aus Spanien. Eine der Anforderungen ist: Legal auf die Straße. Themen wie korrekte Beleuchtung und Abgase stehen auf der Liste der Customizer. Dafür muss Vagabund eine echte Airbox einplanen, das ABS muss ebenso erhalten bleiben wie ein großer Teil der Auspuffanlage. Die blinzelt zwar nun keck als Sidepipe rechts unter dem Rahmen hervor, wird aber von einer recht großen Dämpferbox unter dem Getriebe ergänzt. Alles mit schwarzer Keramik beschichtet.

Umfrage
Was haltet ihr von Custom-Umbauten?
11260 Mal abgestimmt
Viele sind schön, aber auch unfahrbar.
Lieber im Originalzustand belassen.

Fazit

Vor knapp fünf Jahren waren Vagabund als Rookie zum Club of Newchurch eingeladen. Zwei Motorrad-, Design-, Technik und Rennfreaks vor dem Herrn. Damals sorgten sie mit ihrem R100-Umbau "The Whale" für Aufsehen. Dessen Reinkarnation auf moderner Basis ist die V15. Da die beiden mittlerweile auch in Lada machen, freuen wir uns auf die neuen Werke – und die des Blechmanns.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023