Gebrauchtberatung Kawasaki ZX-12R

Gebrauchtberatung Kawasaki ZX-12R Dem Traum vom Fliegen ganz nah

Dem Traum vom Fliegen ganz nah – mit einer Kawasaki ZX-12R kein Problem. MOTORRAD klärt, ob die Flugbegleiterin als Gebrauchte noch mehr auf dem Kasten hat, als nur über die Bahn zu rauschen.

Dem Traum vom Fliegen ganz nah Archiv

Obwohl die Kawasaki ZX-12R erst ein Jahr nach der Suzuki Hayabusa auf den Markt kam, die als erstes Serienmotorrad die 300-km/h-Marke geknackt hatte, sorgte sie für reichlich Aufsehen. Schließlich war sie noch einen Tick stärker und im ersten Modelljahr 2000 noch einige km/h schneller. Außerdem kam die ZX-12R mit revolutionärem Monocoque-Rahmen, der gleichzeitig als Luftfilterkasten dient. Darüber hinaus bietet die üppige Verkleidung selbst bei über 200 km/h noch einen exzellenten Windschutz. Seitlich an der Verkleidung angebrachte Spoiler dienen dazu, bei flottem Tempo den Druck aufs Vorderrad zu erhöhen.

Trotz brachialer Leistung lässt sich die 12er absolut stressfrei fahren. Wahre Drehmomentberge und der fein ansprechende Motor erlauben schaltfaule und gemütliche Überlandfahrten oder gar Stadtbummel – jederzeit mit Überholgarantie: Ein kurzes Zupfen am Gasgriff genügt. Doch nicht nur beim Beschleunigen überzeugt die Kawasaki – die aus dem Stand in rund sieben Sekunden auf 200 km/h sprintet –, auch beim Bremsen punktet das Big Bike mit tadellosen Verzögerungswerten. Sitzposition und Ergonomie ermöglichen zumindest dem Piloten lange, ermüdungsfreie Reiseetappen – egal, ob mit D-Zug-Tempo über die Autobahn oder von einer Schräglage in die andere auf der Landstraße. Der Sitzkomfort für den Copiloten lässt dagegen zu wünschen übrig – zu hoch die Rasten, zu unbequem das Polster.Obwohl es zu Produktionsbeginn einige wenige geplatzte Motoren zu beklagen gab und die MOTORRAD-Dauertestmaschine einen Getriebeschaden erlitt, gilt die ZX-12R als solide und sollte Laufleistungen von 100000 Kilometer locker wegstecken. A1H-Modelle des Baujahrs 2000 nerven zwar gelegentlich mit Konstantfahrruckeln, doch das lässt sich laut Kawasaki durch Justieren des Drosselklappen-potentiometers oder den Austausch des Steuergeräts beheben. Jüngere Modelle besitzen zur Topspeed-Begrenzung ohnehin ein anderes Steuergerät, was der lästigen Ruckelei ein Ende bereitet, allerdings auch den Vortrieb bei knapp 300 km/h kappt.

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Zu den wenigen Modellpflegemaßnahmen für 2004 gehören die automatische Tageslichtfunktion und eine geringfügig überarbeitete Einspritzung.

Brachiale Power, leistungsfähige Bremsen und die immensen Windkräfte bei hohen Geschwindigkeiten fordern Tribut. Kaufinteressenten sollten daher einigen Prüfpunkten besondere Beachtung schenken. Beispielsweise Verkleidungsteile abklopfen, um lockere Verschraubungen oder gar Risse im Bereich der Halterungen aufzuspüren. Risse in den Krümmern sind ebenfalls keine Seltenheit. Und schließlich gehört das Prüfen der hochbelasteten Lager an Schwinge, Lenkkopf und Rädern zum Pflichtprogramm. Auf der Probefahrt sollte sich das Getriebe ohne allzu viel Kraft rauf- und runterschalten lassen. Leichtes Haken ist bauartbedingt nicht ungewöhnlich, doch wenn sich manche Gänge störrisch weigern und der Leerlauf unauffindbar bleibt, ist Vorsicht geboten. Selbiges gilt auch, wenn sich bei langsamer Fahrt und sanftem Anlegen der Vorderradbremse ein Pulsieren am Hebel einstellt und die ganze Fuhre leicht ruckelt – Ersatz für verzogene Bremsscheiben ist teuer.

Marktsituation

Das Angebot an pfeilschnellen ZX-12R ist recht üppig. Bei der Recherche fanden sich trotz Winterzeit allein in einem der großen Internet-Verkaufsportale über 140 Maschinen. Es sollte also ein Leichtes sein, was Passendes – möglicherweise sogar in Wohnortnähe – zu finden. Besonders gefragt sind 2000er-Modelle ohne Geschwindigkeitsbeschränkung. Am häufigsten werden die Baujahre 2001 bis 2003 mit völlig unbedenklichen Laufleistungen um 30000 Kilometer angeboten. Vereinzelt finden sich Exemplare mit über 60000 Kilometern auf der Uhr – hier gilt es, gezielt nach Motorrevision und zuverlässiger Werkstattwartung zu fragen.

Technische Daten Kawasaki ZX-12R (ZX-12R, Modelljahr 2001)

Motor
Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile pro Zylinder, Nasssumpfschmierung, elektronische Saugrohreinspritzung, U-Kat mit Sekundärluftsystem, hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, Kette.
Bohrung x Hub 83 x 55,4 mm
Hubraum 1199 cm³
Nennleistung 131 kW (178 PS) bei 10500/min
Max. Drehmoment 134 Nm bei 7500/min

Fahrwerk
Monocoque-Rahmen aus Alu-Blech, Motor mittragend, geschraubtes Rahmenheck aus Alu-Profilen, Upside-down-Gabel, Zweiarmschwinge aus Alu-Profilen, Zentralfederbein, Doppelscheibenbremse vorn, Scheibenbremse hinten.
Alu-Gussräder 3.50 x 17; 6.00 x 17
Reifen 120/70 ZR 17; 200/50 ZR 17

Maße+Gewichte
Radstand 1440 mm, Lenkkopfwinkel 66,5 Grad, Nachlauf 93 mm, Federweg v/h 120/140 mm, Sitzhöhe* 810 mm, Gewicht vollgetankt* 249 kg, Zuladung* 176 kg, Tankinhalt/Reserve 20/5 Liter.

Messungen
(MOTORRAD 15/2001)
Höchstgeschwindigkeit** 298 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h 2,7 sek
Durchzug
60–140 km/h 7,3 sek
Verbrauch 5,8 l/100 km (Landstraße), 6,3 l/100 km (130 km/h), Super

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