Suzuki bringt zur Saison 2021 eine überarbeitete GSX-S 1000 an den Start. Chassis und Antrieb werden überarbeitet und mit einem radikalen Styling versehen.
Suzuki bringt zur Saison 2021 eine überarbeitete GSX-S 1000 an den Start. Chassis und Antrieb werden überarbeitet und mit einem radikalen Styling versehen.
Suzuki renoviert sein großes Naked Bike und spendiert ihm dabei markante Veränderungen. Ein erster Video-Teaser verriet vorab erste Details zur neuen Front. Während eines digitalen Events hat Suzuki jetzt der neuen GSX-S 1000 das sprichwörtliche Tuch von der neuen Karosse gezogen.
Bereits im Teaser-Video gesehen: kleine Winglets an den langen Panelen neben Kühler und Zylinderkopf des überarbeiteten 999-Kubik-Vierzylinders. Die neu gestaltete Front wird von übereinander gebauten, sechseckigen Projektionslinsen mit LED-Beleuchtung dominiert. Hochgesetzte LED-Blinker umrahmen ein neues LCD-Display. Ein komplett neu gestalter Tank mit jetzt 19 Litern Volumen ist deutlich kantiger ausgeführt und wird nach vorn und unten von kantig und aggresiv geformten Verkleidungen in Richtung Kühler und Gabel ergänzt. Der Heck baut etwas kürzer und schlanker, was den optischen Effekt einer Höherlegung erklärt. Die Verschlankung am Heck bedingt auch einen schmaleren Sitz. Eine aufrechtere Sitzposition bringt der 23 Millimeter breitere und 20 Millimeter näher zum Fahrer reichende Lenker.
Technische Basis der neuen S-Gixxer ist die GSX-S 1000 der Vorjahre. Der bewährte Vierling mit 999 Kubik debutierte einst in der K5, wurde immer liebevoll gepflegt und weiter entwickelt. Euro-5 verlangte Suzuki technisch wieder einiges ab, was vor allem an den bewegten Bauteilen des Motors zu Upgrades führte: Die 16 Ventile werden von neuen Nockenwellen mit weniger Hub und weniger Überschneidung weiterhin über Tassenstössel geöffnet. Neue Ventilfedern übernehmen die Gegenbewegung. Ergänzt wird der Zylinderkopf von einem neuen Sekundärluftsystem, welches das Kaltstart-Verhalten verbessert und die Erwärmung der jetzt zwei Kats begünstigt.
Gespeist werden Brennräume mit einer Bohrung von 73,4 Millimetern von einer neuen Einspritzung nebst neuer Airbox, deren Gemisch vom bekannten Hub von 59 Millimetern 12,2:1 verdichtet wird. Das ergibt eine Leistung von 152 PS bei 11.000/min – zwei mehr und 1.000/min höher als bisher. Das maximale Drehmoment sinkt um zwei Newtonmeter auf 106, die nun 250 Umdrehungen früher bei 9.250 Touren anliegen. Untermalt von einer neuen Assist-Slipper-Clutch, abgestimmt auf den neuen Quickshifter mit Blipper-Funktion. Wichtig ist Suzuki nicht der Blick auf die reinen Spitzenwerte, sondern auf den Verlauf der Leistungskurve: Gleicht die Euro-4-Version in der Drehzahlmitte einer Berg-und-Tal-Fahrt, zieht die Euro-5-Konfiguration deutlich linearer mit einer auffällig geglätteten Kurve durch.
In Sachen Elektronik verfeinert Suzuki die bekannten Systeme. Einzige Neuerungen sind der erwähnte Quickshifter, der bisher vergeblich gesucht wurden, sowie drei wählbare Drosselklappen-Mappings, die nur das Ansprechverhalten der Drosselklappen steuern, die Höchstleistung aber nicht beschränken. Zwar wurden ABS und Traktionskontrolle – jetzt fünfstufig – überarbeitet, schräglagen-sensible Systeme fehlen aber weiterhin.
Beim Fahrwerk besteht rein fahrdynamisch wenig Grund zur Änderung. Die USD-Gabel von Kayaba hat weiterhin 43 Millimeter Durchmesser und ist wie das Federbein im Heck voll einstellbar. Neu auf den Gussfelgen rotieren Roadsport 2 von Dunlop in den ebenfalls bekanten Dimensionen 120/70 ZR17 vorn und 190/50 ZR 17 hinten. Die Bremsanlage mit M4-32-Sätteln von Brembo vorn beißt weiterhin in Scheiben mit 310-Millimetern-Durchmesser.
Suzuki gibt bei der neuen GSX-S 1000 ein fahrfertiges Gewicht von 214 Kilogramm an. Die resultieren wohl aus dem zwei Liter größeren Tank, sowie dem deutlich vergrößerten Katalysator. Ab Ende Juni möchte Suzuki die neuen GSX-S in den Farben Metallic Triton Blue, Glass Mat Mechanical Grey und Glass Sparkle Black zum Preis von 12.900 Euro anbieten können.
Suzuki überarbeitet die GSX-S 1000 umfangreich. Zu dem Kunden rollen dürfte das neue Naked Bike aber wohl erst spät im Jahr oder gar erst zu Saison 2022.