- Von Fahrrädern bis zu Leichtkrafträdern
- Vent X-Rude 125 neu für 2023
- Crossover oder Scrambler oder X-Rude
- Einzylindermotor mit variabler Ventilsteuerung
- Vintage-Variante X-Rude für circa 5.000 Euro
- Fazit
In Introbio ist die Firma Vent zu Hause, im Valsassina-Tal zwischen den Hügeln östlich des Comer Sees, nur wenige Kilometer von Mandello del Lario und vom Moto Guzzi-Stammwerk entfernt. 2017 ging Vent aus der Firma Moto hervor, die seit den 1980er-Jahren im Motorrad-Geländesport aktiv war, bis zuletzt unter dem bekannteren Kürzel HM. 2019 präsentierte Vent das erste Konzept eines Fahrrads mit Elektromotor.
Von Fahrrädern bis zu Leichtkrafträdern
Neben Fahrrädern und Pedelecs entwickelt und vertreibt Vent auch Kleinkrafträder und Leichtkrafträder mit 50 bis 125 Kubik. Das Motto: So viel wie möglich "Made in Italy". Vor allem die modernen Modelle Baja und Derapage – Enduro und Supermoto – stellen attraktive Alternativen dar. Nicht nur, aber insbesondere zu den etablierten italienischen Marken Aprilia, Beta und Fantic.
Vent X-Rude 125 neu für 2023
Im November 2022 präsentierte Vent Moto auf der EICMA ein neues 125er-Modell für 2023: die Vent X-Rude 125. Dabei handelt es sich um ein technisch modernes Konzept mit einigen Retro-Stilelementen. Ein Modern Classic oder Neoklassiker also. Das X soll Crossover bedeuten, ein etwas jüngeres Synonym für Scrambler. Und die aus dem Englischen übernommene Bezeichnung Rude betont explizit die grobe, raue oder gar unverschämte Attitüde dieses Leichtkraftrads – frei ab 16 Jahren. Mit Führerscheinklasse A1 oder mit der Pkw-Führerschein-Erweiterung B196.
Crossover oder Scrambler oder X-Rude
Passend zum Crossover- beziehungsweise Scrambler-Konzept basiert die X-Rude technisch auf der Enduro-Plattform. Am Stahl-Chassis mit modernem Layout wird vorn per Upside-down-Telegabel und hinten per Zentralfederbein gefedert und gedämpft. Die Drahtspeichenräder sind grobstollig bereift, vorn im Format 110/80-19, hinten im Format 140/80-17. Jedes Rad ist mit einer Scheibenbremse versehen, vorn mit 290 Millimetern, hinten mit 220 Millimetern Durchmesser. ABS ist keines vorhanden, für die Zulassung in der Europäischen Union genügt in dieser Hubraumkategorie das Verbundbremssystem (CBS).
Einzylindermotor mit variabler Ventilsteuerung
Quirliges Herzstück der Leichtkrafträder von Vent ist auch bei der X-Rude der wassergekühlte Viertakt-Einzylindermotor mit 124,7 Kubik, elektronischer Benzineinspritzung, vier Ventilen, einer obenliegenden Nockenwelle – und sogar mit variabler Ventilsteuerung. Er entspricht dem in Italien gefertigten Minarelli-Typ, entwickelt von Yamaha, der so auch bei den aktuellen 125er-Modellen von Yamaha zum Einsatz kommt. Vent hat zwar noch keine Leistungsdaten genannt, doch bekanntlich stecken in diesem Motörchen locker die "vollen" 15 PS bei circa 10.000/min. Euro-5-konform und mit circa 2 Litern Spritverbrauch pro 100 Kilometer. Je nach Gesamtuntersetzung zwischen Sechsganggetriebe und Ketten-Endantrieb müssten über 100 echte km/h erreichbar sein. Und das Geilste: Der Achtelliter-Single knattert hier durch zwei freche kurze Schalldämpfer, die am Heck steil nach oben stehen. An der Stelle stören weder Blinker noch Kennzeichen, denn dafür gibt's hier einen separaten Träger unten an der Schwinge.
Vintage-Variante X-Rude für circa 5.000 Euro
Mitsamt all den Komponenten im Vintage-Stil, also LED-Rundscheinwerfer mit Schutzgitter, zwei kleinen Zeigerinstrumenten für Drehzahl und Tempo sowie Lenker-Mittelstreben-Polster und Sitzbank mit braunem Wildleder-Look, soll die X-Rude 125 im Frühjahr 2023 für circa 5.000 Euro in den Handel kommen. Spätestens dann werden die kompletten Eckdaten vorliegen, zu Gewicht, Tankinhalt oder Sitzhöhe. Die technisch eng verwandte Enduro Baja 125 hat einen 9,5-Liter-Tank und wiegt ohne Sprit angeblich nur 110 Kilogramm. Deren enorme Sitzhöhe – 940 Millimeter – ist jedoch nicht auf die X-Rude mit kleineren Raddurchmessern übertragbar.
Fazit
Neue Marke aus Italien mit eigenständigem 125er-Konzept: Vent Moto hat bereits flotte Enduros und Supermotos im Angebot und legt für 2023 einen modernen Scrambler namens X-Rude nach. Angetrieben werden die Vent-125er von jenem Minarelli-Einzylinder, der auch bei aktuellen Yamaha-Modellen zum Einsatz kommt – mitsamt variabler Ventilsteuerung. Ein ABS haben die Vent-Bikes jedoch bisher noch nicht, lediglich ein Verbundbremssystem (CBS).