Kaufberatung - Neun aktuelle Superbikes im Schnäppchen-Check
Sparschweine

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Sportfans wurden 2015 mit frischem Material versorgt - da müssen Vorgänger weg und Neuheiten gepusht werden. Wir haben den Motorradmarkt abgeklopft und sagen, wo sich bei neun aktuellen Superbikes Rabatte verstecken und wo Schnäppchenjäger auf Granit beißen.

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Foto: fact / sorcerer11 - Fotolia

Wer Trüffeln ausgraben möchte, braucht eine echte Spürnase. Wie ein Trüffelschwein auf der Suche nach dem Edelpilz saß der Autor also während der Recherche zu diesem Kauf-Ratgeber fleißig grunzend und wühlend vor dem Rechner und hing um Rat suchend am Telefon: Irgendwo müssen sich die Schnäppchenangebote für Neumaschinen auf dem heimischen Markt doch verstecken! Tatsächlich sieht es jedoch so aus, dass die deutschen Importeure ihre Absätze bis auf wenige Abweichungen so exakt kalkulieren, dass sich nur ein geringer Spielraum für Rabattorgien ergibt.

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Beispielsweise bietet trotz Ablösung durch das Nachfolgemodell für 2016 kein Kawa­saki-Händler mehr die Kawasaki ZX-10R des Jahrgangs 2014 oder 2015 zum wirklichen Budget-Preis an, obwohl Interessenten das Motorrad 2013 noch beinahe „hinterhergeworfen“ bekamen. Der Grund damals: Es wurde falsch kalkuliert, 2013 gab es ein Überangebot. In der jüngsten Vergangenheit betrieb Kawa­saki aber eine geschickte Abverkaufspolitik. Die paar Motorräder des alten Modells, die jetzt noch bei den Händlern stehen, sind deshalb trotz geringer Nachfrage nicht mehr für den berühmten „Appel und ein Ei“ abzugreifen. Sonst droht dem Händler ein Minusgeschäft. Abhängig vom genauen Objekt der Begierde gilt dennoch der Leitsatz: Ein bisschen was geht immer.

Aprilia RSV4 RR

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Aprilia RSV4 RR.

Thomas Grebenstein vom gleichnamigen Händler aus Gera verrät uns, dass die aktuelle Aprilia RSV4 RR im Vergleich zum Modell mit Race-Pack (Öhlins-Fahrwerk, Schmiedefelgen) oder RF (limitiertes Modell mit Sonderlackierung) relativ wenig nachgefragt wird. Rabatte bis zehn Prozent unter Listenpreis können bei Barzahlung deshalb durchaus drin sein, andere Händler gehen aber nicht so weit runter. Dennoch stößt man im Netz immer wieder auf neuwertige RSV4-Modelle ab Baujahr 2012, die zu einem Knallerpreis unter 13.000 Euro bei einem Nicht-Aprilia-Vertragshändler stehen.

Oftmals handelt es sich dabei laut Recherche entweder um „Graue“ oder Maschinen aus Überproduktion, die von Piaggio an einen Groß­vertrieb weitergegeben und verteilt wurden. Diese Händler verkaufen dann deutlich unter dem eigentlichen Warenwert. Langfristig bewirkt diese Preispolitik mit Sicherheit ein sinkendes Vertrauen der Kundschaft in den Piaggio-Konzern, zumal man immer noch häufig von Garantiefällen hört, deren Abwicklungen sich ewig in die Länge ziehen. Ein Schnäppchen ist hier aber allemal zu machen, selbst edle Factory-Modelle gibt es mitunter richtig günstig. Abstriche beim Service sind dann allerdings hinzunehmen. Zuverlässige Anlaufstellen für die Aprilia RSV4 RR gibt es in Deutschland beispiels­weise bei ZT Grebenstein, WSC-Neuss oder Motorrad Klein im Saarland.

Weitere Infos und technische Daten

Modell: Aprilia RSV4 RR

Listenpreis: 18.490 Euro (RR), 20.990 Euro (Race-Pack), 21.490 Euro (RF)

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Aprilia bietet über teilnehmende Händler eine Null-Prozent-Finanzierung der CreditPlus Bank AG ohne Anzahlung an. Die Aktion wurde in der Vergangenheit immer quartalsweise verlängert.

Marktsituation: Insgesamt geringer Neufahrzeugbestand, aber bei aufmerksamer Suche tauchen gelgentlich echte Schnäppchen auf.

Plus: Handlingkönig mit Exotencharme, besitzt Potenzial für richtig schnelle Rundenzeiten, Elektronik funktioniert prächtig, Motorsound unfassbar sexy

Minus: Für die Rennstrecke nicht ganz einfach abzustimmen, Händlernetz muss sich die Bezeichnung „lückenhaft“ gefallen lassen

BMW S 1000 RR

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BMW S 1000 RR.

Eigentlich könnte man hier ein Schild mit der großflächigen Aufschrift „Hier gibt es wenig zu holen“ aufstellen. Denn alle, die auf der Suche nach einer BMW S 1000 RR der neueren Baujahre ab 2012 sind, stoßen auf dasselbe Problem: Sowohl auf dem Gebrauchtmarkt privat noch direkt vom Händler wird der bayerische Jäger aufgrund seiner immensen Beliebtheit kaum unter einem gewissen Basispreis verkauft. 1500 Euro hoch oder runter sind dann gesamtkilometerzahlabhängig. Verwundern sollte das kaum jemanden, denn auch in den Neuzulassungsstatistiken schreibt kein Supersportler schönere Zahlen als die S 1000 RR. Hinzu kommt die Aktualität des 2015er-Modells, was größeren Abverkäufen momentan noch entgegensteht. Was kann man also tun?

Zunächst einmal spielen bei BMW die verschiedenen Ausstattungsvarianten eine große Rolle, die sich ­natürlich unmittelbar auf den (Wieder-)Verkaufspreis auswirken. Viele neue BMW S 1000 RR werden beim freundlichen BMW-Vertragshändler bestellt wie Döner: mit alles und scharf. Eine voll ausgestattete Maschine belastet den Geldbeutel natürlich immer höher. Hier ließen sich ein paar Euro sparen, aber die meisten Käufer wollen eben Vollausstattung, was Interessenten in die Hallen der BMW-Niederlassungen treibt. Die gute Nachricht lautet: Viele Vertragshändler sind zur Mitgabe von teurem Zubehör bereit oder lassen bei Neumaschinen hinsichtlich der preislichen Gestaltung mit sich reden. Verhandlungsgeschick ist gefragt, die Zinssätze sind derzeit günstig.

Weitere Infos und technische Daten

Modell: BMW S 1000 RR

Listenpreis: 17.400 Euro (Basis)

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: BMW bietet über die BMW Bank GmbH drei unterschiedliche Finanzierungen an.

Marktsituation: Reichliches Angebot der Baujahre 2012 bis 2015, Schnäppchen sind trotzdem rar gesät und eher bei älteren Modellen auszumachen.

Plus: Überbordende ­Spitzenleistung, klasse Elek­tronik, konkurrenzlos einfach zu fahren und überall pfeilschnell

Minus: Stammgast auf allen Strecken, jeder scheint eine zu haben

Ducati 1299 Panigale/S

Ducati
Ducati 1299 Panigale S.

Das Erscheinen der neuen Ducati 1299 Panigale drückte auf dem Gebrauchtmarkt das Preisniveau für die Vorgängerin 1199 deutlich. Eine Ducati 1199 Panigale mit mittlerer Laufleistung kann man jetzt von privat ab 12.500 Euro erstehen, vom Händler mit Gewährleistung ab 13.500 Euro. Neuwertige Pani­gale 1199 vom Vertragshändler zum Spitzenpreis finden sich dagegen höchstens noch per Zufall. Ducati plant im Winter für das jeweilige Jahr genau voraus und weiß, zu welchem Zeitpunkt die nächste Fuhre an Maschinen rausgeht. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo ein neues Modell stehen bleibt und zum Kampfpreis raus muss, ist eher gering. Zumal die Nachfrage nach der 1299 und ihrer edlen Schwester Ducati 1299 Panigale S stabil ausfällt.

„Das S-Modell geht bei uns sogar noch besser als die Normale“, sagt Traditionshändler Denis Hertrampf aus Nordhorn. „Rabatte kann es eigentlich nur am Ende des Jahres geben, wenn von einer Summe X an Motorrädern was übrig geblieben ist. Meistens statten wir das Fahrzeug dann mit Sonderzubehör aus, machen es optisch attraktiver und erhöhen so den Wert.“ Auch DSB Berlin berichtet von starkem Interesse an der Ducati 1299 Panigale und Ducati 1299 Panigale S. Der Ducati-Spezialist verweist preisbewusste Käufer und Schnäppchenjäger auf Vorführer mit Tageszulassung und nur wenigen Kilometern auf der Uhr. Kauft man beim Nicht-Vertragshändler, sollte man allerdings darauf achten, einen offiziellen Dealer an der Hand zu haben, der einen im Anschluss mit der Werksgarantie bedienen kann.

Weitere Infos und technische Daten

Modell: Ducati 1299 Panigale/S

Listenpreis: 20.790 Euro/25.990 Euro (S)

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Über die Volkswagen Bank GmbH bietet Ducati drei verschiedene Arten der Finanzierung an.

Marktsituation: Normale Verfügbarkeit, Budget-Deals meistens nur bei Vorführern mit Tageszulassung.

Plus: Der V2 der Ducati 1299 Pani­gale marschiert bereits im mittleren Drehzahlbereich, das Motorrad ist sehr ­kurvenstabil und die Ergonomie ein Hit

Minus: Starke Hitzeabstrahlung an den Fahrerhintern, verlangt Eingewöhnungszeit und ist brutal laut

Honda Fireblade/SP

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Honda Fireblade.

Nicht nur eingefleischte Honda-Fans erwarten seit längerer Zeit einen Nachfolger der guten alten Blade. Aber noch hält sich Honda bedeckt. Es könnte sogar sein, dass sie die Fireblade noch ein weiteres Mal aufmöbeln, bis endlich der neue Supersportler kommt. Wer eine wirklich günstige Honda Fireblade SC59 (angeboten seit 2008) sucht, wird am ehesten auf dem großen Gebrauchtmarkt fündig. In der Preisregion ab 7000 Euro ist das Angebot opulent. Für Interessenten einer neuen Fireblade oder Fireblade SP bietet Honda momentan eine Wechselprämie von 2000 bzw. 2500 Euro über dem DAT-Schwacke-Schätzwert für die Gebrauchte an. Diese Wechselprämie lässt sich auch mit einer Finanzierung koppeln.

Gerade auf der Landstraße legt das „alte Mädel“ unter den Supersportlern noch immer eine gute Performance hin. Leistungshungrige können sich zum Beispiel an Honda Wellbrock aus Lilienthal wenden. „Wir statten die Honda Fireblade auf Wunsch zum Beispiel mit Goodies wie Powercommander, einem passenden Auspuff und Bazzaz-Traktionskontrolle aus“, sagt Wolfgang Harbusch. „Damit bieten wir dann ein gutes Motorrad an, das nicht so weit von der BMW entfernt ist, dafür aber deutlich günstiger. Als Händler tragen wir von der Wechselprämie ja die Hälfte selbst – weitere Rabatte können sich deshalb nur in einem Vier­augengespräch ergeben.“

Weitere Infos und technische Daten

Modell: Honda Fireblade/SP

Listenpreis: 15.190 Euro/18.290 Euro (SP)

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Honda nimmt die Gebrauchte in Zahlung und lobt für eine neue Honda Fireblade/SP eine Prämie von 2000 bzw. 2500 Euro aus. Über die Honda Bank werden verschiedene Finanzierungen angeboten.

Marktsituation: Der Gebrauchtmarkt für die Honda Fireblade SC59 boomt, die Anzahl der Neumaschinen ist überschaubar.

Plus: Praktisch die Ausgewogenheit in Person, hohe Landstraßentauglichkeit, weicher Motorlauf, gutes Getriebe

Minus: Leistungsmäßig gegenüber den aktuellen Superbikes abgeschlagen, keine Traktionskontrolle, ABS-System wiegt zehn Kilogramm

Kawasaki ZX-10R

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Kawasaki ZX-10R.

Als sich die Kawasaki ZX-10R damals 2011 als Erste anschickte, der Bajuwarischen die Stirn zu bieten, versprach man sich Großes. Gerade die Markenjünger setzten große Hoffnungen in das neue Aushängeschild, doch die Absätze schwankten. Schon im selben Jahr wie auch im Jahr darauf wurde die Auslieferung wegen Problemen mit dem Ventiltrieb teilweise gestoppt. Im Jahr 2013 konnte man dann plötzlich eine nagelneue ZX-10R für 13.900 Euro erstehen. Karsten Bartschat vom BikeShop Lüchow kennt als Kawa-Dealer den Grund: „Es wurden zu dieser Zeit zu viele Maschinen in den Markt gepumpt, wodurch sich diese Aktionspreise ergaben.

Dieser Zustand ist aber vorüber, denn schon 2014 beruhigte sich der Markt durch eine vernünftige Verkaufspolitik seitens Kawasaki, und zum Jahresende waren fast alle Maschinen unters Volk gebracht.“ Sprich: Eine 2015er-ZX-10R mit null Kilometern gibt es aktuell schwerlich zu solchen Konditionen. Dennoch wird die neue Kawasaki ZX-10R aller Wahrscheinlichkeit nach so viel besser sein, dass gerade die wenigen älteren Vorführer zum günstigen Kurs raus müssen. Dabei existiert trotzdem eine Untergrenze „Wir haben noch einen gepflegten Vorführer mit 2000 Kilometern Laufleistung hier stehen. Mit etwas Glück wird das Motorrad für 12.900 Euro raus­gehen. Ein Auspuff oder sonstige Goodies sind dann nicht mehr drin“, berichtet nicht nur der BikeShop Lüchow.

Weitere Infos und technische Daten

Modell: Kawasaki ZX-10R

Listenpreis: 16.695 Euro (Modell 2015)

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Die alte Kawasaki ZX-10R wurde bereits durch das Nachfolgemodell abgelöst und ist offiziell nicht mehr erhältlich. Prinzipiell bietet Kawasaki zwei unterschiedliche Finanzierungsoptionen an.

Marktsituation: Geringer Restbestand an Neumaschinen der Jahrgänge 2014 und 2015 verfügbar. Gebraucht häufiger anzutreffen.

Plus: Stabiles Fahrwerk, weiche Gasannahme mit gutem Ansprechverhalten, Weltmeister-Image

Minus: Überholte Elektronik, ziemlich lang übersetzt, Leistungsentfaltung mit ausgeprägtem Hänger in der Mitte, Abmessungen recht ausladend

KTM 1190 RC8 R

jkuenstle.de
KTM 1190 RC8 R.

KTM will laut CEO Pierer keine Supersportler für Normalos mehr bauen, denn „die gehören mit der Leistung nicht mehr auf die Straße“. Dafür bauen die Mattighofener dann ein Naked Bike in Form der 1290 Super Duke R, die mit 172 PS auf Höhe einer aktuellen GSX-R 1000 liegt. Schwamm drüber. Fakt ist, die teilweise sogar betörende KTM 1190 RC8 R wird es ab 2016 offiziell nicht mehr geben.

Stefan Wahl von Motocorner sagt als KTM-Händler, aufgrund der praktisch nicht vorhandenen Nachfrage hätte er eben auch längst keine mehr. Als Exot ent­wickelt sich die KTM 1190 RC8 R zum Lieb­ha­berstück. Wer noch eine Neumaschine haben möchte, muss jetzt bestellen oder einen der wenigen vorhandenen Vorführer aufspüren. Unter 14.000 Euro wird es aber schwierig – und Rabatte im großen Stil darf man nicht erwarten.

Weitere Infos und technische Daten

Modell: KTM 1190 RC8 R

Listenpreis: 16.695 Euro

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Keine offiziellen Aktionen von KTM zu diesem Modell, Finanzierung händlerabhängig.

Marktsituation: Extrem geringer Bestand von einer Handvoll letzten Exemplaren. Auch gebraucht eher selten.

Plus: Grundehrlicher, puristischer Super­sportler, bäriger Motor mit heftigem Antritt in der Mitte, knackiges Sport-Fahrwerk

Minus: Keine elektronischen Fi­nes­sen, keine Weiterentwicklung, keine günstigen Preise

MV Agusta F4

MV Agusta
MV Agusta F4.

Es gibt in Deutschland gar nicht so wenige Händler, die vor allem MV Agustas neue Dreizylinder verkaufen. Das MV-Monopol hat aber eindeutig Gerhard Mörk aus Leonberg bei Stuttgart inne. Wer eine MV Agusta F4 haben möchte, ist bei ihm an der richtigen Adresse. Aus Restbeständen finden sich dort ­diverse F4-Modelle aus der Prä-ABS-Ära vor 2014, die zu wirklich güns­tigen Kursen gegenüber dem ehemaligen Neupreis zu haben sind. Tatsächlich gibt es die F4 jedoch bei einigen Händlervertretungen immer mal wieder als Einzel­aktion deutlich unter Listenpreis. Da heißt es, den Markt genau zu beobachten und dann zuzuschlagen.

Weitere Infos und technische Daten

Modell: MV Agusta F4/F4 RR

Listenpreis: 18.990 Euro/25.990 Euro

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Keine speziellen Aktionen. Finanzierung zu jeweiligen Händlerkonditionen.

Marktsituation: Sehr wenige Angebote für Neumaschinen, geringe Stückzahl von Vorführern

Plus: Schönster Zyklop, den die Welt je gesehen hat. Klingt himmlisch, Motor geht obenheraus wie Hölle, Fahrwerk bombenstabil

Minus: Dubiose, unausgegorene Elektronik, ganz wenige große Händler in Deutschland mit gutem Draht zum Werk

Suzuki GSX-R 1000

Sportpicture
Suzuki GSX-R 1000.

Finalerweise stolpert man nach Besichtigung einiger Exemplare, die von Interessenten nur mit Glück und Verhandlungsgeschick zum attraktiven Preis zu ergattern sind, über eine richtig ordentliche Trüffel – nämlich die gute alte Suzuki GSX-R 1000. Nicht zuletzt aufgrund des anstehenden Modellwechsels gibt es die Kilo-Gixxer zum Budget-Preis. Wenn man ein wenig Zeit in die Suche investiert, finden sich Händler, bei denen noch nagelneue GSX-R 1000 von 2014 herumstehen. Meistens dreht es sich um eine letzte Maschine, und die kann man teilweise für zehn Riesen mitnehmen. Es handelt sich dabei um deutsche Modelle, oft mit Tageszulassung. 2015er-Modelle gehen für knapp 11.000 Euro weg, für ABS-Versionen zahlt man noch einen kleinen Obolus obendrauf.

Bei Interesse sollte man jetzt schnell sein, denn es handelt sich um Restbestände in sehr geringer Stückzahl. Obendrein bietet Suzuki momentan eine 1,99-Prozent-Finanzierung an, die einige Händler auch auf diese Bikes mit Hammerpreis geben. Wer sich jetzt noch für so eine Suzuki GSX-R 1000 entscheidet, kann zum Beispiel den einen oder anderen gesparten Euro in die Optimierung der Technik investieren. Beim diesjährigen PS Tuner-GP auf dem Sachsenring hat die Kilo-Gixxer von Klaus Bretter (www.bretterszweiradshop.de) ­bewiesen, dass sie vielleicht ­kons­truktionstechnisch zum alten ­Eisen zählt. Aber eben zu den schnel­len alten Eisen mit stabiler Technik und hoher Zuverlässigkeit.

Weitere Infos und technische Daten

Modell: Suzuki GSX-R 1000

Listenpreis: 13.290 Euro/14.790 Euro (ABS-Version)

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Suzuki bietet z.B. eine 1,99-Prozent-Finanzierung über die CreditPlus Bank AG an

Marktsituation: Abverkauf, wenige letzte Kilo-Gixxer dieser Art (2014/2015) stehen bei den Händlern. Gebrauchtmarkt bei älteren Modellen üppig bestückt.

Plus: Klassischer, ehrlicher Supersportler, kräftiger Reihenvierzylinder mit hoher Laufkultur, rundes Gesamtpaket

Minus: Klassischer, aber eben auch nicht mehr ganz hipper Supersportler, eher stumpfe Bremse, ABS erst seit Modell 2015

Yamaha YZF-R1/M

markus-jahn.com
Yamaha YZF-R1.

Die neue Yamaha YZF-R1 ist auf die Rennstrecke fokussiert und befindet sich auf dem neuesten Stand der Technik, was sich trotz ihrer extremen Auslegung in den Zulassungszahlen positiv widerspiegelt. Bis September dieses Jahres verkaufte sich in diesem Segment nur die BMW S 1000 RR besser als die R1. Zum Preis: Stefan Wahl von Motocorner sagt, er hätte eigentlich mit einer noch stärkeren Nachfrage gerechnet. Ausverkauft sind sie für dieses Jahr bei ihm trotzdem. Wer jetzt bei Motocorner für 2016 bestellt, kann durchaus mit einem guten Angebot rechnen. Auch Dominik Klein (Motorrad Klein) gibt zu Protokoll, dass die Verkäufe bei der R1 viel besser liefen als etwa bei der Aprilia RSV4 RR. Bei ihm gibt es ebenfalls einen ordentlichen Preis für eine Neuma­schine.

Der eigentliche Tipp basiert jedoch auf folgender Information: Yamaha hat in der zweiten Saisonhälfte dieses Jahres versucht, den Markt mit einem zusätzlichen Aufwasch an Vorführern anzukurbeln. Diese Yamaha YZF-R1 mit geringer Laufleistung kann man für etwa 16.000 Euro bekommen, teilweise sogar noch etwas günstiger. Einen kleinen Rabatt würden die meisten Händler außerdem bei Bestellung einer Anniversary-Edition gewähren – bei der edlen „M“ geht allerdings nichts. Vergleichsweise wenig attraktiv fallen die Rest­angebote für die meisten neuwertigen Vorgängermodelle RN22 aus. Das Verhältnis zwischen Alter und Preis stimmt dann erst bei noch betagteren Exemplaren wieder.

Modell: Yamaha YZF-R1/Anniversary/M

Listenpreis: 18.495 Euro/19.495 Euro/23.195 Euro (M)

Offizielle Preisofferten/Aktionen/Angebote/Finanzierungsmöglichkeiten: Momentan keine speziellen Aktionen. Yamaha offeriert zwei unterschiedliche Arten der Finanzierung über die Santander Consumer Bank.

Marktsituation: Die Yamaha YZF-R1 ist in stabiler Anzahl verfügbar, die Sondereditionen Anniversary und M gibt es nur über Bestellung. Gebrauchte R1en älterer Jahrgänge gibt es zuhauf.

Plus: Ausgeprägte Lastwechselreaktionen beim Gasanlegen, ABS nicht ein- oder abstellbar

Minus: Ausgeprägte Lastwechselreaktionen beim Gasanlegen, ABS nicht ein- oder abstellbar

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Erscheinungsdatum 13.09.2023