Rückruf Ducati Panigale V4 (2018)
Zwei mögliche Ölaustritte

Ducati hat zwei weitere Rückrufe für die neue Ducati Panigale V4 gestartet. Am Ölkühler kann unter Umständen ein Anschlussstutzen brechen, am Steuerkettenspanner Öl austreten.

Zwei mögliche Ölaustritte
Foto: Hersteller

Für die Ducati Panigale V4 stehen zwei neuer Rückrufe ins Haus. Fall eins: Am Ausgangsstutzen des Ölkühlers kann es zu Undichtigkeiten kommen. Bei extremen Belastungen – beispielsweise auf der Rennstrecke – könne der Ausgangsstutzen brechen. Durch das dann austretende Öl besteht extreme Unfallgefahr. Bemerkt wurde der Mangel bei internen Qualitätskontrollen.

Weltweit sind von diesem Rückruf 7.132 Modelle aus dem Produktionsjahr 2018 betroffen, in Deutschland 834 Maschinen, in den USA 1.663 Fahrzeuge. Beim 60-minütigen Werkstattaufenthalt wird der Ölkühler getauscht. Der neue Ölkühler ist an Verstärkungsplatten an den Flanschen zu erkennen. In Deutschland soll der Rückruf Ende Dezember anlaufen.

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Steuerkettenspanner kann sich lösen

Fall 2: An den Panigale V4-Modellen kann es zu einem Ölaustritt am Steuerkettenspanner kommen. Hier kann sich die Verschraubung des Steuerkettenspanners lösen und so Öl aus dem Gehäuse austreten, das sich auf dem Hinterrad niederschlagen kann. In so einem Fall bestehe Sturzgefahr. Ducati weiß von zwei solchen Unfällen. Bemerkt wurde das Problem bei internen Qualitätskontrollen.

Weltweit sind von diesem Rückruf 7.422 Fahrzeuge aus dem Produktionsjahr 2018 betroffen, in Deutschland werden 844 Fahrzeuge zurückgerufen. Beim anbeorderten Werkstattaufenthalt wird der Spanner mit einem erhöhten Anzugsdrehmoment verschraubt. Die Dauer des Werkstattaufenthalts wird mit 30 bis 45 Minuten angeben. In Deutschland wird der Rückruf Ende Dezember 2018 anlaufen.

Rückruf wegen Brandgefahr

Bereits früher im Jahr hatte Ducati alle Panigale V4-Besitzer mit ihrem Bike in die Werkstatt beordert, wo eine Tankdichtung und ein O-Ring getauscht werden mussten. Ausgemacht hatte die Probleme die strenge US-Verkehrssicherheitsbehörde. Dort heißt es, bei hoher Umgebungstemperatur und einem bestimmten Tank-Füllstand könne beim Öffnen des Tankdeckels Benzin unter Druck herausspritzen.

Zusätzlich könnte bei Montage der Tankentlüftung eine Dichtung beschädigt worden sein, was ebenfalls ein Auslaufen von Sprit zur Folge hätte. In beiden Fällen bestehe Brandgefahr. Laut internen Ducati-Informationen soll es aber keinen Zusammenhang zwischen dem Rückruf und im Internet aufgetauchten Fotos einer brennenden Panigale V4, angeblich aus Vancouver (Kanada), geben. Wie Ducati auf Nachfrage bestätigt hat, gilt der Rückruf auch für Europa. Weltweit sind von dem Rückruf 2.838 Fahrzeuge aus dem Modelljahr 2018 betroffen.

Rückruf wegen Bremsbelägen

Die Ducati Panigale V4 war auch von einem weiteren Rückruf betroffen. Bei 240 Maschinen weltweit könnte sich der Bremsbelag von den Trägerplatten lösen und so die Wirksamkeit der Hinterradbremse beeinträchtigen. Die fehlerhaften Bremsbeläge seien an der Losnummer „672“ erkennbar, sagte ein Sprecher von Ducati Deutschland. Die Ducati-Vertragshändler prüfen und ersetzen seit dem 22. August 2018 die hinteren Bremsbeläge im Rahmen der Aktion „CR160“. Als Dauer des Werkstattaufenthalts wird maximal eine Stunde angegeben.

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