Damit die erste Ausfahrt im Frühjahr nicht nur zur reinen Kleiderprobe mutiert – "die Jacke spannte letztes Jahr aber noch nicht so am Bauch" – und man schließlich genervt mit der Blechkarosse zum nächsten Händler eiert, um eine frische Batterie zu erwerben, sollte man lieber jetzt aktiv werden. Also runter vom Sofa, ran an die Energiezellen! Wer mit einem modernen Ladegerät über den Winter die Spannung aufrechterhält, sorgt nicht nur für einen problemlosen Start, wenn es losgehen soll, sondern senkt auch die Ersatzteilkosten. Denn gepflegte Batterien halten schlicht länger als häufig tiefentladene und gestresste Leidensgenossen. MOTORRAD hat zusammen mit der GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) ganze 15 Batterieladegeräte getestet, die sich besonders gut für Motorradbatterien eignen.
Die Platzierungen der Batterieladgeräte
Platz 1: CTEK CT5 Powersport
Anbieter: CTEK / Preis: 89,99 Euro / Größe: 16,8 x 3,8 x 6,5 cm / Gewicht: 499 g
CTEK CT5 Powersport in unserem Partnershop*

Einsatzbereich: Für 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, WET, wartungsarme, AGM, Gel, Ca/Ca, wartungsfreie und wartungsarme) von 5 bis 25 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 2,3 A, Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich –20 bis +50 Grad, CAN-Bus kompatibel, wählbare Rekonditionierungsfunktion für tiefentladene Batterien
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen ist robust und kann nicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können problemlos geladen werden, wertige Verarbeitung
MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Platz 2: Gys Gysflash 6.12
Anbieter: Gystech / Preis: 85,79 Euro / Größe: 19,0 x 10,0 x 5,2 cm / Gewicht: 770 g
Gys Gysflash 6.12 in unserem Partnershop*

Einsatzbereich: Für 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, WET, Gel, wartungsfreie, AGM, Ca/Ca) von 1,2 bis 125 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 6 A, Gehäuseschutz IP65, kein Einsatzbereich angegeben (Kältetest bestanden), Erhaltungsladung bei Batterien bis 170 Ah möglich, CAN-Bus-kompatibel
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen ist robust und kann nicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können problemlos geladen werden, wertige Verarbeitung
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 3: Bosch C3 6V/12V
Anbieter: Bosch / Preis: 48,97 Euro / Größe: 18,5 x 8,1 x 5,5 cm / Gewicht: 700 g
Bosch C3 6V/12V in unserem Partnershop*

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, Gel, wartungsfreie, AGM, offen, VRLA) von 1,2 bis 14 Ah bzw. 1,2 bis 120 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 0,8 A/3,8 A (6/12 Volt), Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich bis +40 Grad (Kältetest bestanden), Leuchtdioden, separater Haken zur Befestigung
Auffälligkeiten: Ladestrom max. 0,8 A/3,8 A (6/12 Volt), Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich bis +40 Grad (Kältetest bestanden), Leuchtdioden, separater Haken zur Befestigung
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 4: Pro Charger 4000
Anbieter: Louis / Preis: 99,99 Euro / Größe: 21,2 x 7,8 x 5,7 cm / Gewicht: 690 g
Pro Charger 4000 in unserem Partnershop*

Einsatzbereich: Für alle 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure-, Gel, AGM, Ca/CA, Reinblei- und Lithium-Ionen) von 1,2 bis 60 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 4 A, Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich -15 bis +45 Grad, Leuchtdioden, CAN-Bus-kompatibel, austauschbare 10-A-Sicherung im Ladekabel
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen kann nicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können problemlos geladen werden, insgesamt wertige Verarbeitung
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 5: Kooroom TKB7 6V/12V
Anbieter: Polo / Preis: 64,90 Euro / Größe: 18,3 x 6,9 x 4,65 cm / Gewicht: 575 g

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt Starterbatterien (Blei-Säure, WET, AGM, wartungsfreie, Gel) von 1,2 bis 120 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 0,8 A/3,8 A (6/12 Volt) Gehäuseschutz IP65, LC-Display, keine Angabe zum Einsatzbereich (Kältetest bestanden)
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen ist sehr robust und kann nicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können über die Verwendung des 6-V-Modus geladen werden
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 6: Dino 12V 5A
Anbieter: r.d.i. Automotive / Preis: 38,61 Euro / Größe: 21,0 x 7,5 x 5,0 cm / Gewicht: 521 g

Einsatzbereich: Für 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, AGM, Gel, Ca/Ca, wartungsfreie) von 10 bis 120 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 5 A, Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich –10 bis +40 Grad, Leuchtdioden, wählbare Rekonditionierungsfunktion für tiefentladene Batterien
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen unzureichend bzw. kann viel zu leicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien können erst ab einer Spannung von 6 V geladen werden
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 7: Optimate 4
Anbieter: Tecmate / Preis: 69,99 Euro / Größe: 20,0 x 7,5 x 6,1 cm / Gewicht: 900 g

Einsatzbereich: Für 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, wartungsarme, Gel, AGM und Spiralzellen) von 2 bis 50 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom 0,8 A, Gehäuseschutz IP54, Einsatzbereich von -40 bis +40 Grad, Leuchtdioden, CAN-Bus-kompatibel, integrierte Befestigungslaschen
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen ist robust und kann nicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können problemlos geladen werden
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 8: APA Mikroprozessor 6V/12V 5A
Anbieter: EAL Germany / Preis: 69,99 Euro / Größe: 18,0 x 10,0 x 4,5 cm / Gewicht: 465 g

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt-Starterbatterien (Lithium-Ionen-Phosphat, Blei-Säure, WET, wartungsfreie, Gel, AGM) bis 14 bzw. 150 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 2,5 A/5 A (6/12 Volt), Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich –5 bis +40 Grad, LC-Display, Vorrichtung zum Aufwickeln des Kabels
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen kann sich lösen bzw. zu leicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können über 6-V-Modus geladen werden, schlechtes Resultat im Kältetest
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 9: AEG LD 5.0 6V/12V
Anbieter: AEG / Preis: 64,99 Euro / Größe: 13,5 x 6,5 x 4,0 cm / Gewicht: 650 g

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, WET, wartungsfreie, Gel, AGM) bis 50 bzw. 110 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 2 A/5 A (6/12 Volt), Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich –20 bis +40 Grad, Aufhänge-Öse an der Rückseite, LED-Display, gute Bedienungsanleitung
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen kann sich lösen bzw. zu leicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können über 6-V-Modus geladen werden, nach Falltest ohne Funktion
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 10: hi-Q TOOLS Ladegerät 900
Anbieter: Polo / Preis: 29,99 Euro / Größe: 15,0 x 10,0 x 5,3 cm / Gewicht: 370 g

Einsatzbereich: Für 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, WET, AGM, wartungsfreie, Gel) von 1,2 bis 30 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 0,9 A, LC-Display, Gehäuseschutz IP22, Einsatzbereich +1 bis +35 Grad (Kältetest bestanden), inklusive Wandhalterung und Befestigungsmaterial
Auffälligkeiten: Die Isolierung der Polklemmen kann viel zu leicht abgezogen werden und ist sehr dürftig verarbeitet, tiefentladene Batterien können erst ab einer Spannung von 4,5 V geladen werden
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 11: Black & Decker 6V/12V
Anbieter: Black & Decker / Preis: 28,99 Euro / Größe: 14,0 x 4,5 x 7,0 cm / Gewicht: 400 g

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, Gel, AGM) bis 1,2 bzw. 100 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 1,2 A/1,2 A (6/12 Volt), Gehäuseschutz IP44, kein Einsatzbereich angegeben (Kältetest bestanden), Leuchtdioden, kein separater AGM-Modus
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen ist robust und kann nicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können über 6-V-Modus geladen werden, schwache Bedienungsanleitung
MOTORRAD-Urteil: gut
Platz 12: SHIDO DC3
Anbieter: DC Afam NV / Preis: 119,99 Euro / Größe: 19,4 x 8,9 x 8,3 cm / Gewicht: 780 g

Einsatzbereich: Für alle 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, Gel, AGM, Lithium-Ionen) von 1 bis 110 Ah
Besonderheiten: Ladestrom max. 3 A, Gehäuseschutz IP64, Einsatzbereich -20 bis +50 Grad, CAN-Bus-kompatibel, Display mit Laufschrift, Leuchtdioden, Hakenbefestigung
Auffäligkeiten: Isolierung der Polklemmen ist sehr robust und kann nicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit einer Restspannung von 3 V können problemlos geladen werden, nach Falltest ohne Funktion
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 13: EUFAB EAL 6V/12V
Anbieter: EAL Germany / Preis: 24,99 Euro / Größe: 18,0 x 8,0 x 4,5 cm / Gewicht: 465 g

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, AGM, Gel, WET, wartungsfreie) von 1,2 bis 14 Ah bzw. 14 bis 120 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 2 A/4 A (6/12 Volt), Gehäuseschutz IP65, Einsatzbereich –5 bis +40 Grad, LC-Display, gute Bedienungsanleitung, Vorrichtung zum Aufwickeln des Kabels
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen unzureichend bzw. kann viel zu leicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit Restspannung von 3 V können über 6-V-Modus geladen werden, Funkenbildung möglich
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 14: Einhell CC-BC 6M 6V/12V
Anbieter: Einhell / Preis: 34,93 Euro / Größe: 18,5 x 6,3 x 12,3 cm / Gewicht: 700 g

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, AGM, Gel, wartungsfreie und wartungsarme) von 3 bis 150 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 2 A/6 A (6/12 Volt), keine Angaben über Gehäuseschutz und Einsatzbereich (Kältetest bestanden), LC-Display, integrierte Wandhalterung
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen unzureichend bzw. kann viel zu leicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit Restspannung von 3 V können über 6-V-Modus geladen werden, Funkenbildung möglich
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Platz 15: Excelvan 6V/12V 5A
Anbieter: Excelvan / Preis: 23,99 Euro / Größe: 18,7 x 4,5 x 7,5 cm / Gewicht: 570 g

Einsatzbereich: Für 6-Volt- und 12-Volt-Starterbatterien (Blei-Säure, AGM, Gel, wartungsfreie, Ca/Ca) von 10 bis 120 Ah empfohlen
Besonderheiten: Ladestrom max. 5A (12 Volt), Gehäuseschutz IP20, Einsatzbereich bis +40 Grad, Leuchtdioden, Befestigungsbohrungen, kein separater AGM-Modus
Auffälligkeiten: Isolierung der Polklemmen unzureichend bzw. kann viel zu leicht abgezogen werden, tiefentladene Batterien mit Restspannung von 3 V können über 6-V-Modus geladen werden, Funkenbildung möglich
MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Eine breite Auswahl an weiteren Batterieladegeräten findet man auch hier bei ebay, gebraucht oder sofort kaufbar.*
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20 Einzelbeurteilungen in sechs großen Kapiteln
Zu Batterieladegeräten, die sich besonders gut für Motorradbatterien eignen, gehört vor allem die Eigenschaft, sich mit der Leistung an Batterien mit weniger Amperestunden (Ah) als beim Auto üblich anpassen zu können, um das Laden der Akkus so schonend wie möglich zu gestalten. Rund 20 Einzelbeurteilungen in sechs großen Kapiteln haben die Testkandidaten zu durchlaufen. Die GTÜ-Ingenieure unterziehen die Batterielader dabei aufwendigen elektrischen und qualitativen Prüfungen. Außerdem erfolgen eine Sichtprüfung, die Bewertung der Bedienung und des Funktionsumfangs sowie eine Preis-Leistungs-Beurteilung. Zusammen ergibt sich daraus der umfassende Leistungsvergleich.

Das wichtigste Einzelkriterium betrifft dabei die Qualität des Lade- und Ladeerhaltungsverfahrens der Geräte. Dabei geht es unter anderem darum, die Akkus behutsam bis zur Ladeschlussspannung aufzuladen, eine Nachladephase einzuleiten und dann in einen Erhaltungsmodus zu wechseln, welcher die Batterie stets bei optimaler Leistungsfähigkeit hält. Techniker sprechen in diesem Zusammenhang vom IUoU-Ladeverfahren. In dieser Kategorie holen nur die Geräte der Hersteller CTEK und Dino die maximale Punktzahl. Nur die als sehr gut und gut bewerteten Batterielader von CTEK, Gys, Bosch und Dino beherrschen daneben auch die Anpassung der Ladekennlinie an gängige Akkutypen wie Nass-, Gel- und AGM-Batterien in Perfektion und eignen sich obendrein mit ihrer wahlweise erhöhten Ladespannung von 14,7 Volt zur vollständigen Aufladung von AGM-Akkus.
Noch einen Schritt weiter gehen CTEK und Dino mit der speziellen Regenerierungsfunktion, mit welcher bereits angeschlagene Batterien unter Umständen zu einem zweiten Leben verholfen werden kann. Dabei wird über eine zeitlich limitierte Spannungserhöhung auf maximal 15,8 Volt die Batterie kurzfristig zum Gasen gebracht. Auf diese Weise kann eine mögliche Säureschichtung aufgebrochen und dadurch die Kapazität der Batterie wieder erhöht werden. Die Anpassung der Ladeleistung an unterschiedliche Akkugrößen und somit auch die unbedingte Eignung für Motorradbatterien stellen hingegen alle getesteten Lader unter Beweis. Fast alle Testgeräte sind in der Lage, selbst auf bis zu drei Volt tiefentladene Batterien wieder mit neuem Saft zu versorgen. Nur bei hi-Q, der Eigenmarke von Polo, und dem Ladegerät Dino liegen diese Grenzen mit 4,5 bzw. sechs Volt etwas höher.
Als letzte Prüfung unterwerfen die GTÜ-Ingenieure alle Kandidaten einem potenziell zerstörerischen Falltest aus einem Meter Höhe auf knallharten Betonboden. Nur wenn keine Beschädigungen auftreten und das Gerät anschließend noch uneingeschränkt funktioniert, gibt es hier volle Punktzahl. Immerhin acht Geräte haben diese Härteprüfung ohne jegliche Einschränkungen überstanden. Nur zwei Akku-Lader, nämlich AEG und Shido, waren danach gar nicht mehr zu gebrauchen. Aber wer wirft schon freiwillig elektronisches Gerät auf harten Beton? Nun ja, die Tester von MOTORRAD und GTÜ haben es im Dienste der Qualitätssicherung getan. Und so ein Malheur kann ja durchaus mal in der eigenen Werkstatt passieren.
So wurde getestet
Drei Partner, ein Test: MOTORRAD und die Sachverständigenorganisation GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) sorgten dafür, dass sich die Elektronik-Profis vom Kraftfahrtechnischen Prüf- und Ingenieurzentrum FAKT im bayerischen Heimertingen intensiv um die im freien Handel erworbenen Ladegeräte kümmerten. Die in fünf Obergruppen aufgeteilten Prüfkriterien (Sichtprüfung, Bedienung, Funktionsumfang, elektrische Prüfungen, Qualitätsprüfung) wurden um ein Preis-Leistungs-Kapitel ergänzt, in dem die in den Leistungskriterien erzielten Punkte ins Verhältnis zum Kaufpreis gesetzt wurden, was den Testkandidaten wiederum mehr oder weniger Zusatzpunkte bescherte. Bei den genannten Kaufpreisen handelt es sich nicht um die unverbindlichen Preisempfehlungen, sondern um die tatsächlich gezahlten Kaufpreise, die erfahrungsgemäß – speziell bei Internet-Angeboten – deutlich von den UVPs abweichen können. Von der ansonsten bei MOTORRAD-Produkttests üblichen 100-Punkte-Wertung wurde diesmal abgewichen, um den Kriterien der besonders zahlreichen Unterkapitel gerecht zu werden. So waren theoretisch 500 Maximalpunkte machbar.
Test-Ergebnisse & Fazit
Die gute Nachricht vorneweg: Alle Ladegeräte machen ihrem Namen alle Ehre und tun das, was sie in erster Linie sollen, nämlich die Batterie aufladen. Doch damit muss man nicht schon zufrieden sein. Die Lader auf den vorderen Plätzen sind intelligente Helferlein, die müden Akkus eine Frischzellenkur verpassen.

Testsieger mit der Note "sehr gut" ist das CTEK CT5 Powersport geworden, das sich die Auszeichnung in überzeugender Weise verdient. Es erhält mit über 450 Zählern mehr als 90 Prozent der 500 möglichen Wertungspunkte. Fünf weitere sehr empfehlenswerte Ladegeräte knacken zumindest die 400-Punkte-Marke. In der Rangfolge ihrer Platzierung sind das das Gysflash 6.12, das Bosch C3, das Pro Charger 4000, das Kooroom TKB7 und das Dino 12V 5A.
Im Mittelfeld tummeln sich darüber hinaus sechs weitere Ladegeräte. Sie verlieren vor allem in der Kategorie Funktionsumfang, was den Konsumenten durchaus beruhigen kann. Warum? Nun, alle getesteten Ladegeräte, selbst jene, die am Ende eine befriedigende Gesamtbewertung erhalten, laden die Testbatterie mit einer Kapazität von vier Amperestunden innerhalb von fünf Stunden wieder auf. Die Geräte auf den letzten drei Plätzen müssen unter anderem wertvolle Punkte liegen lassen, weil es etwa beim An- und Abklemmen im eingeschalteten Zustand zu Funkenbildung kommen oder sich die Batterie in Kürze wieder entladen kann, wenn das Ladegerät vom Stromnetz getrennt, aber weiterhin an der Batterie angeschlossen bleibt. Im Übrigen ein Fehler, der sich genauso vermeiden lässt, wie die leer gesaugte Batterie im Frühjahr.
Akku-Begriffe erklärt
AGM
AGM steht für "Absorbent Glass Mat" und bezeichnet Akkus, bei denen der Elektrolyt in Glasfasermatten (Vlies) gebunden ist. Das macht den Akku auslaufsicher und ermöglicht unterschiedliche Einbaulagen. AGM-Akkus sind gut geeignet, hohe Ströme zu liefern.
Kapazität
Bezeichnet die verfügbare Elektrizitätsmenge einer Batterie, gemessen in Amperestunden (Ah). Ein hoher Ah-Wert ist kein Indikator für die Qualität einer Starterbatterie. Viel wichtiger ist das Startstromverhalten.
Gel-Akku
Der Elektrolyt wird durch den Zusatz von Kieselsäure gebunden, verdickt und bleibt dann gelartig. Gel-Batterien sind ebenfalls auslaufsicher und können in jeder Lage eingebaut werden. Im Vergleich zu offenen Standard-Akkus und zu AGM-Batterien haben sie aber einen höheren Innenwiderstand und sind nicht ganz so gut zum Liefern hoher Ströme geeignet, was im Motorradbereich aber nicht weiter ins Gewicht fällt.
Kälteprüfstrom
Ist ein Entladestrom in Ampere (A), der bei minus 18 Grad für die Dauer von zehn Sekunden gemessen wird. Das Prüfverfahren ist in verschiedenen Normen (DIN, EN) geregelt und erlaubt Aussagen über die Leistungsfähigkeit einer Starterbatterie. Fitte Akkus leisten 100 bis 120 A.
Lithium-Ionen-Akku
Oberbegriff für Akkumulatoren auf Basis von Lithium. Das Innere von Lithium-Ionen-Akkus ist völlig wasserfrei. Zusammen mit ihrer hohen Energiedichte macht sie das sehr kompakt und leicht. Im Fahrzeugbereich kommen überwiegend Lithium-Eisenphosphat-Akkus zum Einsatz, die im Betrieb sehr sicher sind. Lithium-Ionen-Akkus reagieren recht empfindlich auf Tiefentladung und Überladung und sollten am besten nicht ganz voll, sondern teilentladen überwintern.
Rekombination
Vorgang während der Ladung innerhalb geschlossener Batterien, bei denen der entstehende Sauerstoff im System verbleibt und sich innerhalb eines Kreislaufs zusammen mit Wasserstoff wieder zu Wasser verwandelt. Das sorgt dafür, dass der Flüssigkeitsverlust minimiert wird, und macht den Akku tatsächlich "wartungsfrei".
VRLA
Englische Abkürzung von "Valve Regulated Lead Acid Battery", bezeichnet einen komplett geschlossenen Blei-Akku mit Überdruckventil. AGM- und Gel-Akkus sind dementsprechend VRLA-Batterien.
Top-10: Batterie-Pflegesünden
Prüfen:
- Selbst leere Batterien können beim Messen der Ruhespannung zwölf bis 13 Volt anzeigen. Erst beim Prüfen unter Last sind relevante Aussagen zum Ladezustand möglich.
Ausbau:
- Den Minuspol immer zuerst abklemmen, sonst kann es beim ungewollten Massekontakt ein nettes Feuerwerk geben. Wichtig bei konventionellen Blei-Säure-Akkus: Einbaulage des Entlüftungsschlauchs merken.
Ladegerät:
- Alte (Pkw-)Einfachst-Ladegeräte sind Gift für moderne Akkus, da sie zu spät oder gar nicht abschalten und sich bei wartungsfreien Akkus der Gasungszeitpunkt nicht mehr erkennen lässt.
Lagerung:
- Akkus grundsätzlich voll geladen und auch gern kühl lagern. In warmen Räumen ist die Selbstentladung am größten. Leere Akkus sulfatieren während der Lagerung und sind bei Frost ernsthaft gefährdet.
Auffüllen I:
- Bei konventionellen Blei-Säure-Akkus (die mit den herausnehmbaren Stopfen) ausschließlich destilliertes Wasser zum Nachfüllen benutzen. Niemals Batteriesäure oder Leitungswasser, das ruiniert den Akku dauerhaft.
Auffüllen II:
- Erst nach dem Laden bis Maximum auffüllen, da sich die Flüssigkeit beim Laden ausdehnt. Liegt der Flüssigkeitsstand bereits vor dem Laden unter dem Minimum, nur bis kurz über die Minimum-Markierung auffüllen und dann laden.
Batterieflüssigkeit:
- Verdünnte Schwefelsäure sorgt erst mit zeitlicher Verzögerung für Schäden auf Haut, Bekleidung und am Motorrad – dann aber richtig. Verschüttete Batterieflüssigkeit daher sofort und mit ganz viel Wasser (oder Neutralisierer) abwaschen.
Entladen:
- Eine Batterie muss nicht regelmäßig "von Hand" entladen und geladen werden, damit sie fit bleibt. Das wurde früher zwar gern gemacht (z. B. mit einer Glühlampe), sorgt bei modernen Akkus aber für eine unnötige mechanische Belastung. Laden allein reicht. Ausnahme: Hightech-Ladegeräte haben oft eine Funktion, die u. a. mit geringer Entladung arbeitet – das ist durchaus sinnvoll.
Einbau:
- Den Minuspol immer zuletzt anklemmen. Ansonsten: siehe 2. Gegebenenfalls Entlüftungsschlauch und Dämpfungsmaterial nicht vergessen. Schrauben gut fest-, aber nicht brutal anziehen.
Polfett:
- Das gehört erst auf die bereits angeschlossenen Pole und Klemmen. Wer das Polfett bereits vor dem Anschließen dazwischenschmiert, sorgt für eine Isolation, die dort völlig fehl am Platz ist.