- Triumph Street Scrambler als Basis
- Unsichtbares Fahrwerk
- Dezente Brachialoptik
- Fazit
Auf dem Gipfel der europäischen Yard-Built-Bewegung von Yamaha um 2017 kam eine der wilden XSR 700-Umbauten von Bunker Customs aus Istanbul. Seither haben sich die Brüder Mert und Can einen Platz unter den europäischen Umbauern verdient und gesichert. Ihr neuestes Werk: Eine Triumph Street Scrambler, die für einen Freund für den Wald tauglich gemacht werden sollte.
Triumph Street Scrambler als Basis
Die 900er von 2018 ist noch das Modell mit den hier und da überlastet wirkenden 55 PS. Da der Zugriff auf die Motorelektronik der neuen Twins von Triumph geschützt sind wie der Zugang von Fort Knox, sind neue Mappings nur schwer anzuwenden. Bunker Customs umgeht diese Hürde einfach und arbeitet mit leichten Änderungen an Ansaugtrakt und Abgasanlage, für etwas mehr Durchzug am Twin. Mittels eines Booster Plugs, der im unteren Drehzahlbereich das Gemisch anfettet, einem Luftfilter von DNA für mehr Luft und einem Endtopf von Vance & Hines. Eine Kombination, die bei den bisherigen Bunker-Umbauten gut funktionierte.
Unsichtbares Fahrwerk
Wesentlich tiefer in die Materie steigt Bunker Customs beim Fahrwerk ein, obwohl man die Eingriffe kaum sieht: Die serienmäßige Gabel wird mit Cartridges von Andreani volleinstellbar und mittels Spacern etwas länger. Im Heck arbeiten Fox-Dämpfer aus dem Zubehörregal von Triumph. Die längeren Dämpfer stützen sich am neu gezogenen Loop ab, der den originalen Heckrahmen ersetzt. Garniert mit einer neuen Sitzbank, deren Leder sich auch am Lenkerpolster wiederfindet. Für Grip sorgen TKC-80-Stollen von Conti auf den originalen Speichen-Felgen. In Sachen Bremskraft waren die alten Komponenten bis Modelljahr 2020 kein Highlight der Triumph. Bunker Customs verbaut Bremsscheiben und Beläge von Galfer und gewinnt so einiges an Bremskraft.





Dezente Brachialoptik
Bunker Customs ist bekannt für sehr fahrbare, robuste und praktische Custombikes. Der Eigner der Street Scrambler fährt bis zu 30.000 Kilometer pro Jahr, da muss alles funktionieren. Entsprechend machen die Brüder keine optischen oder technischen Experimente, sondern verlassen sich auf das Design und Technik der Großserie. In Folge fallen auch hier die Änderungen für das Auge minimal aus. Eine markante Modifikation mit der Tendenz zum Brachialen stellen die Zusatzscheinwerfer von Denali dar, die mit einfachen Handgriffen von unter dem Lenker an die Gabelbrücken ummontiert werden können. Die Front wird ergänzt von einem hochgelegten Fender und einem Schutzgitter für jetzt gelb-leuchtenden Scheinwerfer. Ein neuer Lenker mit Crossbar ergänzt alles sinnvoll.
Fazit
Custombikes mit kleineren Hubräumen werden in den nächsten Jahren einen großen Auftritt hinlegen, da sie zugänglicher in Technik und vor allem beim Preis sind. Die Bunker Customs-Triumph gehört zu dieser Gruppe. Die hübsche Basis ist günstig zu finden, ist technisch robust und dankbar umzubauen. In der Türkei fährt diese Street Scrambler in den grünen Wäldern um Denizli im Dauereinsatz. Entsprechend ist das Fahrwerk enorm verbessert worden und der Motor darf tiefer atmen. Die restlichen Umbauten sind zurückhaltend für den täglichen Einsatz konzipiert.