Im französischen Montreuil fertigt Bad Winners Umbaukits für Custombikes. Die jüngsten Kits sind für die 650er-Twins von Royal Enfield und einen Do-it-yourself-Umbau vorgesehen
Im französischen Montreuil fertigt Bad Winners Umbaukits für Custombikes. Die jüngsten Kits sind für die 650er-Twins von Royal Enfield und einen Do-it-yourself-Umbau vorgesehen
Die eigene Maschine zu einem Café Racer umzubauen ist der Traum vieler Garagisten. Teile gibt es genug, doch deren Kombination in Stil und Technik wird bisweilen von Frust und im Kamin glimmenden Geldscheinen quittiert. Die Mission der Customizer von Bad Winners ist beide Welten zu verbinden: Selbstschrauben mit fertigen Umbaukits und verschiedenen Schwierigkeits- und Budgetstufen. Für die Royal Enfield Continental GT und Interceptor 650 sind vier Ausbaustufen erhältlich.
Für den Heckumbau einer Royal Enfield von Bad Winners muss allerdings die Flex ran: Der hintere Teil des Heckrahmens muss entfernt und anschließend ein neuer Heckloop eingesetzt werden. Das geht mittels eines Clipsystems ohne Schweißgerät. Die Redaktion rät aber zuvor den TÜV-Prüfer des Vertrauens zu konsultieren, denn dran-flexen ist noch nicht erfunden. Weiterhin kommt im Kit für das Heck eine neue Sitzbank, wahlweise in Echt-Leder, ein neuer Fender mit Beleuchtung und ein Kennzeichenhalter. Das ganze kostet 840 Euro, oder wenn der Hintern auf echtem Leder thronen soll, 936 Euro. Die Lieferzeit aller Umbaukits beträgt gut acht Wochen.
Bad Winners bieten für die 650er-Royal auch einen Frontumbau. Für 1.540 Euro dürfen eine komplette LED-Beleuchtung mit passenden Halterungen, ein Tacho von Motogadget mit Halterung, ein Lenker von Renthal mit Lenkerendenspiegel, sowie der Umbau der serienmäßigen Schalter auf Mini-Taster ausgepackt und verbaut werden. Der Einsatz schweren Geräts an der Royal Enfield ist nicht vorgesehen. In Sachen Zulassung sollten der Lenker und die Spiegel auf ihre Eintragungsfähigkeit oder ABE hin untersucht werden.
Das Serienfahrwerk der Royal Enfield ist von Hause aus auf der weichen Seite der Dämpfung beheimatet. Bad Winners hat für etwas mehr Härte ein konfigurierbares Fahrwerkskit entworfen. Ab 289 Euro geht es für einen Satz Gabelfedern von YSS los und endet bei summierten 958 Euro, wenn zusätzlich die einstellbaren Dämpfer von YSS an die Schwinge wandern. Wer es etwas günstiger haben möchte, kann konventionelle Dämpfer von YSS für 219 oder Federbeine von Bitubo für 479 Euro wählen.
Für weitere 500 Euro bietet Bad Winners für die 650er-Twin aus Indien ein Performance-Kit an. Mittels Power Commander, Luftfilter und Slip-On-Töpfen von Spark sollen einige Pferde mehr traben. Wer der Form der Spark-Töpfe nichts abgewinnen kann, der kann das Kit auch mit einer 2-in-1-Anlage von S&S für 615 Euro ordern.
Bad Winners hat das Geschäft verstanden. Mit wenigen Umbauten günstiger Basis-Maschinen ist auf Dauer wenig zu verdienen. Das Entwerfen von Umbaukits für jedermann hingegen, kann lukrativ sein. Die vier Kits für die 650er Royal Enfields scheinen durchdacht zu sein und die Preise wirken fair. Obacht: In Frankreich entworfen, sollte in Deutschland zuerst der TÜV gefragt werden, ob die Umbauten am Ende legal sind.