Mittelklasse-Vergleichstest
Einfach blaumachen

Die Sonne scheint, der Frühherbst lockt: Weg mit Griffel oder Werkzeug, ab ins Grüne. Selbstverständlich auf zwei Rädern. Blau machen ist ganz einfach – das zeigt der Griff der Hersteller ins Farbregal. Schwerer fällt die Entscheidung, welches Allround-Bike es denn sein soll.

Einfach blaumachen
Foto: fact

Manchmal muss alles ganz schnell gehen. Der Blick aus dem Bürofenster, der Entschluss, sich beim Chef abzumelden. Rauf aufs Motorrad, noch einmal den Sommer genießen, auch wenn es schon Herbst ist.
Wohl dem, der dann direkt aufsteigen kann. Weil er auf zwei Rädern zur Arbeit fährt. Genauso wie zum Einkaufen. Oder zum Arzttermin und sogar abends in die Kneipe. Sein Motorrad quasi stets am Mann (oder an der Frau) hat.
Es gibt diese Motorräder, die immer da, immer bereit sind. Nicht zu teuer
im Unterhalt, nicht zu groß, nicht zu un-
bequem, dafür Spaß bereitend in jeder Lebenslage. Und darum so beliebt. Wie Suzukis GSF 600 S Bandit und SV 650 S, wie die Kawasaki ZR-7S. Oder Yamahas FZ6 Fazer, jüngst neu aufgelegt.
Ja, es weht ein frischer Wind in der Mittelklasse – teilweise zumindest. Denn während Bandit und ZR-7S noch Vertreterinnen vom alten Schlag sind, mit klassischem, fahrtwindgekühltem Reihenvierer und Stahlrohrrahmen, setzen SV 650 S und Fazer auf moderne Technik. Wasserkühlung, Einspritzung, Aluminium-
Brückenrahmen – es ist alles da, was die Spezialisten aus der Sportabteilung vor-
leben. Die Frage ist: Tut das Not im normalen Motorradleben abseits der Superlative?
Ein Teil der Antwort wird umgehend geliefert, beim Weg raus aus der Stadt und rein ins Grüne. Während nämlich Bandit und ZR-7S mangels Einspritzung und entsprechender Elektronik nur mit-
tels lästigem Chokegefummel die Warmlaufphase überstehen, sind SV 650 S
und Fazer von der ersten Kurbelwellenumdrehung an voll bei der Sache. Und
zwar ohne die Jubelarie vergangener Einspritzgenerationen. Laufen rund, nehmen sauber Gas an, wie wir das aus dem Automobilbereich seit Jahren kennen. Wer würde dort heute noch ernsthaft
die Chokeakrobatik aus dem Golf I akzeptieren? Kein Mensch.
Also eins zu null für den Fortschritt. Gerade bei diesen Allroundern, die ab und an für die kurze Fahrt zum Bäcker herhalten müssen. Aber wir waren ja auf dem Weg ins Grüne. Und bleiben beim Motor. Vier Zylinder in Reihe oder V2
lautet die eine Frage, mehr oder weniger Hubraum die zweite, moderne oder betagte Konstruktion die dritte. Die Antwort auf alle drei Fragen: SV 650. Weil dieser Antrieb für fast alles, was einem im Motor-
radleben begegnen kann, passt. Zieht
tief aus dem Drehzahlkeller, wo Bandit und Fazer doch beträchtlich schwächeln und nur das hubraumstärkere Kawa-Triebwerk überlegen ist. Und der Suzuki-Zweizylinder überzeugt trotz einer kleinen Atempause auch im mittleren Drehzahlbereich, überflügelt ab der 6500er-Marke selbst den um 94 Kubikzentimeter größe-
ren ZR-7-Vierzylinder, um es erst jenseits der 9000er-Marke gut sein zu lassen.
Das reicht für gemessene 76 PS und ein maximales Drehmoment von 65 Newtonmetern. Dieser Wert liegt bei 7200/min an. Und ist zudem der höchste im Vergleichsfeld.
Und die Fazer? Ist mit 100 PS zwar beträchtlich stärker – aber erst jenseits der 9000/min. So ab 8500 Touren holt der Sportmotor noch mal Luft und marschiert, was das Zeug hält. Wenn es sein muss, bis 13000/min. Das betört, das macht Laune – kommt im Grunde genommen
jedoch ein bisschen spät. Weil sich
der Fazer-Treiber dann im zweiten Gang schon in Geschwindigkeitsregionen be-
findet, die im Verkehrsrecht einschlägig behandelt werden. Bummeln kann die
SV 650 eindeutig besser. Doch allen, die es gerne mal zügig angehen lassen, sei empfohlen: Bitte aufsitzen, denn der FZ6-Motor vermittelt trotz seiner gegenüber der R6 geänderten Charakteristik Rennstreckenfeeling pur.
Davon sind die Vierzylinder der ZR-7S und der Bandit meilenweit entfernt. Der Doppelnockenmotor der Kawa mit seinem wild zerklüfteten Zylinderkopf macht schon optisch keinen Hehl daraus, dass seine Ursprünge weit im letzten Jahrtausend liegen, in dem Gemütsruhe noch eine Tugend war. Zeichnet eine schöne, gleichmäßige Leistungskurve auf die Prüfstandsrolle, mit einem
üppigen Drehmomentbuckel bis 8000/min. Das war es dann aber auch, danach geht es bergab, während der Leistungsgipfel erst bei 9400/min anliegt. Wenn man denn von Gipfel reden will, gemessene 71 PS sind für einen Dreiviertelliter Hubraum wirklich nicht die Welt. Da hat selbst das kleine
luft-/ölge-
kühlte Aggregat der Bandit mehr zu bieten, das zwar bis 9000/min gehörigen Respektabstand zum Kawasaki-Triebwerk hält, darüber jedoch noch Luft für
einen Endspurt hat und bei 10700/min immerhin 79 PS mobilisiert. Damit überbietet der 600er-Vierzylinder sogar die SV-Schwester um drei PS.
Trotzdem wirkt die 600er-Bandit in diesem Testfeld ständig angestrengt, muss gedreht werden, um dranzubleiben. Im Gegensatz zur Fazer plagt sie sich nämlich mit einem Leistungs- und Drehmomentmanko im unteren und mittleren Drehzahlbereich herum und mit einigen Pfunden zu viel. 230 Kilogramm vollgetankt, das wird nur noch von der Kawa-
saki (236 Kilogramm) getoppt. Die aktiven Sportler SV 650 S und Fazer bringen nur 196 beziehungsweise 209 Kilogramm auf die Waage. Werte, die in den Disziplinen Sprint und Durchzug (siehe Messwerte rechte Seite) eindeutig durchschlagen und so das Kapitel Fahrdynamik an die Jugend gehen lassen.
Nicht nur diesbezüglich zeigt sich, dass moderne Technik in der Regel kein Fluch, sondern ein Segen ist. Bestes
Beispiel: die neue 600er-Fazer, deren
gegossener, aus zwei Hälften bestehen-
der Aluminium-Brückenrahmen samt der Fahrwerkskomponenten ein Musterbeispiel an Stabilität ist und sogar das Chassis der SV mit Fachwerk-Rahmen übertrifft. Die konventionellen Doppelschleifen aus Stahlrohr der Bandit und der ZR-7S stemmen sich den im Fahrbetrieb auftretenden Kräften weitaus unentschlossener entgegen. Mehr noch: Im Verbund mit deutlich softer abgestimmten Federelementen mangelt es an direkter Rückmeldung zum Fahrer, wie sie SV 650 sowie FZ6 Fazer liefern und was neben der Fahrsicherheit auch den Unterhaltungswert steigert. Zum Ausgleich beschert die dicke Kawa mit ihrem neutralen Kurvenverhalten bei straßenbaulichen Kapriolen der übelsten Sorte immerhin das Gefühl, Kapitän an Bord zu sein und gelassen durch schwere See zu tuckern. Die 600er-Bandit gerät auf schlechter Wegstrecke an die Grenzen vor allem des Federbeins und torkelt wie ein Leichtmatrose nach ausgiebigem Landgang.
Nein, so war das mit dem Blaumachen nicht gemeint. Also Tempo raus, Anker werfen. In dieser Beziehung hat Yamaha zurückgerüstet, die neue Fazer besitzt statt der bisherigen vortrefflichen einteiligen Vierkolbensättel nur noch klas-
senübliche Doppelkolbenstopper. Und wird in der Dosierbarkeit prompt von der SV 650 S übertroffen. Dass beide deutlich besser verzögern als Bandit und erst recht ZR-7S, wird man der Reibpaarung von Scheiben und Belägen zuschreiben müssen, während das deutliche Aufstellmoment der Fazer und der Bandit beim Bremsen wohl auf das Konto der Reifenkontur – hier Dunlops brandneuer D 252, dort Bridgestones angejahrter BT 56 – geht. SV 650 S und ZR-7S jedenfalls
zeigen sich in dieser Hinsicht trotz ebenfalls 120 Millimeter breiten Vorderreifen weniger kapriziös.
Dafür gibt sich das S-Modell der
SV 650 in einer anderen Hinsicht kom-
promisslos. Und zwar bei der Sitzposition. Unter der Gabelbrücke angeklemmte Len-
kerhälften kennt man von ausgemachten Sportlern – und genau so fühlt es sich
an. Eine gebückte, vorderradorientierte Haltung taugt auf der Jagd nach schnellen Rundenzeiten, funktioniert eben noch auf der Autobahn oder bei schnellen, flüssigen Landstraßenpassagen. Beim Blaumachen im Grünen hingegen, wenn die Kurven enger und die Asphaltdecke schlechter wird, ist es eindeutig zu viel des Guten. In solchen Gefilden zeigt die neue Fazer vorbildlich, wie es sein sollte. Aufrecht und trotzdem versammelt, mit ausreichend Platz für alle Gliedmaßen und einem ordentlichen Windschutz hinter der hohen und breiten Scheibe – für solche Strecken ist die Yamaha besser gerüstet. Das gilt – mit Abstrichen – auch für ZR-7S und Bandit S. Auf ihnen ist
man ebenfalls komfortabel, aber deutlich passiver untergebracht, Beifahrer fühlen sich dagegen auf den nur flach ansteigenden Sitzbänken etwas besser auf-
gehoben als auf der Fazer. Den Vogel schießt in diesem Punkt die Suzuki SV 650 S ab. Schon die zweigeteilte Sitzbank signalisiert, dass es sich eher um einen Notbehelf denn um ein ernstgemeintes Angebot handelt, die hohen Fußrasten tun ein Übriges, um Mitfahrern schon
einen kleinen, spontanen Nachmittagsausflug zu vermiesen.
Das ist schade, denn das Fahrwerk zum Beifahrer hätte die SV-Suzuki durchaus. Genau wie die Yamaha, deren direkt angelenktes Federbein zwar ohne die Pro-
gression einer Umlenkung auskommen muss, voll vorgespannt jedoch höheren Ansprüchen durchaus genügt. Die Kawasaki kann hier mithalten. Dagegen setzt sich bei der Bandit fort, was sich be-
reits solo andeutete: Die Reserven des Federbeins reichen sowohl hinsichtlich der Federrate als auch der Dämpfung bei Doppelbelastung nicht aus.
Bei einem Kurztrip ist das zu verschmerzen, bei einer ausgedehnten Urlaubstour samt Beifahrer und Gepäck nicht. Dabei zeigt ausgerechnet die alte, vergaserbestückte Bandit mit 4,6 Litern auf 100 Kilometer, dass diese Form der Gemischaufbereitung zumindest in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch mit Einspritzanlagen Schritt halten kann. Die ZR-7S
genehmigt sich allerdings mit 5,4 Litern auf der Landstraße einen ordentlichen Schluck aus dem Spritfass. Doch damit ist ohnehin bald Schluss. Erstens, weil mit der Z 750 diese Klasse bei Kawasaki neu besetzt wird. Und zweitens, weil die ZR-7S die Euro-2-Anforderungen nicht erfüllt und nach dem 30. Juni 2004 nicht mehr neu zugelassen werden darf.
Wer also noch eine haben will, sollte sich sputen. Interessenten für die ebenfalls in die Jahre gekommene GSF 600 S Bandit brauchen sich hingegen nicht
zu beeilen. Erfolgreich wie sie ist, wird
Suzuki die Bandit über die Euro-2-Hürde hieven. Auch wenn ihr mit der SV 650 ein weitaus moderneres Motorrad zur Seite steht. Und mit der Yamaha FZ6 Fazer ein neuer Testsieger gegenüber.

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Technische Daten: Kawasaki ZR-7S

MotorLuftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende, ketten-getriebene Nockenwellen, zwei Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, Gleichdruckvergaser, Ø 32 mm, Transistorzündung, Sekundärluftsystem, E-Starter, Drehstromlichtmaschine 308 W, Batterie 12 V/10 Ah.Bohrung x Hub 66 x 54 mmHubraum 739 cm3Nennleistung 56 kW (76 PS) bei 9500/minMax. Drehmoment 63 Nm (6,4 kpm) bei 7500/minSchadstoffwerte (Homologation) CO 7,81 g/km, HC 1,59 g/km, NOx 0,13 g/kmKraftübertragungMechanisch betätigte Mehrscheiben-Öl-badkupplung, Fünfganggetriebe, O-Ring-Kette.FahrwerkDoppelschleifenrahmen aus Stahlrohr, Telegabel, Standrohrdurchmesser 41 mm, Zweiarmschwinge aus Aluprofi-len, Zentralfederbein mit Hebelsystem, verstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, Ø 300 mm, Doppelkolbensättel, Scheibenbremse hinten, Ø 240 mm, Doppelkolbensattel.Reifen 120/70 ZR 17; 160/60 ZR 17Bereifung im Test Bridgestone BT 020 FJ/RFahrwerksdatenRadstand 1455 mm, Lenkkopfwinkel 64,5 Grad, Nachlauf 93 mm, Federweg v/h 130/130 mm.Maße und GewichteSitzhöhe* 800 mm, Gewicht vollgetankt* 236 kg, Zuladung* 180 kg, Tankinhalt/Reserve 22/3 Liter.Garantie zwei Jahre ohne KilometerbegrenzungFarben Rot, Blau, SilberLeistungsvariante 25 kW (34 PS)Preis 6495 EuroNebenkosten 105 Euro

Technische Daten: Suzuki GSF 600 S Bandit

MotorLuft-/ölgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Gabelschlepphebel, Nasssumpfschmierung, Gleichdruckvergaser, Ø 32 mm, Transistorzündung, Sekundärluftsystem, E-Starter.Bohrung x Hub 62,6 x 48,7 mmHubraum 600 cm3Nennleistung 57 kW (77 PS) bei 10500/minMax. Drehmoment 54 Nm (5,5 kpm) bei 9500/minSchadstoffwerte (Homologation) CO 7,18 g/km, HC 1,65 g/km, NOx 0,14 g/kmKraftübertragungMechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.FahrwerkDoppelschleifenrahmen aus Stahlrohr, Telegabel, Standrohrdurchmesser 41 mm, Zweiarmschwinge aus Stahlprofilen, Zentralfederbein mit Hebelsystem, verstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, Ø 290 mm, Doppelkolbensättel, Scheibenbremse hinten, Ø 240 mm, Zweikolbensattel.Reifen 120/60 ZR 17; 160/60 ZR 17Bereifung im Test Bridgestone BT 56 F/RFahrwerksdatenRadstand 1433 mm, Lenkkopfwinkel 64,5 Grad, Nachlauf 100 mm, Federweg v/h 130/121 mm.Maße und GewichteSitzhöhe* 800 mm, Gewicht vollgetankt* 230 kg, Zuladung* 210 kg, Tankinhalt/Reserve 20/4,5 Liter.Garantie zwei Jahre ohne KilometerbegrenzungLeistungsvariante 25 kW (34 PS)Farben Schwarz, Blau, SilberPreis 6140 EuroNebenkosten 115 Euro

Technische Daten: Suzuki SV 650 S

MotorWassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, Kurbelwelle querliegend, je zwei obenliegende, ketten-getriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, elektronische Saugrohrein-spritzung, Ø 39 mm, Motormanagement, ungeregelter Katalysator mit Sekundärluftsystem, E-Starter.Bohrung x Hub 81 x 62,6 mmHubraum 645 cm3Nennleistung 53 kW (72 PS) bei 9000/minMax. Drehmoment 64 Nm (6,5 kpm) bei 7200/minSchadstoffwerte (Homologation) CO 2,01 g/km, HC 0,44 g/km, NOx 0,11 g/kmKraftübertragungMechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.FahrwerkBrückenrahmen aus Aluguss, geschraubtes Rahmenheck, Motor mittragend, Telegabel, Standrohrdurchmesser 41 mm, verstellbare Federbasis, Zweiarmschwinge aus Aluprofilen, Zentralfederbein mit Hebelsystem, verstellbare Feder-basis, Doppelscheibenbremse vorn, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, Ø 290 mm, Doppelkolbensättel, Scheibenbremse hinten, Ø 240 mm, Zweikolbensattel.Reifen 120/60 ZR 17; 160/60 ZR 17Bereifung im Test Dunlop D 220 LFahrwerksdatenRadstand 1430 mm, Lenkkopfwinkel 65 Grad, Nachlauf 100 mm, Federweg v/h 130/137 mm.Maße und GewichteSitzhöhe* 820 mm, Gewicht vollgetankt* 196 kg, Zuladung* 204 kg, Tankinhalt 17 Liter.Garantie zwei Jahre ohne KilometerbegrenzungFarben Blau, SilberLeistungsvariante 25 kW (34 PS)Preis 6640 EuroNebenkosten 130 Euro

Technische Daten: Yamaha FZ6 Fazer

MotorWassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, elektronische Saugrohrein-spritzung, Ø 38 mm, Motormanagement, ungeregelter Katalysator mit Sekundärluftsystem, E-Starter. Bohrung x Hub 65,5 x 44,5 mmHubraum 600 cm3Nennleistung 72 kW (98 PS) bei 12000/minMax. Drehmoment 63 Nm (6,4 kpm) bei 10 000/minSchadstoffwerte (Homologation) CO 1,3 g/km, HC 0,65 g/km, NOx 0,11 g/kmKraftübertragungMechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.FahrwerkBrückenrahmen aus Aluguss, Telegabel, Standrohrdurchmesser 43 mm, Zweiarmschwinge aus Aluprofilen, Zentral-federbein, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis, Doppelscheibenbremse vorn, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, Ø 298 mm, Doppelkolbensättel, Scheibenbremse hinten, Ø 245 mm, Einkolbensattel.Reifen 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17Bereifung im Test Dunlop D 252 SportmaxFahrwerksdatenRadstand 1440 mm, Lenkkopfwinkel 65 Grad, Nachlauf 98 mm, Federweg v/h 130/130 mm.Maße und GewichteSitzhöhe* 795 mm, Gewicht vollgetankt* 209 kg, Zuladung* 188 kg, Tankinhalt/Reserve 19,4/3,4 Liter.Garantie zwei Jahre ohne KilometerbegrenzungFarben Blau, Silber, GelbPreis 7350 EuroNebenkosten 145 Euro

1. Platz - Yamaha FZ6 Fazer

Die neue Fazer ist ein richtig gutes Motorrad. Kachelt topstabil mit 220 km/h über die Autobahn, ist unerschütterlich in schnellen Kurven und bietet, wenn es enger zugeht, dank ihrer fein ansprechenden Federelemente und der entspannten Sitzposition selbst über Stunden ordentlichen Komfort. Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Superhandlich ist die Yamaha nicht. Und wer sie fährt, muss hohe Drehzahlen mögen. Denn der ideale Landstraßenmotor sieht anders aus (siehe SV 650 S).

2. Platz - Suzuki SV 650 S

In der Motorenwertung ganz vorne, beim Fahrwerk mit bei der Musik, im Kapitel Sicherheit gut im Rennen: Auch wenn die SV hier und da ein paar Pünktchen einbüßt, ist sie ein rundum gelungenes Motorrad. Bis auf das Thema Komfort. Die sportive Sitzposition ist nicht jedermanns Sache. Wer die Demuts-haltung mag, sollte bedenkenlos zugreifen. Doch auch alle, die lieber aufrecht sitzen, brauchen auf das SV-Gefühl nicht zu verzichten. Es gibt ja noch die zivile Variante ohne S-Zusatz.

3. Platz - Kawasaki ZR-7S

Sie ist in die Jahre gekommen, die ZR-7S, keine Frage. Aber die Kawasaki hat immer noch ihre Quali-täten. Bei weitem nicht so agil wie eine SV 650, lange nicht so direkt und gierig wie eine Fazer. Dafür mit einer beruhigenden Gelassenheit gesegnet. Komfortabel, einfach zu fahren und sogar in schwierigen Situationen äußerst selten aus dem Tritt zu bringen. Ganz nach oben reicht es in der Punktewertung trotzdem nicht mehr. Um mal spon-tan blauzumachen, dagegen noch allemal.

4. Platz - Suzuki GSF 600 S Bandit

Liegt es an ihrem Ruf, an ihrem Charme? Oder bietet sie ihren Käufern genau das, was sie erwarten? Tatsache ist: Die Bandit ist ein altes Motorrad, und das merkt man ihr besonders im Vergleich mit der frischeren Konkurrenz an. Nicht mit dem Hubraumplus der ZR-7S gesegnet und nicht mit den Vorteilen modernen Motorradbaus, kann sie gegen ihre Schwester SV 650 S und die neue Fazer in fast keiner Disziplin mithalten. Außer in der Alltagstauglichkeit. Aber vielleicht ist sie gerade deshalb so beliebt.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023