Dauertest-Abschlussbilanz KTM 125 Duke

KTM 125 Duke im Dauertest
Abschlussbilanz nach 25.000 Kilometern Vollgas

Zuletzt aktualisiert am 13.03.2014

KTM setzt bei den kleinen Duke-Modellen auf Lieferanten, die hierzulande weniger bekannt sind. Beispiel? Sagt Ihnen ByBre etwas? Hierbei handelt es sich um einen indischen Produzenten von Bremsanlagen, der zum Brembo-Konzern gehört. Deshalb auch der Name: ByBre ist die Abkürzung von "By Brembo". Seit der indische Investor Bajaj bei den Österreichern eingestiegen ist, lassen die ihre Einsteiger-Duke-Palette vom 125er- übers 200er- bis zum 390er-Modell in Indien produzieren. Und nicht nur die hohen Stückzahlen – seit dem Start 2011 wurden rund 23.500 Duke-125-Modelle für den Weltmarkt produziert –, sondern auch die kostengünstigen Produktionskosten vor Ort erlauben es, das Fahrzeug vergleichsweise günstig anzubieten: Für 4295 Euro ist die KTM 125 Duke ABS derzeit in Deutschland zu haben. Sie war 2013 die erste 125er, die serienmäßig über ein ABS verfügte.

Derart technisch up to date und zudem cool anzuschauen, mauserte sich die Kleine ad hoc zum Verkaufsschlager: In ihrem Debütjahr 2011 belegte sie gemäß KBA mit 949 zugelassenen Exemplaren Platz eins der Zulassungsstatistik, 2012 lag sie mit 1517 verkauften Exemplaren wiederum auf Rang eins, und 2013 konnte KTM den Absatz mit 2428 in Deutschland zugelassenen Dukes nochmals verbessern – ebenfalls Platz eins. Der Erfolg macht neugierig.

Dauertest über 25.000 km dauerte knapp 32 Monate

MOTORRAD wollte wissen, wie sich indisch-österreichische Technik auf lange Sicht im deutschen Alltag bewährt, und unterzog die KTM 125 Duke einem 25.000-Kilo­meter-Test. Er dauerte knapp 32 Monate, startete am 27. Mai 2011 mit null Kilometern und endete am 13. Januar 2014 bei km 25.057. Die Kleine musste also zweieinhalb Winter überstehen.

Ein Blick ins Fahrtenbuch bestätigt, dass die KTM 125 Duke selbst bei unwirklichen Temperaturen und Schnee selten länger als drei Tage stand. Das hatte viele Gründe. Allen voran wurde die wieselflinke 125 von den meisten Fahrern als Großstadthüpfer wahrgenommen. Mit ihrem geringen Gewicht von nur 137 Kilogramm und den recht ordentlichen 15 PS Leistung ist sie geradezu prädestiniert dafür, Blechschlangen zu durchstechen, um immer auf der Pole zu stehen. Das macht sie zum perfekten Partner für Pendler.

Schlechte Erstbereifung

Einige Fahrer, wie Online-Boss Manuel Fuchs, schnappten sich die KTM 125 Duke und ritten mit ihm gar über die Alpen. Touren von über 1000 Kilometern waren zwar die Ausnahme, aber kein Alleinstellungsmerkmal. Die größte Kilometerleistung am Stück legt MOTORRAD-Mitarbeiter Sebastian Schmidt ganz zum Schluss hin: Auf der Suche nach einem Gebrauchtmotorrad spult er an vier Tagen rund 2500 Kilometer ab. Im Dezember, wohlgemerkt, bei drei Grad über Null. Seine Kilometer sammelt er auf der Autobahn: Stuttgart–Landshut, weiter nach Saarbrücken, dann nach Koblenz und noch mal nach München. Sein Fazit nach über 40 Stunden im Sattel: "Gar nicht so unbequem." Auch die Leistung von 15 PS reichte ihm locker, um im Verkehrsfluss mitzuschwimmen. "Sogar Lkw lassen sich lässig überholen", resümiert Sebastian und stellt die Kleine mit 25.057 Kilometern wieder in die MOTORRAD-Tiefgarage. Geschafft!

Der Weg dorthin war allerdings nicht ohne kleine Stolpersteine. Gleich zu Beginn häufen sich die Bemerkungen über die indischen MRF-Reifen. Von wenig Grip bei Nässe war da die Rede und von geringem Vertrauen in Schräglage. KTM und MRF haben die Probleme ebenfalls erkannt. Seit 2012 werden die MRF in einer neuen Gummimischung hergestellt, die diese Schwächen beheben soll. Das wurde leider nicht kommuniziert und ergo von MOTORRAD im Rahmen des Tests nicht nachgeprüft. So rollte die KTM 125 Duke ab km 7052 auf Michelin Pilot Power, und bei Kilometerstand 19.987 bekam sie einen Satz Bridgestone S20 spendiert. Beide Reifen überzeugten vom ersten bis zum letzten Meter mehr als die des indischen Erstausrüsters. Was nicht bedeutet, dass MOTORRAD die KTM 125 Duke stets auf der letzten Rille bewegt hat. Vielmehr war die Rückmeldung beider Paarungen transparenter und schaffte ein Gefühl des Vertrauens. Der Michelin glänzte neben seinen guten Allround-Eigenschaften auch mit dem geringsten Verschleiß und ist daher der Tipp für Ganzjahres-Vielfahrer.

Austausch von Zündkerze und Zündspule

Gelegentlichen Kaltstartproblemen und lästigem Geruckel in der Warmlaufphase begegnete man mit einem überarbeiteten Mapping, das im Rahmen von Inspektionen kostenlos aufgespielt wurde. In der Tat verbesserte sich das Kaltstartverhalten. Die KTM 125 Duke ruckelte trotzdem noch leicht, bis der Motor auf Temperatur war. Den einzigen Fauxpas leistet sich die Kleine gleich bei Kilometer 4120: Nach extremen Startproblemen schleppt sie den geschäftsführenden Redakteur Harry Humke unter ständigen Zündaussetzern in die Redaktion. Nach dem Austausch von Zündkerze und Zündspule ist das Problem behoben. Und KTM bekannt: Seit Frühjahr 2012 kommt eine andere Zündkerze zum Einsatz.

Als die KTM 125 Duke rund 9000 Kilometer abgespult hat, notiert ein Kollege: "Die Bremsscheiben rubbeln – es ist grausam, wenn man zart die Bremse anlegen will." Einträge wie dieser häufen sich. Bei Kilometer 13.561 werden Bremsscheibe und Beläge schließlich gewechselt. Fortan rotiert im Rad eine Scheibe im coolen Wave-Look aus dem KTM-Zubehör. Dieselben Probleme treten 10.000 Kilometer nach dem Wechsel erneut auf. Das Bremsrubbeln ist zurück. KTM hat hierzu keine schlüssige Erklärung und verweist auf äußere Einflüsse. Die Bremswirkung ist durch diese Erscheinung allerdings nicht beeinträchtigt.

Weitere Ärgernisse sind bei der KTM 125 Duke die mitunter recht hakige Schaltung und die Rastung der Gänge – wiederholt kommt es vor, dass sie herausspringen. Über die gesamte Dauertestdistanz beschwerten sich allerdings nur wenig Fahrer darüber. In den Foren ist dieses Phänomen dagegen Thema.

Starkes Pitting bei Getrieberädern des sechsten Ganges

Ebenso wie Probleme mit dem Display der KTM 125 Duke, das öfter ausfällt oder verrücktspielt. Auf einigen Internetseiten ist das in der Kundschaft ebenfalls Thema. Auch die Dauertest-Maschine blieb davon nicht verschont. Einträge wie "Benzinstand-Anzeige geht nach dem Mond, flackert ständig hin und her" oder "Display für eine Stunde ganz ausgefallen" finden sich hin und wieder. Derartige Probleme sollen angeblich ab Modelljahr 2012 eliminiert worden sein, denn KTM hat in puncto Elektrik fleißig nachgebessert. Dabei war nicht die das Manko, sondern mangelhafte Gummimanschetten und -abdichtungen, die vor Nässe schützen sollen.

Bilksi

Kurz nach Halbzeit des Dauertests rückt sich das Lenkkopflager ins Rampenlicht, es rastet, die KTM 125 Duke lenkt sich staksig. Nachdem das Lager bei Kilometerstand 15.650 auf Garantie gewechselt wurde, läuft alles wieder bella. Den letzten Stolperstein auf dem Dauertestweg bildet der undichte Handbremszylinder. Er wird ebenfalls auf Garantie getauscht. Am Tag des Schlachtfests sind zwar alle Skeptiker überrascht, dass die KTM 125 Duke aus Indien sich wackerer als vermutet geschlagen hat, doch sie stehen mit Argusaugen am zerlegten Motor, begierig zu sehen, wie sich der in Indien gefertigte Antrieb geschlagen hat. Die Konstruktion überrascht: Beispielsweise ist die Schlepphebel-Lauffläche DLC-beschichtet, die Kurbelwellenlager sind extrem massiv ausgeführt, und der Ventiltrieb wird per Ölspritzdüsen geschmiert und erfolgt aufwendig über Schlepphebel und Shims. Die Maße aller beweglichen Bauteile liegen noch im Toleranzbereich. Kein Wunder – bis zum Schluss lief die Maschine super, und es gab auch keine besorgniserregenden Nebengeräusche aus dem Motor.

Allerdings weisen die beiden Getrieberäder des sechsten Ganges starkes Pitting auf, die Paarung muss gewechselt werden. Auf dem Kolbenboden und den Tellern der Auslassventile befinden sich starke Ablagerungen, ein erhöhter Ölverbrauch war jedoch nicht zu verzeichnen. Insgesamt sind 203,32 Euro für Neuteile fällig, will man den Motor der Dauertest-KTM 125 Duke wieder "ready to race" haben. Die Summe beinhaltet den sechsten Gang, einen kompletten Kolben und sämtliche Dichtungen. Der rund 84 Euro teure Kolben (inkl. Sicherungs- und Kolbenringe sowie Bolzen) ist eine reine Vorsichtsmaßnahme nach dem Motto "Wenn der Motor schon mal auf ist …". Aufwand und Betrag sind also sehr überschaubar.

Wie die gesamten Betriebskosten der kleinen Inderin. Auf 25.000 Kilometern hat die KTM 125 Duke durchschnittlich nur 2,9 Liter Sprit auf 100 Kilometern konsumiert, was auf die Kilometer gerechnet mit 1180 Euro zu Buche schlägt. Für die fünf Inspektionen verlangte der KTM-Händler 672,40 Euro. Diese Summe wird sich wahrscheinlich in Zukunft etwas reduzieren. Denn KTM hat die Inspektionsintervalle ab dem Modelljahr 2014 von 5000 auf 7500 Kilometer angehoben. Der Grund: Einschränkung von Toleranzen, Optimierung von Oberflächen, qualitativ hochwertigere Materialien. Auch in Indien lernt man dazu.

Vergleich zur Dauertest-YZF-R 125

www.jkuenstle.de

MOTORRAD hat die zwei Topseller in Deutschland einem 25.000-Kilometer-Dauertest unterzogen. Die Yamaha YZF-R 125 spulte ihn in 21 Monaten ab (2008 –2010). Wobei deren Betriebskosten mit 11,1 Cent pro Kilometer (ohne Wert­verlust) im Vergleich zur 125er-Duke mit 12,7 Cent etwas niedriger ausfielen. In diese Summe spielt jedoch auch der mittlerweile gestiegene Benzinpreis mit hinein. Vergleichbar: Beide Bikes brauchten 2,9 l/100 km. Auch war der Wertverlust der damals 3745 Euro teuren Yamaha mit 38,6 Prozent gegenüber dem Wertverlust der Duke mit 44,6 Prozent etwas geringer. Ebenso verlangte Yamaha für Verschleißteile, wie Kettensatz (99 Euro gegenüber 152,35 Euro) oder Ölfilter (6,17 Euro gegenüber 16,41 Euro), weniger.

Bilanz nach 50.000 Kilometern

Foto: MRD

Zylinderkopf
Alle Ventile schließen dicht, die Ventilsitze sind kaum verbreitert. Die Auslassventilführungen sind etwas auf­geweitet, das Ventilschaftspiel ist aber noch in Ordnung. Die wälz- und gleitgelagerte Nockenwelle weist an den Nocken dezente Laufspuren auf, ein Schlepphebel hat einen leichten Kratzer.

Foto: MRD

Zylinder/Kolben
Die Kompression hat nur minimal nachgelassen, am Kolben zeigen sich normale Laufspuren sowie Hitzeverfärbun­gen, das Kolbenspiel ist in Ordnung. Am Kolbenboden hat sich Ölkohle abgelagert. Der Zylinder präsentiert sich in gutem Zustand, es sind noch die Honspuren zu erkennen.

Kurbeltrieb
Die Wälzlager der Kurbelwelle zeigen sich unauffällig, das Pleuellager weist deutlich sichtbare Laufspuren auf, das Radialspiel ist aber in Ordnung. Auch Kolbenbolzen und Pleuelauge sind in Ordnung.

Kraftübertragung
An Kupplungskorb und -nabe finden sich unbedenkliche Rattermarken. Das sechste Gangradpaar weist sehr starke Pittingbildung auf. Das Spiel des Schaltwellengleitbleches ist erhöht.

Rahmen/Fahrwerk
Die Beschichtung von Motor, Rahmen und Schwinge macht einen ordentlichen Eindruck, an einigen Schrauben und elektrischen Steckverbindungen zeigen sich Korrosionsspuren, die Flanken des Tanks weisen Abnutzungsspuren auf.

Messwerte

Foto: MRD

Die geringere Reibung im Motor und eine etwas höhere Verdichtung durch Ölkohleablagerungen bescheren der KTM 125 Duke am Ende der 25.000 Kilometer ein kleines Leistungsplus. Das macht sich auch in den Fahrleistungen bemerkbar, die etwas besser sind als zu Beginn.

Fahrleistung

Messung nach 1175 km 24879 km Beschleunigung
0-50 km/h
0-80 km/h
0-100 km/h
sek
sek
sek
4,1
9,2
18,1
3,9
8,9
16,5 Durchzug
50-80 km/h
50-100 km/h
sek
sek
13,2
22,0
12,8
21,9 Durchschnittlicher Verbrauch über 50000 km
Kraftstoff (Super) l/100 km
Kraftstoff (Super) l/100 km
2,9
-

Kosten und Wartung

Bilksi

Betriebskosten auf 50.000 Kilometern

7,5 Liter Öl à 14,27 Euro107,03 €5 Ölfilter à 16,41 Euro82,05 €4 Luftfilter à 18,47 Euro73,88 €4 Zündkerzen à 16,46 Euro65,84 €1 Kettensatz152,35 €1 Bremsscheibe (Wave-Design)197,35 €Bremsflüssigkeit8,63 €Kleinteile, Schmierstoffe14,29 €Dichtungen51,91 €Inspektionen und Reparaturen672,40 €Reifen (inkl. Montage, Wuchten und Entsorgen) 574,00 €Kraftstoff1180,49 €Gesamtkosten 3180,21 € Anschaffungskosten 4245,00 € Wertverlust 1895,00 € Schätzpreis (Händlerverkaufspreis) 2350,00 € Kosten pro Kilometer (ohne Wertverlust) 12,7 Cent Kosten pro Kilometer (mit Wertverlust) 20,3 Cent

Wartung und Reperaturen

km-Stand Reifen hinten geflickt 1165 Zündspule und Zündkerzen erneuert 4120 Reifen vorne und hinten erneuert, Michelin Pilot Power 7052 Bremsscheibe rubbelt 9439 Kettensatz und Führungsschiene erneuert 10761 Bremsscheibe vorn erneuert
(Wave-Scheibe aus KTM-Zubehör)
13561Lenkkopflager erneuert (Garantie)15650Reifen vorne und hinten erneuert, Bridgestone S2019987Linker Spiegel nach Vibrationsbruch erneuert (Garantie) 20430Handbremszylinder erneuert (Garantie)20622

Leser-Erfahrungen

Foto: Mottl

Thomas Pirzer, Schwandorf: Ich fahre die Duke jetzt seit Juli.  Im Vergleich zur Yamaha YZF 125, die ich vorher gefahren habe, ist die Duke handlicher und vom Stand aus spritziger. Allerdings erreicht sie nicht die Höchst­geschwindigkeit der Yamaha. Von der Verarbeitung und der Zuverlässigkeit der KTM bin ich voll überzeugt. Das ABS meiner Duke ist zudem perfekt fürs persönliche Empfinden beim Fahren auf nasser Straße abgestimmt.

Selcuk Sari, Wien: Wir sind zwei Freunde aus Wien, die seit rund einem Jahr 125er-KTM-Dukes fahren.  Wir sind sehr zufrieden mit den Maschinen. Sie bieten viel Motorrad für wenig Geld. Wir können sie nur weiterempfehlen.

Lucas Höer, Donzdorf: Hallo, ich habe auch eine KTM 125 Duke, das 2013-Modell mit ABS, und bin sehr begeistert von der Technik. Was man von Grund auf verbessern könnte: Die Standardreifen von MRF müssen unbedingt gegen bessere ausgetauscht werden. Meine KTM hat zum jetzigen Zeitpunkt 7000 km auf der Uhr und hat mich noch nie im Stich gelassen. Verändert habe ich an meiner Duke: kurzen Kennzeichenhalter, Tankpad, Aluminium-Handguards und das Raceline-Dekor. Jetzt werden nur noch andere Reifen montiert, dann ist sie perfekt!

Hendrik Preisner, Bad Schwalbach: Ich fahre nun seit Mai vergangenen Jahres eine KTM 125 Duke und bin zum Großteil sehr zufrieden!  Sie fährt sich super, ist nicht so lahm und sieht spitze aus. Ich hatte bis jetzt eine Panne, ein Dichtungsring für die Kühlflüssigkeit ist in kaltem Zustand geplatzt, und die Kleine hat Kühlflüssigkeit verloren. Das wurde aber auf Kulanz von KTM behoben. Insgesamt ein Top-Motorrad!

Nico Wittler, Bielefeld: Was motiviert einen Ostwestfalen, ein österreichisches Motorrad zu fahren?  Die Antwort: Die bei KTM haben es drauf, uns 16-­jährigen Einsteigern mit der 125er-Duke einen bezahlbaren, maximalen Fahrspaß zu ermöglichen! Mit anfänglich 80 km/h konnte ich noch nicht alles so genießen, was die Duke zu leisten vermag, aber "offen" sind wir kaum zu bremsen. Nachdem die originalen Reifen durch griffigere Michelin Pilot Power ersetzt wurden, ist die kleine Duke ein Kurvenräuber erster Güte. So mancher große Motorradfahrer hat sich schon gewundert, wie viel mit nur 15 PS im Weserbergland geht. Es ist zwar toll, wenn man viel PS hat, aber das Geheimnis liegt in der Fertigkeit, mit deinem Motorrad die Leistung und dein Fahrkönnen zu perfektionieren, um dann anerkennende Blicke von "Alt-Bikern" im Rücken zu spüren. Nach einem Kurventraining am Harz-Ring bin ich geschult, den sicheren und optimalen Weg zu erkennen, und empfinde den gleichzeitigen Genuss und Erfolg als "einfach nur geil". Die KTM macht es dem Fahrer auch leicht, ist sie doch ein vollwertiges Motorrad. Damit machte mir auch unser Familien-Motorradurlaub in den Alpen richtig Spaß. Mit ein paar Handguards und einem kurzen Heck ist das Moped auch optisch ein Knaller. Sie ist immer zuverlässig, und außer einem Kettensatz- und Ölwechsel gab es nichts zu schrauben. Tanken und fahren heißt die Devise. So hat mich der Duke-Bazillus infiziert, und ab Sommer wird dann eine 690er-
Duke die 125er ablösen.

Foto: Höer

Marco, per E-Mail: Die Reifen aus Indien sind ein Riesenproblem, sie brauchen mindestens 30 Grad Asphalttemperatur, sonst geht gar nichts.

Peter von Reimitzer, Wien: Meine KTM Duke wurde im Juni 2012 zugelassen. Derzeitiger. Kilometerstand: 3113.  Bislang fährt sie problemlos und zu meiner vollen Zufriedenheit. Es ging bisher nur der vordere Bremslichtschalter aus Indien kaputt. Nach dessen Demontage und mehrfachem Betätigen – zusammendrücken bis zum Anschlag – sowie nachfolgendem Einfetten des Gummihütchens mit Silikonfett funktionierte er aber wieder. Meine Duke parkt immer im Freien auf der Straße, eine sogenannte Laternengarage! Ansons­ten hatte sie keinerlei weitere Probleme. Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht. Als Alternative zu der verbauten indischen VR5NC-Zündkerze von BOSCH (Standard) kann ich auch die hochwertige japanische Iridium-Zündkerze LKAR8-9 von NGK oder die kältere LKAR9BI-9 sehr empfehlen. Jedoch jeweils nur nach Ablauf der Garantie oder Gewährleistungszeit.

KTM nimmt Stellung

Henniges

... zur defekten Zündspule
2011 wurde bei einigen 125er-Dukes die Zündspule auf Garantie getauscht, allerdings war meist nicht die Zündspule das Problem, sondern eher die Zündkerze. Mit der Markteinführung der 200er-Duke (mit Modelljahr 2012) wurde für diese eine andere Zündkerze verwendet, die seitdem auch bei der 125er-Duke zum Einsatz kommt. Fortan traten keinerlei Probleme mehr mit Zündspule und/oder Zündkerze auf.

... zum Pitting an beiden Zahnrädern des  sechsten Ganges
Diesbezüglich ist uns bisher nichts bekannt. Obwohl mittlerweile viele Fahrzeuge auch eine deutlich höhere Laufleistung erreicht haben, sind uns solche Schäden nicht bekannt.

... zu den Problemen beim Schalten
Generell sind uns bei der 125er-Duke keine Probleme beim Schalten bekannt. Im Einzelfall muss geklärt werden, unter welchen Umständen diese Probleme auftreten. Erfahrungen (auch mit anderen Modellen) haben gezeigt, dass häufig eine ungünstige Hebeleinstellung Ursache von Schaltproblemen ist. Es wäre zu prüfen, ob der Schalthebel für den jeweiligen Fahrer optimal positioniert war. Aufgrund von anatomischen Voraussetzungen (z. B. Fahrer- und Schuhgröße), Art der verwendeten Schuhe/Stiefel, Sitzposition etc. sollte der Schalt­hebel individuell eingestellt werden. Schwierigkeiten beim Hochschalten können meist durch eine tiefere Position des Schalthebels behoben werden.

... zum Bremsscheibenrubbeln
Bei KTM gab es nur sehr vereinzelt Beschwerden über Bremsscheibenrubbeln (bei 125er-/200er-Duke unter 0,2 %). Meist lassen sich hierbei Beschädigungen (durch äußere Einflüsse) an der Scheibe feststellen. Bei Dukes des Modelljahres 2013 ist bisher weltweit kein einziger Fall bekannt. Unabhängig davon wurde der Bremsscheibendurchmesser mit Einführung des ABS (ab Modell 2013) von 280 auf 300 mm vergrößert.

... zum Austausch des Handbremszylinders
Ursache war im vorliegenden Fall ein korrodierter Handbremszylinder. Durch die dadurch hervorgerufene Schwergängigkeit reichte die Federkraft der Rückstellfeder nicht mehr aus, um den Bremskolben entsprechend zurück­zustellen, wodurch der Druckpunkt wandert. Vermutlich war eine beschädigte oder nicht korrekt anliegende Manschette, wodurch Feuchtigkeit und Schmutz eintreten konnte, hierfür die Ursache. Dies ist am Markt kein Thema, es sind nur wenige Einzelfälle aus sehr frühen Serien bekannt (bei 125er-/200er-Duke unter 0,2 %).

... zum Austausch des Lenkkopflagers
Materialprobleme beim Lenkkopflager sind nicht bekannt. Die Anzahl der Reklamationen, die in Zusammenhang mit dem Lenkkopflager stehen, ist äußerst gering und vollkommen normal: insgesamt 65 Fälle weltweit (125er- und 200er-Duke), der Großteil natürlich bei höheren Laufleistungen (über 10000 km).

... zur Korrosion im Bereich der Elektrik
Von Anfang an verfügte die 125er-Duke bereits über abgedichtete Stecker, Probleme traten kaum auf. Dennoch wurde bereits früh (2012) durch eine Überarbeitung des Kabelbaums nachgebessert. Unter anderem verfügt die KTM 125 Duke mittlerweile über gefettete Stecker.

Gebrauchte KTM 125 Duke in Deutschland

Foto: 1000PS Marktplatz-App

Als Platzhirsch der A1 Naked Bikes ist die KTM 125 Duke ein sehr beliebtes Motorrad am Gebrauchtmarkt. Die Verfügbarkeit ist gut, die Preise gelten aber auch als stabil. Dafür sind viele 125 Duke bereits mit Zubehör bzw. PowerParts ausgestattet. Hier ein aktueller Marktüberblick: gebrauchte KTM 125 Duke in Deutschland.