- Designeinflüsse durch Harley und Indian
- Der Luxus eines Cadillac
- Seltenes Exemplar mit nur knapp über 5.322 Kilometern
- Fazit
In unseren Breitengraden kaum bekannt: das amerikanische Traditionsunternehmen Cushman. Bereits im Jahr 1901 begannen die Cousins Everett und Clinton Cushman mit der Produktion von Motoren, welche zunächst Rennboote, Pflüge, Rasenmäher und weitere Vehikel antrieben. Mit neuem Besitzer stiegen die 1937 in Omaha, Nebraska gegründeten Cushman Motor Works in den Zweiradmarkt ein und feierten mit Modellen wie dem Auto-Glide große Erfolge.
Designeinflüsse durch Harley und Indian
Bestseller der Firma sollte ab 1949 das "Cushman Eagle Motorcycle" werden. Dazu bediente man sich der Designsprache zeitgenössischer US-Big-Bikes wie der Harley-Davidsons Big Twin oder der Indian Chief. Ein augenscheinlich überdurchschnittlich gut erhaltenes Exemplar der luxuriösesten Eagle-Ausbaustufe – der Cushman Super Silver Eagle, hergestellt ab 1961 – steht aktuell in Las Vegas beim US-Classics-Experten Mecum zur Auktion. Neben allerlei Exoten auf zwei und vier Rädern sind hier auch regelmäßig Roller im Angebot. Wir berichteten zuletzt von einem sehr seltenen Harley-Exemplar.
Der Luxus eines Cadillac
In den Super Eagle Modelle war erstmals der 9 PS starke 354 Kubik Aluminium-Einzylinder namens OMC Super Husky verbaut. Zudem bietet der hier angebotene Silver Eagle alle ab Werk verfügbaren Ausstattungsoptionen. Zu den Features – für ein Gefährt dieser Klasse und Epoche übrigens alles andere als selbstverständlich – gehören: E-Starter, komfortablem Soziussitz, Satteltaschen, Blinker, zwei Rückspiegel, Tachometer, Windschild und auf Wunsch spezielle Sonderlackierungen. Damit setzte der Super Eagle in den frühen Sechzigern hohe Standards.
Seltenes Exemplar mit nur knapp über 5.322 Kilometern
Die Leistung reicht für 50 mp/h, respektive 80 km/h Höchstgeschwindigkeit und gelangt über ein Zweiganggetriebe ans Hinterrad. Stichwort Rad: die sind beim Super Silver Eagle im handlichen 10-Zoll-Format. Das Chassis besteht aus einem Stahlrohrrahmen mit Federgabel, verzögert wird mit Trommelbremsen an Front und Heck. Das in Las Vegas angebotene Exemplar hat lediglich 5.322 Kilometer auf dem Wegstreckenzähler. Ein Mindestgebot gibt es nicht, in amerikanischen Gebrauchtfahrzeug-Märkten liegen die Preise für Silver Eagles zwischen 3.700 bis 10.000 US-Dollar.
Fazit
Die Marke Cushman existiert zwar noch heute, befindet sich aber im Besitz des Mischkonzerns Textron Inc. und produziert ausschließlich Golfkarts und kleine Nutzfahrzeuge. Die Schwemme technisch fortschrittlicher Roller aus Übersee zwang Cushman Motor Works in den Siebzigern zur Aufgabe des Zweiradengagements. Wer einen solchen Miniatur-Amerikaner mit reichlich Charme und Seltenheitswert sein eigenen Nennen möchte, muss sich also auf dem amerikanischen Gebrauchtmarkt umschauen.