Motorräder mit Radar: Komfort und Sicherheit ab Werk

Motorräder mit Radarsystem
Komfort und Sicherheit ab Werk

Veröffentlicht am 25.03.2025
Ducati Frontradar
Foto: Ducati

Wer auf ein Radar zufährt, muss meist selbst bremsen. Wer mit einem Radar fährt, bei dem bremst das Motorrad womöglich automatisch. Trotz gleicher Grundfunktion unterscheiden sich die verhasste Radarfalle mit dem liebgewonnenen Radarsystem am Krad. Letzteres birgt hohes Potenzial, Komfort und Sicherheit, um ein hohes Maß zu steigern.

Modelle mit einem Radar vorn und hinten halten einen voreingestellten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und bremsen bei Bedarf recht kräftig auf bis zu 20 km/h herunter. Ein Radaremitter im Heck löst vorwiegend in den Rückspiegeln eine Warnung aus, wenn ein Fahrzeug überholt oder sich im toten Winkel befindet. Also eine gute Sache.

MOTORRAD zeigt Modelle, die ab Werk mit entsprechenden Systemen ausgestattet sind.

BMW R 1300 GS/Adventure

Jüngstes Modell aus dem Hause BMW mit Radar von Continental ist die neue R 1300 GS nebst der Adventure. Allerdings erstmals mit einem Totwinkelwarner, also mit zweitem Emitter im Heck und nicht als Serie, sondern nur als Sonderausstattung ab Werk im Paket für 1.335 Euro.

BMW R 1250 RT

Die BMW R 1250 RT war im Modelljahr 2021 mit eines der ersten Serien-Bikes, die ab Werk mit einem Radarsystem ausgestattet wurden. Das System ist von Bosch und enthält einen Emitter nach vorn und hinten, um die Funktion des Abstandstempomats zu ermöglichen.

BMW R 18 Transcontinental

Im Fulldresser R 18 Transcontinental bietet BMW trotz viel Heritage optional für 530 Euro das Abstandsradar an. Und wie bei der RT ebenfalls ohne Totwinkelwarner. Die R 18 mit dem System kann allerdings die Sensibilität des Bremseingriffs steuern.

Ducati Multistrada V4

Kurz nach BMW zog Ducati für 2021 mit Radar in der Multistrada V4 nach, toppte das BMW-System allerdings mit einem Totwinkelwarner, ebenfalls von Bosch. Bisher ist die V4-Multi, das einzige Modell von Ducati mit dieser Technik an Bord.

Indian Roadmaster Pursuit 112

Neu im Reigen der Radar-Kräder ist die Indian Pursuit 112. Neben dem aufgebohrten V2 mit 1.834 Kubik zählt ein Radar-Emitter im Heck zu den neuen Features dieses Modells. Die Warnungen des Totwinkel-Warners erstrahlen als LED-Segmente in den Rückspiegeln.

Kawasaki Z H2 SX

Bereits seit 2022 rüstet Kawasaki den Kompressor-Tourer Z H2 SX mit einem Radar-System von Bosch aus. In Front und Heck sind je ein Emitter verbaut und erlauben einen Abstandstempomat und einen Totwinkel-Warner. Übrigens: Seit 2023 ist die Z H2 SX das einzige Motorrad auf dem Markt mit einem optischen Sensor zum Steuern des Fernlichts.

KTM 1290 Super Adventure S und R

Bei KTM stehen derzeit 2 Modelle in den Showrooms mit einem Radarsystem an Bord. Die beiden Enduros 1290 Super Adventure S und R. Folgen werden die 1390er-Modelle und die 1390 Super Duke GT mit einem Frontsystem, das selbst in Gruppenfahrten funktionieren können soll.

Triumph Tiger 1200

Triumph darf ebenfalls nicht fehlen beim Thema Radar. Ab Werk kommen Triumph Tiger GT Explorer und Rally Explorer mit einem Heckradar von Continental und bieten die Funktion des Totwinkelwarners. Für das nächste Update wird ein Frontsystem erwartet.

Yamaha Tracer 9 GT+

Wie gehabt rüsten die Hersteller ihre Top-Modelle mit Radar aus. Bei Yamaha ist es die Tracer 9 GT+. Ausgerüstet seit 2023 mit einem System für Abstandstempomat und Totwinkelwarner.

Honda-Patent für Kamerasystem

Honda entwickelt aktuell ein innovatives Kamerasystem für Motorräder und testet dieses aktuell an der Africa Twin. Im Gegensatz zu herkömmlichen Radarsystemen, die bereits bei Herstellern wie BMW, KTM und Ducati im Einsatz sind, setzt Honda auf eine Kombination aus Radar- und Kameratechnologie. Diese Integration zielt darauf ab, die jeweiligen Schwächen der einzelnen Systeme auszugleichen: Während Radar unabhängig von Lichtverhältnissen arbeitet, ermöglicht die Kamera eine präzisere Objekterkennung und kann insbesondere Verkehrszeichen identifizieren. Zukünftig könnte dieses System auch dazu beitragen, Straßenschäden zu erkennen und das Fahrwerk entsprechend anzupassen. Obwohl die Africa Twin derzeit als Technologieträger dient und es noch keine konkreten Hinweise auf eine Markteinführung gibt, könnten solche Innovationen bei Honda erfahrungsgemäß zügig umgesetzt werden.