- QJ Motor SRK 1000 RR mit Vierzylinder von MV Agusta
- MV mit 921 Kubik und 125 PS?
- Alter Motor im modernen Rahmen
- Aus China für China
- Fazit
Unter der Verkleidung der QJ Motor SRK 1000 RR steckt auf den ersten Blick der über 200 PS starke Reihenvierzylindermotor von MV Agusta. Hinweise geben die Formen der Motorhalterung und der Motordeckel. Das Heck mit der Einarmschwinge und den hochgezogenen Auspuffrohren sieht ebenfalls stark nach MV Agusta aus. China rüstet auf und ist im Leistungswahn, denn beim chinesischen Hersteller CFMoto ist gleichzeitig ein 1000er-Superbike mit V4-Motor in Entwicklung. Über 200 PS aus China zum Preis einer 500er? Wohl kaum, denn im August 2023 wurde bekannt: Die QJ hat nur 921 Kubik. Und selbst die sind bei MV-Kennern keine unbekannte Motorengröße.
QJ Motor SRK 1000 RR mit Vierzylinder von MV Agusta
Zwar hat das erste 1000er-Superbike von QJ Motor ein eigenständiges, markentypisches "Gesicht". Doch nicht nur die Einarmschwinge, die Auspuffrohre und der Benzintank scheinen von MV Agusta übernommen. Bei genauem Hinsehen sind sogar eindeutig die zwei Buchstaben aus Italien zu erkennen: Am Motorgehäusedeckel ist MV eingegossen. Also steckt unter der Verkleidung von QJ Motor, die explizit mit 1000 RR sowie mit "Four Cylinders" beschriftet ist, ein Reihenvierzylindermotor von MV Agusta. Allerdings nicht mit 999 Kubik, sondern mit 921. Diese Hubraumgröße gab es bereits bei MV und wird es wieder geben. Dazu mehr im nächsten Absatz.
MV mit 921 Kubik und 125 PS?
Aus unterschiedlichen Quellen vernahm MOTORRAD, dass die QJ SRK 1000 einen Motor mit 921 Kubik im Rahmen trägt. Von 2011 bis 2013 bot MV Agusta die Brutale 920 an. Ihr Vierzylinder basiert auf dem großen 1078er-Motor von 2007 mit 154 PS und wurde auf 921 Kubik heruntergebüchst. 131 PS leistete der Motor damals. 2022 stellte MV Agusta im Rahmen der EICMA einen neuen Vierzylinder mit 921 Kubik vor. Moderate 116 PS und extrem starke 116 Nm soll der Motor mit Euro5+ leisten. Schlüssig klingt, dass QJ Motor in der SRK den alten Vierzylinder einsetzt, da der recht einfach in das bekannten Alu-Chassis integriert werden kann. Leistung: 125 bis 127 und knapp über 90 Nm Drehmoment. Für Europa keine Leistung in einem Supersportler. In China selbst bedeutet diese Leistungsklasse die Top-Liga.
Alter Motor im modernen Rahmen
Beim Rahmen handelt es sich anscheinend um eine ähnliche Konstruktion wie bei MV Agusta, also um eine Kombination aus Aluminiumprofilen mit Stahl-Gitterrohr-Elementen für die Brücke über den mittragenden Motor zum Lenkkopf sowie für den Heckrahmen. An der einarmigen Hinterradschwinge ist ein Federbein angeordnet, und das Vorderrad wird in einer Upside-down-Telegabel geführt – beides wahrscheinlich voll einstellbar. Bei den radial angeschraubten Bremszangen zur vorderen Doppelscheibe handelt es sich anscheinend um Vierkolben-Monoblock-Ausführungen von Brembo mitsamt ABS. Eine radiale Handbremspumpe ist ebenfalls zu sehen.
Aus China für China
Die Wahrscheinlichkeit, dass QJ Motor die SRK 1000 nach Europa bringt, ist sehr gering. Als Supersportsportler mit knapp über 120 PS und knapp über 200 Kilo wäre sie für unsere Märkte im Grunde zu schwach und zu schwer.
Fazit
Noch ein 1000er-Superbike aus China. Neben CFMoto mit KTM entwickelt offenbar auch QJ Motor mit MV Agusta ein supersportliches Modell mit rund 1.000 Kubik und über 200 PS. Genaue Informationen zur QJ Motor SRK 1000 RR liegen noch nicht vor. Da sie auf den ersten Fotos bereits rundum serienreif aussieht, erscheint ein Produktionsbeginn noch im Laufe des Jahres 2023 realistisch. Für den Export nach Europa und nach Deutschland ist dieses Modell jedoch – laut QJ Motor – bisher nicht vorgesehen.