Porträt Marc Marquez

Porträt Marc Márquez
Rookie #93

Zuletzt aktualisiert am 23.03.2015

Der Begriff „Bushido“ aus der japanischen Mythologie bedeutet übersetzt so viel wie der „Weg des Kriegers“. Bereits vor Jahrhunderten folgten die Samurai diesem Verhaltenskodex, der sich aus den sieben Tugenden Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit, Mut, Güte, Höflichkeit, Wahrheit und Wahrhaftigkeit, Ehre und Treue zusammensetzt. Müsste man sich eine dieser Tugenden auswählen, um den spanischen MotoGP-Fahrer Marc Márquez zu beschreiben, würden sich die meisten vermutlich für eine Mischung aus Mut und Ehre entscheiden.

Der junge Spanier aus Cervera holte sich in seiner zweiten Saison in der Königsklasse des Motorradrennsports souverän seinen zweiten Weltmeistertitel, brach zahlreiche Rekorde und überzeugte mit seiner aggressiven und spektakulären Fahrweise. Zugleich beeindruckende Marc Márquez mit risikoreichen Überholmanövern, in denen er seinen Gegnern ihre Grenzen aufzeigte.

In der letzten Saison Weltmeister nach 15 von 18 Rennen

In der Saison 2014 sicherte sich der unter dem Spitznamen „Rookie #93“ bekannte Márquez beim Rennen in Motegi/J bereits frühzeitig den Weltmeistertitel. Zum Dank belohnten ihn die Verantwortlichen des Japan-GP auf der Auslaufrunde mit einer Zeremonie der besonderen Art: Marc Márquez bekam ein Schwert von einem Samurai zu Ehren seines Weltmeistertitels überreicht.

Die sogenannten „Katana“ waren zu Zeiten der Samurai nicht lediglich Kampfwerkzeuge, sondern wurden als die „Seele der Samurai“ bezeichnet. Eine besondere Ehre also für Marc Márquez.

Rennkarriere bereits mit sechs Jahren begonnen

Doch woher stammt der unbändige Siegeswille des Spaniers? Was unterscheidet diesen jungen Mann von den anderen Fahrern im Feld? Unbestritten ist, dass er von Honda eines der besten, wenn nicht gar das beste Motorrad in der MotoGP gestellt bekommt. Unbestritten ist allerdings auch, dass kein anderer Fahrer in der MotoGP mit so viel Risiko in die Überholmanöver geht wie Marc Márquez: „Angst ist etwas für Angsthasen“, sagte er einmal.

Der junge Spanier macht keinen Hehl daraus, dass für ihn der Spaß im Fokus steht. Sein Erfolgsrezept bestehe aus einer Mischung aus Spaß, harter Arbeit, einem Schuss Naturtalent, dem richtigen Umfeld und einem tollen Team. Bereits im Alter von zarten fünf Jahren begann Marc Márquez mit dem Motorradfahren. Er startete seine Karriere mit Motocross und Minibike und wechselte erst später in den Straßenrennsport. Mit 8 Jahren gewann Márquez zum ersten Mal die Moto-X in der 50-cm³-Kategorie.

Ab 2008 für Repsol-KTM am Start

Zwei Jahre später wurde Márquez nach seinem Wechsel in den Straßenrennsport katalonischer Open-Champion. Nach weiteren Titeln in der 125-cm³-Kategorie in Katalonien wurden größere Teams im Rennsport auf den als Spaßvogel bekannten Spanier aufmerksam. 2008 trat Marc Márquez als 15-Jähriger für das Repsol-KTM-Team in der damaligen 125-cm³-Motorrad-WM an.

Die erste Saison von Marc Márquez bei den 125ern war allerdings kein Durchmarsch. Aufgrund einer Verletzung stieg Márquez erst etwas später in die Saison ein und musste sie wegen eines schweren Unfalls in Malaysia abbrechen. Am Ende der Saison standen ein Podiumsplatz, mehrere Top-10-Platzierungen und Platz 13 in der Gesamtwertung auf der Habenseite des Fahrers mit der Startnummer 93. In seiner zweiten Saison beim Repsol-KTM-Team verbesserte sich Márquez und erreichte den achten Platz in der Gesamtwertung.

Zusammen mit Sandro Cortese bei Ajo Motorsport

Nachdem sich das Repsol-KTM-Team nach der Saison 2009 aus der 125er-WM zurückzog, wechselte Márquez zu Ajo Motorsport. Sein damaliger Teamkollege: Sandro Cortese. Die neue Saison begann mit einem Platz auf dem Podium beim Rennen in Katar und einem Ausfall beim Heimrennen in Spanien. Am Ende der Saison sprang nach vielen Höhen und Tiefen der Weltmeistertitel bei den 125ern heraus. Zum Zeitpunkt des Gewinns der Weltmeisterschaft war Marc Márquez mit 17 Jahren und 263 Tagen (hinter Loris Capirossi) der zweitjüngste 125-cm³-Weltmeister überhaupt. 2011 folgte der Aufstieg in die Moto2.

Das Team Catalunya Caixa Repsol verpflichtete den frischgebackenen Moto3-Weltmeister. Hauptgegner in der Saison 2011: Stefan Bradl aus Deutschland. Der Schwabe konnte bereits zu Beginn der Saison einen satten Vorsprung herausfahren, den er letztlich nicht mehr hergab. Marc Márquez verletzte sich zu allem Überfluss noch zwei Rennen vor Saisonschluss, und Stefan Bradl holte sich den Titel in der Moto2. Was ihm 2011 noch verwehrt blieb, holte Márquez in der Saison 2012 nach: Nach einer dominanten Saison sicherte sich Márquez souverän den Weltmeistertitel in der Moto2 und unterschrieb daraufhin einen Zweijahresvertrag beim Repsol-Honda-Werksteam für die MotoGP-Klasse.

Rekorde über Rekorde in der MotoGP

Bereits in seinem Auftaktrennen in der MotoGP musste sich Marc Márquez nur dem amtierendem Weltmeister Jorge Lorenzo und MotoGP-Legende Valentino Rossi geschlagen geben. Beim zweiten Rennen in Austin holte sich Márquez von der Pole Position den Sieg und wurde damit zum jüngsten MotoGP-Sieger aller Zeiten. Am Ende der Saison sicherte sich Márquez den Weltmeistertitel in seiner ersten MotoGP-Saison: Mit 20 Jahren und 266 Tagen ist er bis heute der jüngste Weltmeister in der größten Grand-Prix-Klasse, also 500er-GP und (seit 2002) MotoGP zusammengenommen.

Zusätzlich war Márquez der erste Rookie seit 1978, der den Weltmeistertitel in der Königsklasse erringen konnte. Die Erfolgsstory setzte sich in der darauffolgenden Saison fort: Marc Márquez gewann die ersten zehn Saisonrennen und schnappte sich zudem in den ersten sechs Rennen die Pole-Position. Bereits nach 15 von 18 Rennen krönte sich der Spanier in seiner zweiten Saison zum zweiten Mal zum besten Fahrer in der MotoGP.

Mit 21 Jahren und 237 Tagen ist Marc Márquez der jüngste Fahrer, der sich bereits zwei Mal den Titel in der Königsklasse sichern konnte. Beim Rennen in Malaysia fuhr Márquez die 13. Pole-Position der Saison heraus und überbot damit einen weitere Bestmarke. Mit dem 13. Sieg beim Saisonabschluss in Valencia knackte Márquez den 1997 von Mick Doohan aufgstellten Rekord. Rekorde für die Ewigkeit? Vielleicht. Eines ist jedenfalls sicher: Der Weg zu Ruhm, Ehre, Wahrhaftigkeit und zum MotoGP-Weltmeistertitel wird auch in der Saison 2015 nicht ohne den Mann mit der Startnummer 93 beschritten werden.

Saison-Statistiken seit 2008

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Saison Rennklasse Absolvierte Rennen Motorrad Gesamtpunkte Endplatzierung
2008 125 cm³ 13 KTM 63 13
2009 125 cm³ 16 KTM 94 8
2010 125 cm³ 17 Derbi 310 1
2011 Moto2 15 Suter 251 2
2012 Moto2 17 Suter 324 1
2013 MotoGP 18 Honda 334 1
2014 MotoGP 18 Honda 362 1

Rossi und Lorenzo über Marc Márquez

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Auch in der kommenden Saison geht Marc Márquez wieder als Titelanwärter Nummer 1 an den Start. Die Hauptkonkurrenten dürften erneut die beiden Yamaha-Werkspiloten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sein. Was sagen die beiden Yamaha-Piloten über den zweifachen MotoGP-Weltmeister?

Valentino Rossi ist die lebende MotoGP-Legende schlechthin. Der Italiener geht nun bereits in seine 20. Saison und ist nach den starken Auftritten in der vergangenen Saison einer der Favoriten auf den Titel. Bereits in der ersten Saison von Marc Márquez in der MotoGP meinte der Italiener über den zweifachen Weltmeister: „Ich glaube, wir haben etwas gemeinsam: Wir lieben die Kämpfe und sind beide stark im unmittelbaren Duell. Wir sind beide mit etwa 20 Jahren eingestiegen. Aber er ist besser als ich es damals war. Ich denke, er wird mich schlagen.“

Der zweifache MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo erlebte im letzten Jahr eine eher ernünchternde Saison. In diesem Jahr soll es besser werden. Seine Meinung zum letztjährigen Weltmeister und Landsmann Marc Márquez:„“Marc Márquez ist sehr schnell und sehr talentiert, genau wie sein Vorgänger bei Repsol-Honda Casey Stoner, der sogar mit Ducati an die Spitze fuhr. Márquez ist aus demselben Holz geschnitzt. Er ist topfit, und auf einer schnellen Runde kann er regelrecht explodieren. Natürlich funktioniert die Honda auch sehr gut, aber Márquez ist schon sehr schnell.„

Wochenendplan für den GP von Katar

Foto: 2snap

MotoGP

  • Freies Training 1: Donnerstag, 26.03.2015, 17:55 Uhr bis 18:40 Uhr
  • Freies Training 2: Freitag, 27.03.2015, 16:00 Uhr bis 16:45 Uhr
  • Freies Training 3: Freitag, 27.03.2015, 18:55 Uhr bis 19:40 Uhr
  • Freies Training 4: Samstag, 28.03.2015, 17:55 Uhr bis 18:25 Uhr
  • Qualifying 1: Samstag, 28.03.2015, 18:35 Uhr bis 18:50 Uhr
  • Qualifying 2: Samstag, 28.03.2015, 19:00 Uhr bis 19:15 Uhr
  • Warm-Up: Sonntag, 29.03.2015, 16:00 Uhr bis 16:20 Uhr
  • Rennen: Sonntag, 29.03.2015, 20:00 Uhr

Moto2

  • Freies Training 1: Donnerstag, 26.03.2015, 16:55 Uhr bis 17:40 Uhr
  • Freies Training 2: Donnerstag, 26.03.2015, 19:50 Uhr bis 20:35 Uhr
  • Freies Training 3: Freitag, 27.03.2015, 17:00 Uhr bis 17:40 Uhr
  • Qualifying: Samstag, 28.03.2015, 16:55 Uhr bis 17:40 Uhr
  • Warm-Up: Sonntag, 29.03.2015, 15:25 Uhr bis 15:45 Uhr
  • Rennen: Sonntag, 29.03.2015, 18:20 Uhr

Moto3

  • Freies Training 1: Donnerstag, 26.03.2015, 16:00 Uhr bis 16:40 Uhr
  • Freies Training 2: Donnerstag, 26.03.2015, 18:55 Uhr bis 19:35 Uhr
  • Freies Training 3: Freitag, 27.03.2015, 17:00 Uhr bis 17:40 Uhr
  • Qualifying: Samstag, 28.03.2015, 16:00 Uhr bis 16:40 Uhr
  • Warm-Up: Sonntag, 29.03.2015, 14:50 Uhr bis 15:10 Uhr
  • Rennen: Sonntag, 29.03.2015, 17:00 Uhr