Motorradlärm
Debatte um Lautstärke von Motorrädern

Hersteller: Motorräder müssen nicht leiser werden

ACEM positioniert sich zu Motorradlärm Motorräder müssen nicht leiser werden

Der Verband europäischer Motorradhersteller schaltet sich in die Debatte um Motorradlärm ein und sagt: Motorräder müssen nicht zwingend leiser werden.

Motorräder müssen nicht leiser werden Jörg Lohse

Die teils hitzige Debatte um Lautstärke und Lärm von und durch Motorräder, nimmt schnell den Weg hin zu: Motorräder müssen leiser werden. Der Verband europäischer Motorradhersteller ist sich dieser Diskussion bewusst und hat ein Positionspapier veröffentlicht. Dessen Kernaussagen sind: originale Motorräder sind mit Euro 4 und Euro 5 leise genug, anti-soziales Verhalten von Motorradfahrern darf nicht zur Sippenhaft führen, Lärmblitzer können helfen und: Wenn dann müssen lärmbelastete Region von allen Verkehrsteilnehmern entlastet werden.

Euro 5 ist leise genug

Mit Einführung der UNECE R.41.04 2016, parallel zur Euro 4, durften neue Motorräder seit 2017 maximal noch 77 db(A) kombiniertes Fahrgeräusch emittieren. Seit 2019 ist die ASEP (Additional Sound Emission Provisions) vorgeschrieben, die vier weitere Messungen in unterschiedlichen Gängen verlangt, um das Geräuschverhalten in unterschiedlichen Fahrzuständen einzugrenzen. Für den ACEM wirkte ein weiteres Senken des Fahrgeräuschwertes in der Zukunft nur wenig auf die realen Geräuschemissionen.

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Lärmblitzer zielführend

Das Hauptproblem laut ACEM mit Motorradlärm ist nicht das einzelne, regelkonforme und originale Motorrad, sondern deren Häufigkeit an den sogenannten Hot Spots, also den Haus- oder Touristrecken in bestimmten Landesgebieten. Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist dem ACEM das Fahrverhalten selbst: Entspanntes Fahren ist leiser als aggressives Fahren oder gar das Fahren mit illegalen Auspuffanlagen. Neben dem weiteren Unterstützen von Kampagnen zum Aufklären vor Ort, sind die sich verbreitenden Initiativen mit sogenannten Lärmblitzern ein den Herstellern willkommenes Mittel, um Lärm-Hot-Spots zu befrieden.

Keine Sippenhaft

Im Kontext der Hot Spots von Verkehrslärm ist es dem ACEM wichtig, dass anti-soziales Verhalten einer Minderheit nicht zu generellen Sanktionen der Rechte aller führen darf. Damit eine "Sippenhaft" vermieden werden kann, benennt der ACEM Polizeikontrollen als wirksames Mittel, um den Betrieb illegaler Auspuffanlagen zu verhindern.

Wenn dann alle

Abschließend empfiehlt der ACEM Restriktionen durch Lärm nicht nur auf das Motorrad zu beschränken, sondern auf alle Verkehrsteilnehmer wie Lkw, Busse, Traktoren und Pkw auszuweiten, die die belastete Strecke nutzen.

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Fazit

Der ACEM positioniert sich zum Thema Motorradlärm und argumentiert mit den ohnehin bereits sehr niedrigen Grenzwerten für Motorräder seit 2016. Mehr Kontrollen illegaler Auspuffanlagen, Aufklär-Kampagnen und der Einsatz von Lärmblitzern gegen schwarze Schafe werden als sinnvolle Werkzeuge genannt. Ganz wichtig: Der ACEM möchte die Debatte um Verkehrslärm an hochfrequentierten Strecken gleichermaßen auf Pkw, Lkw, Busse und Traktoren ausweiten.

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