Markus Pintzinger ist MOTORRAD-Leser. Aber nicht irgendeiner, sondern der aus Thailand. Denn Markus lebt dort seit zehn Jahren. Als MOTORRAD 2013 via Facebook ein neues Zuhause suchte für den von Detlev Louis ungefragt an die Redaktion geschickten Gartenzwerg („zum Testen“), bot Markus ihm Asyl in Asien: Man könne ihn ja „um die Welt schicken und vor den coolsten Hintergründen fotografieren – wie im Film ‚Amelie‘ “. In der Redaktion war man sich sofort einig: „Geile Idee, Markus, mach mal!“ Hauptsache, weg mit dem Ding – nicht einmal unser sonst doch immer für Außenseiter engagierter Chefredakteur wollte ihn haben.
So machte sich Bubba, 19,99 Euro teuer, „aus Keramik, robust und langlebig“ (O-Ton Louis-Katalog), im Karton auf die Reise gen Bangkok. Uff, den waren wir also los. Doch was wir nicht zu hoffen gewagt hatten, trat ein: Markus Pintzinger hielt Wort! Und übergab den Zwerg, „handbemalt, wetterbeständig, farbecht“, einem Freund, der ihn gleich wieder mit zurück nach Europa brachte: Rumänien, Griechenland, Italien hießen die ersten Stationen des 1744 Gramm schweren Chopperpiloten.
Wieder zurück bei Markus in Thailand, vertraute der seinen kleinen Freund leichtfertig einem Australier an. Neues Ziel: Outback. Stattdessen wurd’s ein Kellerregal. Und das sieht, ob es nun in Dortmund oder Down Under steht, überall ziemlich gleich aus, fotografiert hat ihn da jedenfalls keiner. Nach einem Jahr forderte Markus den kleinen Mann (Höhe: 31 Zentimeter) deshalb zurück und zeigte ihm, quasi als Entschädigung für die Australien-Pleite, ein bisschen von Thailand. Ob’s nun Bubba selbst war, der vom Vagabundenleben irgendwann die rote Zipfelmütze voll hatte, oder Markus als sein Zwergen-Vormund das beschloss, ist unklar. Jedenfalls ist der Zwerg auf seinem Chopper mittlerweile sesshaft geworden. Und zwar in Bozen in Südtirol. Dort lebt Markus‘ Bruder, und neben dessen Yamaha SR 500 führt der Reisezwerg nun ein beschauliches Dasein – im Garten, wo er hingehört.