Sugomi-Brille, Penta-Scheiben, kampfeslustige Formen und Kanten, hohes Heck und offensive Farben. Kawasaki Z1000? Nein, Dayin Chi 302. Die chinesiche Firma trat im Heimatland bisher durch LKW und PKW in Erscheinung und hat heute immerhin einen Wert von knapp zwei Milliarden Euro.

Besser gut kopiert …
… als selbst schlecht gemacht. In Zweirädern machen die Mannen ebenfalls und neben einigen Rollern und Mofas eine 300er-Reiseneduro á la Honda CB 500 X, etwas was wie eine Moto Guzzi V7 wirkt und natürlich die neue Chi 302 oder DY300-F wie Dayun sie selbst nennt und die stark an die Kawasaki Z1000 erinnert. Sie wird dort für umgerechnet 2.700 Euro angeboten. Technisch ist die 300er scheinbar solider Bauweise. Ein Reihentwin mit gut 300 Kubik und 30 PS 8.500/min. 27 Nm drückt der Motor bei 6.500 Touren. Interessant: Satte 2,1 Liter Öl schmieren die Lager und erklären das enorm wirkende Kurbelgehäuse. Ebenso auffällig: Die beiden Krümmer stehen sehr weit auseinander hinter dem Wasserkühler. Thermisch scheint der Twin auf die sichere Seit konstruiert, was die niedrige Verdichtung von nur 11,5:1 unterstreicht.
Fazit
Die Dayun legt einen weiteren Stein auf die chinesische Mauer, auf der in fetten Graffiti-Tags steht: Wir machen das schon. Immer wenn man denkt: Da muss es doch mal gut sein mit Hersteller, poppt ein neuer auf. Dayun ist zwar mit vier Rädern ein Old-Player, die recht frisch wirkenden Motorräder zeigen, man will noch mehr vom Riesen-Reiskuchen den China wachsende Mobilität täglich auf die Fensterbank stellt. Und bevor die Stimmung hochkocht: Die reinen chinesische Hersteller haben Null Interessen an einem Mini-Markt wie Europa.