Ein Honda-Motorrad gibt es schon seit Jahren mit Airbag – die Gold Wing. Um nun auch weitere Zweiräder mit Airbags auszustatten, entwickelt Honda seine Airbag-Technologie weiter.
Ein Honda-Motorrad gibt es schon seit Jahren mit Airbag – die Gold Wing. Um nun auch weitere Zweiräder mit Airbags auszustatten, entwickelt Honda seine Airbag-Technologie weiter.
Im September 2006 brachte Honda in der Gold Wing 1800 seinen ersten Motorrad-Airbag zum Einsatz. 3.000 Euro Aufpreis kostete er damals, 15 Jahre Entwicklung gingen dem Sicherheitsfeature voraus. Und immer noch ist die Gold Wing das einzige Serienmotorrad, das mit einem Airbag ausgestattet werden kann. Das möchte Honda künftig ändern, wie aus drei kürzlich veröffentlichten Patentschriften hervorgeht, drei neue Airbag-Varianten beschreiben.
Laut Honda lassen sich knapp 70 Prozent der bei Motorradunfällen Verletzten auf Frontalzusammenstöße zurückführen, bei denen insbesondere der Aufprall auf ein Auto, auf die Straße oder auf ein anderes Objekt, schwere Verletzungen verursacht. Ein Airbag könnte sich in solch einer Situation vor dem Fahrer aufblasen und ihn daran hindern nach vorne über das Motorrad geschleudert zu werden.
Trotzdem ist die Gold Wing – seit 2006 – immer noch das einzige Serienmotorrad, das mit einem Airbag bestückt werden kann. Warum eigentlich? Die große Herausforderung bei einem Airbag für Zweiräder ist, dass die Position des Fahrers viel schwieriger vorhergesagt werden kann, als beim fest angegurteten Autofahrer. Die Gold Wing ist aber mit ihrem "Sessel" für den Fahrer, der Sitzposition und der Verkleidung so konzipiert, dass die Haltung des Fahrers dem eines Autofahrers einigermaßen ähnelt.
Während der Airbag der Gold Wing also eine klassische Ballonform hat, die im aufgeblasenen Zustand den Raum zwischen Fahrer und Lenker ausfüllt und mit Gurten in Position gehalten wird, zeigen die neuen Entwürfe eine Art Wand, die einen möglichst großen Teil des möglichen Aufprallbereichs abdeckt, um Aufprallverletzungen zu mildern, und nicht – wie bei der Gold Wing – den Fahrer wie in einem Auto auf seinem Sitz zu halten.
Die neuen Honda-Entwürfe konzentrieren sich auf die Positionierung des Airbags. Bei der ersten Variante ist der Airbag direkt vor dem Lenker positioniert. Er liegt zusammengefaltet in einem C-förmigen Gehäuse, welches das Cockpit umschließt.
In einem zweiten Entwurf ist der Airbag weiter vorne, unter der Windschutzscheibe platziert. Bei dieser Konstruktion soll sich die gesamte Scheibe nach vorne klappen lassen, im Falle, dass sich der Airbag entfaltet.
Der dritte Entwurf zeigt einen Airbag, der direkt auf dem Lenker montiert ist. Damit bei einer Airbag-Auslösung die Explosion nicht direkt vor dem Gesicht des Fahrers stattfindet, sollen Elemente der Einheit unten am Lenkkopf montiert werden, wobei ein flexibles Rohr bis zum am Lenker montierten Airbag verläuft. Im Falle eines Sturzes soll der Sprengsatz dann wie üblich ausgelöst werden, woraufhin das Gas dann durch die Rohrleitung zum Airbag geleitet wird und ihn aufbläst.
Alle Entwürfe scheinen sinnvoll zu sein. Welche es am Ende werden wird, oder ob Honda für unterschiedliche Modelle zu unterschiedlichen Airbags greifen wird, ist noch völlig unklar.