- Kawasaki Ninja ZX-6 R für 2024
- ZX-6R mit altem Chassis
- Kawasakis bekannte Größe
- Wirklich neues Cockpit
- Ab Ende 2023 in Deutschland
- Fazit
Neu ist die "neue" ZX-6R von Kawasaki nicht, es gab sie einfach nur ein paar Jahre nicht in europäischen Gefilden als Neufahrzeug. 2019, zur Euro 5, nahm Kawasaki Europa den Vierzylinder mit 636 Kubik aus dem Programm. Für die USA, wo bisher noch deutlich höhere Abgasgrenzwerte gelten, wurde der ikonische Supersportler fleißig modellgepflegt. Ende 2023 ist die ZX-6R als Euro 5+-Version wieder offiziell in Deutschland zu haben. Preis: 12.595 Euro.
Kawasaki Ninja ZX-6 R für 2024
Die Grundkonstruktion der 6er-Ninja bleibt wie aus der letzten Dekade bekannt: Reihenvierzylinder mit 636 Kubik, 67 Millimeter Bohrung bei 45,1 Millimeter Hub, je 2 Drosselklappen á 38 Millimeter pro Zylinder mischen Luft und Kraftstoff. So weit, so bekannt. Auffällig geändert hat Kawasaki die Spitzenleistung. Von einst 131 PS bleiben 2024 noch 123 PS übrig, was Kawasaki hauptsächlich durch niedrigere Drehzahlen erreicht. Lieferte die letzte EU-Ninja ihre 130 PS bei 13.500/min, dreht die kommende Version ihre Höchstleistung bei 13.000 Touren in den Primärantrieb.
Ob oder wie sich das Drehmoment von einst – 71 Nm bei 11.000 Touren – verändert hat, ist nicht bekannt.
ZX-6R mit altem Chassis
Besagter Vierling der Kawasaki ZX-6R hängt wie gehabt mittragend in einem Alurahmen, der einen Radstand von 1.390 Zentimeter und 101 Millimeter Nachlauf ergibt. Vorn führt wie gehabt eine voll einstellbare USD-Gabel von Showa mit 120 Millimeter Federweg, die Aluschwinge verbindet ein Federbein von Showa mit 150 Millimeter Federweg.
Ebenfalls wie bekannt: die Doppelscheibe mit radial montierten Nissin-Sätteln an 310er-Scheiben vorn und eine 220er-Scheibe hinten. Natürlich mit ABS.
Kawasakis bekannte Größe
Da überrascht Kawasaki nicht, dass sich am Gewicht von fahrfertigen 196 Kilo nichts ändert. Ganz anders die Optik: Zumindest die Front verändert Kawasaki deutlich. Die neuen LED-Scheinwerfer stoßen klar in Richtung der ZX-10R, und die Wangen sind mit integrierten Winglets zerklüftet. Tank und Heck bleiben ohne sichtliche Änderung.
Wirklich neues Cockpit
Wirklich neu: Ein TFT-Display mit Connectivity ersetzt das halbanaloge Cockpit aus 2019. Weniger dürfte nicht sein, denn dieses Instrument zeigt bereits seit 2021 an den 650er- und 400er-Modellen an. Wie gehabt das weitere Elektro-Paket der 6er-Ninja: Traktionskontrolle, Bremskraftverteilung und Quickshifter. Schräglagensensible Systeme oder einen Blipper spart Kawasaki bisher noch ein.
Ab Ende 2023 in Deutschland
Am 6. Juni 2023 verkündete Kawasaki die Rückkehr der ZX-6R nach Europa. Ab November 2023 soll sie verfügbar sein. Den Preis gab Kawasaki mit 12.595 Euro an. Bisher sind für Deutschland die KRT-Lackierung sowie ein seidenmattes Grau mit Schwarz und Akzenten in Lime-Green bekannt. In den USA ist sie in Schwarz, Weiß und im KRT-Dekor der WSBK zu haben.
Fazit
Totgesagte glauben länger. So könnte die immer noch rührige Supersport-Szene mit den 600ern betitelt werden. Was haben wir seit Euro 4 im Jahr 2016 nicht alles über den Tod hochdrehender Supersportler gehört, und was haben die Hersteller nicht alles getan, damit wir das glauben. 2023 dreht sich einiges. Die Supersport-Klasse darf mehr Hubraum haben, und erst bringt Kawasaki die ZX-4R aus Asien in die USA und nach Europa, und dann noch die ZX-6R aus den USA zurück nach Europa. Beides eigentlich totgesagte und geglaubte Motorenkonzepte mit irrwitzigen Drehzahlen über 13.000 Touren. Aber offensichtlich sind Emissionsnormen nur ein willkommenes Schreckgespenst für schwächelnde Segmente. Was umgekehrt nur heißen kann: Kawasaki glaubt an den Supersport in Europa.