Yamaha Tricity im Fahrbericht

Yamaha Tricity im Fahrbericht Über Bahnschienen und Kopfsteinpflaster

Es ist kein Roller und schon gar kein Motorrad. Es ist der Yamaha Tricity. Ganz einfach abzuleiten: Drei Räder für die Stadt. Wir haben uns testweise mal damit durch die Blechlawine geschwungen.

Über Bahnschienen und Kopfsteinpflaster Neijhorst
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Dauerstau, Parkplatznot, Verkehrsinfarkt – Großstadtpendler können ein Lied davon singen. Wohl dem, der bei der Wahl des Gefährts die Anforderungen des täglichen urbanen Wahnsinns auf dem Schirm hat: Leicht, wendig und kompakt sollte der Untersatz sein, dazu praktisch, bequem und bestenfalls noch günstig in Anschaffung und Unterhalt.

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Wer jetzt denkt: „Gibt’s doch schon, nennt sich Roller“, liegt sicher nicht ganz falsch. Für alle, denen die Fortbewegung auf zwei Rädern aber zu instabil ist, bietet nun auch Yamaha unter dem Stichwort „neue Mobilität“ mit dem Tricity eine dreirädrige Alternative an. Die Eckdaten: 125 Kubik, 11 PS, 152 Kilogramm, 3595 Euro. Damit ordnet der Yamaha Tricity sich sowohl bei Fahrleistungen als auch im Preis deutlich unter den hubraumstärkeren und bedeutend massiveren Dreiradkonkurrenten etwa von Piaggio und Peugeot ein.

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Yamaha Tricity besonders stark auf kniffligem Belag

Auch wenn unter der Leserschaft von MOTORRAD den wenigsten die Fortbewegung auf zwei Rädern zu instabil sein dürfte – der Yamaha Tricity kann in der Stadt durchaus überzeugen. Dank des verhältnismäßig geringen Gewichts und der mit 385 Millimetern schmalen Spurweite umkurvt er stehende Blechlawinen, wo MP3 und Co sich hinten einreihen. Der bei Yamaha Leaning Multi Wheel genannte, nicht arretierbare Neigungsmechanismus erfüllt seinen Job im besten Sinne unauffällig. Der Tricity lässt sich ab den ersten Metern intuitiv bewegen und steht mit seinem spielerischen Einlenk- und Kurvenverhalten einem Einspurfahrzeug näher als den dicken Dreiradkonkurrenten. Das ist unter anderem einem niedrigen Schwerpunkt und der 50:50-Gewichtsverteilung („Moto-GP-Technologie“!) zu verdanken. Mit großen 14-Zoll-Vorderrädern und einer weichen Federung werden Un­ebenheiten komfortabel ausgebügelt. Seine Stärken spielt der Paarhufer auf kniffligem Belag aus: Straßenbahnschienen, nasses Kopfsteinpflaster und abgeschrägte Bordsteine können bedenkenlos unter die Räder genommen werden. Auch beim Bremsen bringt das zusätzliche Rad Sicherheit. Die als Kombibremse ausgeführte Dreischeibenanlage macht es dem Nutzer denkbar einfach: Über den linken Bremshebel verzögern alle Scheiben gleichmäßig und bei Bedarf vehement.

Der Antrieb des Yamaha Tricity reicht bei guter Reaktionszeit aus, um an der Ampel nicht den Zorn anderer Verkehrsteilnehmer auf sich zu ziehen. Über Land stößt der wassergekühlte Zweiventiler dann an seine Grenzen, ab 70 Stundenkilometern gibt’s nur noch homöopa­thischen Vortrieb. Viel wichtiger aber: Das Staufach fasst einen Integralhelm, ein Gepäckhaken den Tageseinkauf, der Wetterschutz ist gut, der Verbrauch niedrig, und die Qualität stimmt. Zwar vermissen groß gewachsene Fahrer etwas Beinfreiheit, ansonsten passt aber auch die Ergonomie. Wer also im Besitz mindestens eines A1-Führerscheins (oder Klasse 3, erworben vor dem 1.4.1980) ist und für einen flotten Dreier nicht zu tief in die Tasche greifen will, macht mit dem Tricity nichts verkehrt.

Technische Daten

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Motor: Wassergekühlter Einzylinder-Viertakt-Motor, eine obenliegende Nockenwelle, zwei Ventile pro Zylinder, Kipphebel, Nasssumpfschmierung, Einspritzung, Ø 28 mm, geregelter Katalysator, Keilriemenautomatik.

Bohrung x Hub: 52,4 x 57,9 mm
Hubraum: 124,8 cm³
Nennleistung: 8,1 kW (11 PS) bei 9000/min
Max. Drehmoment: 10,4 Nm bei 5500/min

Fahrwerk: Doppelschleifrahmen aus Stahl, Parallelogramm-Radaufhängung mit 4 Teleskop-Federbeinen, Ø 33 mm, Triebsatzschwinge aus Aluminium, zwei Federbeine, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 220 mm, Einkolben-Schwimmsattel, Scheibenbremse hinten, Ø 230 mm, Einkolben-Schwimmsattel.

Speichenräder mit Alu-Felgen: 2 x 14 x 2.15; 12 x 2.15
Reifen: 2 x 90/80 14; 110/90 12

Maße und Gewichte: Radstand 1310 mm, Lenkkopfwinkel 80 Grad, Nachlauf 68 mm, Federweg v/h 90/97 mm, Sitzhöhe 780 mm, Gewicht vollgetankt 152 kg, Tankinhalt 6,6 Liter.

Garantie: zwei Jahre
Service-Intervalle: 4000 km
Farben: Rot, Schwarz, Grau, Weiß
Preis/Nebenkosten: 3595 Euro/zirka 150 Euro

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