MV Agusta Brutale 1000 RR
Mit Euro 5 über 300 Sachen schnell

Nach den 800er-Motoren bringt MV auch den 1000er-Vierer in der Brutale für die Zukunft über die Euro-5-Hürde. Die Maßnahmen dafür sind schnell erzählt und effektiv.

MV Agusta Brutale 1000 RR 2021
Foto: MV Agusta
In diesem Artikel:
  • Motor reibt weniger
  • Fahrwerk dämpft besser
  • Deutlich mehr Elektronik
  • Preis und Farben 2021
  • Fazit

Schon klar: die MV Agusta Brutale 1000 RR zählt quasi immer noch als Neuentwicklung, entsprechend waren für das neue Modelljahr 2021 und die notwendige Euro-5-Homologation keine tiefgreifenden Eingriffe zu erwarten oder notwendig. Trotzdem wurde in Varese hier und da Hand angelegt, wobei die Maßnahmen sich im Grunde mit denen in den 800er-Modellen decken.

Motor reibt weniger

Zum Mindern der Reibungsverluste im Motor sind die Tassenstößel und die Ventilführungen im Zylinderkopf DLC-beschichtet (Diamond-like-Carbon, von Federelementen bekannt). Weiterhin ist der Primärantrieb neu verzahnt worden. Besagte Tassenstößel werden von neuen Nockenwellen mit geänderten Steuerzeiten beaufschlagt. Weiterhin scheinen die Pleuellager ebenfalls neu konfiguriert worden zu sein. Definitiv neu ist der Krümmer der weiterhin vierflutigen Auspuffanlage. Mit all diesen Maßnahmen drückt der Vierer aus seinen 988 Kubik weiterhin 208 PS bei 13.000 Touren und steht mit 116 Nm bei 11.000/min minimal besser im Saft. Jener Saft erreicht über ein gänzlich verstärktes Getriebe per neuem Quickshifter EAS 3.0 den Endantrieb.

Motorrad-Neuheiten

Fahrwerk dämpft besser

Grundlegende Änderungen am semiaktiven Fahrwerk von Öhlins waren nicht nötig. Einzig die Einstellungen und Kennfelder sind optimiert worden. Es bleibt also bei der Öhlins NIX EC-Gabel mit 120 Millmetern Federweg in der Front und 43 Millimetern Standrohr-Durchmesser und dem TTX-Federbein in der Einarmschwinge mit ebenfalls 120 Millimetern Federweg. Ebenfalls bekanntes Stylema-Bremswerk von Brembo verzögert die geschmiedeten Felgen. Den Übergang vom Fahrwerk in den Bereich Elektronik brückt nahtlos das neue schräglagen-sensible ABS von Continental in Form den MK-100-Systems.

Deutlich mehr Elektronik

Gefüttert wird das neue ABS von einem ebenfalls neuen Beschleunigungssensor, der IMU (Inertial Measurement Unit), die neben dem Kurven-ABS auch die Lift-Control, Traktionskontrolle und Launch-Control steuert. Ergänzt wird das neue Bordsystem von einem farbigen TFT-Dahsbord mit 5-Zoll-Bildschirm. Das kommt mit einem Mobisat-Tracker und ist per Bluetooth an das Smartphone per App koppelbar.

Preis und Farben 2021

Für das Modelljahr 2021 stehen zwei Farben zur Wahl. Das klassische FireRed/Matt Metallic/Dark Grey oder das kontrastreiche Matt Metallic Aviation Grey/Metallica Dark Grey/Fluorescent Yellow. Preise: ab 32.300 Euro.

Fazit

Nun auch Euro 5 für das derzeit stärkste Naked Bike. Die Änderungen finden vor allem beim Motor und auf Seiten der Elektronik statt. Es bleibt bei schierer Leistung, krassem Design und natürlich dem krassen Preis.

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MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023