Weltmeister Jorge Lorenzo hat das erste Rennen der neuen MotoGP-Saison in Katar gewonnen. Auf den Plätzen folgen Andrea Dovizioso und Marc Márquez. Valentino Rossi verpasste das Podium.
Weltmeister Jorge Lorenzo hat das erste Rennen der neuen MotoGP-Saison in Katar gewonnen. Auf den Plätzen folgen Andrea Dovizioso und Marc Márquez. Valentino Rossi verpasste das Podium.
Am vergangenen Wochenende hatte das Warten endlich ein Ende. Das mit Spannung erwartete erste MotoGP-Rennen 2016 auf dem Losail International Circuit in Katar stand auf dem Programm. Nachdem Yamaha die letzte Saison quasi nach Belieben dominiert hatte, erwarteten die Experten zum Saisonauftakt aufgrund der zahlreichen Regeländerungen deutlich mehr Spannung. Vor allem Ducati wurde für dieses Jahr bereits vor Saisonbeginn eine größere Rolle zugetraut.
Bereits am Samstag sicherte sich der amtierende Weltmeister Jorge Lorenzo die Pole-Position. Der zweitschnellste Pilot im Qualifying: Marc Márquez. Etwas überraschend holte sich Suzuki-Pilot Maverick Vinales den dritten Platz im Qualifying. Für die zweite Startreihe qualifizierten sich Andrea Iannone, Valentino Rossi und Andrea Dovizioso. Für Stefan Bradl verlief das erste Qualifying der neuen Saison äußerst enttäuschend – der Zahlinger landete am Samstag auf dem letzten Platz.
Den besten Start beim Auftaktrennen in Katar erwischten die beiden Ducati-Piloten Andrea Iannone und Andrea Dovizioso, die sich nach den ersten beiden Kurven auf Position 2 und 3 wiederfanden. Ganz vorne konnte Jorge Lorenzo seine Führungsposition zunächst verteidigen. Einen ganz schwachen Start legte Maverick Vinales hin, der vier Plätze einbüßen musste und sich hinter Dani Pedrosa auf Position 7 wiederfand.
Auch Marc Márquez erwischte einen eher durchwachsenen Start und landete hinter Valentino Rossi auf Position 5. Stefan Bradl legte einen vielversprechenden Start hin und kämpfte sich auf Position 15 vor. Nach einigen Fehlern und Verbremsern, die zu einem Ausflug auf den Rasen führten, fiel der deutsche Aprilia-Pilot aber erneut auf den letzten Platz zurück.
Ein überraschendes Bild bekamen die Zuschauer dann bei der ersten Überquerung der Start-Ziel-Linie zu sehen: Mit einer noch beeindruckenderen Leichtigkeit als noch 2015 zogen die Ducati-Piloten am führenden Lorenzo vorbei und setzten sich an die Spitze des Feldes. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass mit den beiden Ducatis zu rechnen ist. Nach zwei Runden setzte sich die vordere Gruppe bestehend aus Iannone, Dovizioso, Lorenzo, Rossi und Márquez bereits von Pedrosa und Vinales ab.
Marc Márquez schnappte sich Rossi in der dritten Runde und übernahm Position 4. Ganz vorne lieferten sich die beiden Ducatis ein heißes Duell. Nachdem Dovizioso bereits an seinem Teamkollegen vorbeigegangen war, riskierte Iannone bei seinem Konter bereits Kopf und Kragen, berührte seinen italienischen Landsmann, blieb aber auf dem Bike und ging in Führung. Nach einem erneuten Führungswechsel riskierte der sichtlich übermotivierte Iannone zu viel, stürzte und schied aus. Entsetzte Gesichter in der Ducati-Box. Der Sieg für Iannone wäre an diesem Tag möglich gewesen.
Achte Runde: Lorenzo übernahm erneut die Führung vor Dovizioso. In den nächsten Kurven konnte sich der Spanier einen kleinen Vorsprung auf Dovizioso herausfahren, sodass dieser seinen Geschwindigkeitsvorteil auf der Start-Ziel-Passage nicht ausspielen konnte. Auch Márquez und Rossi blieben in Schlagdistanz und warteten auf Fehler der beiden Führenden. Hinter der Führungsgruppe fuhren Pedrosa und Vinales weierhin konstante Zeiten, kamen aber nicht mehr an das Führungsquartett heran und landeten letztlich auf den Plätzen 5 und 6.
Nach den Ausfällen von Hernandez, Iannone, Crutchlow und Baz lag Stefan Bradl bereits auf Position 15 und somit in den Punkten. Obwohl die beiden Aprilias während des Wochenendes mit vielen Problemen zu kämpfen hatten, lief das Motorrad im Rennen erstaunlich gut. Leider stürzte Bradl in der zwölften Runde und schied aus. Immerhin beendete Teamkollege Alvaro Bautista das Rennen auf dem 13. Platz und holte wertvolle Punkte für Aprilia.
Spannend wurde es noch einmal an der Spitze des Feldes. Während sich Jorge Lorenzo nach und nach absetzen konnte und von der im Vorfeld ausgewählten weicheren Mischung beim Hinterreifen profitierte, entbrannte dahinter ein Kampf um Position 2 zwischen Andrea Dovizioso und Marc Márquez. Auch Valentino Rossi blieb in Schlagdistanz und lauerte auf Patzer der Konkurrenz. Bei der Einfahrt zur letzten Runde nutzte Dovizioso erneut die Geschwindigkeitsvorteile seiner Ducati und ging an Márquez vorbei.
Márquez attackierte Dovizioso, doch es reichte nicht mehr. Dovizioso nutzte seinen Geschwindskeitsvorteil beim Ausgang der letzten Kurve und landete auf Position 2. Dahinter folgten Márquez, Rossi und mit etwas Abstand Pedrosa und Vinales. Die beiden Tech3-Teamkollegen Pol Espargaro und Bradley Smith lieferten sich dahinter noch ein Foto-Finish mit dem besseren Ende für den Spanier.
Auftaktsieger Lorenzo zeigte sich nach dem Rennen zufrieden und war vor allem über die Wahl seines weicheren Hinterreifens glücklich, der nach eigener Aussage gegen Ende des Rennens schneller wurde. Auch Teamkollege Rossi war nach dem Saisonauftakt in Katar trotz dem verpassten Podiumsplatz zufrieden, hinterfragte allerdings seine Reifenwahl. Der italienische Altmeister hatte sich für die mittlere Reifenmischung entschieden und konnte mit dem Tempo von Teamkollege Lorenzo nicht mithalten. Marc Márquez war hingegen mit der härten Reifenmischung an den Start gegangen, weil er damit nach eigener Aussage während des gesamten Wochenendes am besten zurecht kam.
Das erste Rennen der Saison hat gezeigt, dass in diesem Jahr im Kampf um die Weltmeisterschaft einiges möglich ist. Ducati hat eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihnen in diesem Jahr zu rechnen ist. Gespannt sein darf man auch auf Maverick Vinales, der im Qualifying gezeigt hat, wie viel Potential in der Suzuki steckt. MotoGP-Fans können sich in jedem Fall auf eine spannende Saison freuen. Das nächste Rennen findet am 3. April um 21 Uhr (MESZ) in Argentinien statt.
Erfreuliche Nachrichten gab es am vergangenen Wochenende für alle Rossi-Fans. Der Altmeister verlängerte seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um weitere zwei Jahre. Auch Teamkollege Lorenzo hat ein Angebot zur Vertragsverlängerung erhalten, dieses aber noch nicht angenommen. Es wird gemutmaßt, dass er zunächst noch die Entwicklung von Ducati abwarten möchte, bevor er einen neuen Vertrag unterzeichnet.
Bradley Smith wird ab der Saison 2017 für das KTM-Werksteam an den Start gehen. Er unterschrieb bei den Österreichern einen Vertrag über zwei Jahre.
Nicht klassifziert:
Stefan Bradl
Loris Baz
Cal Crutchlow
Andrea Iannone
Yonny Hernandez
Nicht klassifiziert:
Axel Pons
Xavi Vierge
Xavier Simeon
Alex Márquez
Jonas Folger
Julian Simon
Edgar Pons
Nicht klassifiziert:
Jorge Martin