On-/Offroad-Helme im Produkttest

On-/Offroad-Helme im Produkttest 13 Modelle im Vergleich

Viele Enduro-Fahrer lieben es, sich und ihr Motorrad martialisch aufzubrezeln. Und dazu gehört natürlich auch ein Helm, der nach Weite und Abenteuer aussieht. 13 On-/Offroad-Helme im Vergleich.

13 Modelle im Vergleich Herder
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Die GS-Baureihe von BMW machte es vor, fast alle anderen Motorradhersteller machten es nach. Und so gibt es mit den Reise­enduros schon seit vielen Jahren eine eigene Motorrad-Kategorie, deren Vertreterinnen sich so gut verkaufen, dass auch auf dem Bekleidungs- und Zubehörmarkt Begehrlichkeiten geweckt wurden. Dabei klaffen Wunsch und Wirklichkeit oft weit aus­einander. Denn während die Motorradtechnik immer mehr das Thema Reise betont und den Enduro-Aspekt nur noch ansatzweise erwähnt, rüsten sich die Fahrer von GS & Co vielfach in einer Art und Weise aus, die unbedarfte Beobachter vermuten lässt, dass als Nächstes mindestens eine Sahara-Durch­querung und nicht nur eine Voralpenland-Wochenendtour auf dem Programm steht.

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On-/Offroad-Helme im Produkttest 13 Modelle im Vergleich
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Ein waschechter Crosshelm wäre da schon eine feine Sache, wenn er nur nicht so zugig, so laut und auf Dauer so unbequem wäre. Es liegt halt in der Natur der echten Sportler Kopfbedeckung, dass sie in erster Linie leicht und luftig sein soll und dass Langstreckenkomfort eher keine Rolle spielt. Fürs Harte-Männer-Image sind ein Schirm und ein prägnantes Kinnteil aber elementar wichtig. In Kombination mit einem Visier und weiteren Komfort-Features wie zum Beispiel einer inte­grierten Sonnenblende wird daraus ein On-/Offroad-Helm für Reiseenduro-Fahrer.

Helme

Einige Modelle können mehr als Show

Und von diesen Helmen gibt es erstaunlich viele. Ohne große Mühe bekam MOTORRAD ein Testfeld mit 13 Modellen zusammen. Und ein großer Teil der diesmal nicht vertretenen Anbieter hat entsprechende Modelle bereits in der Pipeline – das kommende Frühjahr dürfte viele Neuheiten bringen.

Für die 13 aktuellen Testkandidaten ging es in bewährter MOTORRAD-Helmtest-Manier ins zweigeteilte Testprogramm, bei dem es ­darum ging, im Labor- und Praxistest zu überzeugen. Beim Labortest auf dem Fallprüfstand des TÜV Rheinland blieben bei der Schlagdämpfung alle Testkandidaten im grünen, also durch die aktuell gültige ECE-Norm vorgegebenen Bereich. Das allerdings mit einer weitaus größeren Spreizung, als es MOTORRAD von den letzten Helmtests gewohnt war.

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Kan­didaten erstmals unter dem MOTORRAD-HIC-Wunschwert von 1000

Denn während im letzten Test (MOTORRAD 6/2014) beim 7,5-m/s-Versuch auf der rechten Helmseite praktisch alle Kanditaten bei einer Beschleunigung von unter 200 g blieben (der ECE-Grenzwert liegt bei 275 g), schaffte das beim aktuellen Test noch nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer. Andererseits blieben erstmalig Kan­didaten unter dem MOTORRAD-HIC-Wunschwert von 1000: mit Arai, Caberg und Nishua sogar gleich drei von ihnen. Die klare Spreizung im Testfeld machte sich auch beim Praxistest bemerkbar.

Während man einigen Modellen deutlich anmerkt, dass sich die Hersteller ernsthaft Gedanken über eine Nutzung auf unterschiedlichen Belägen und mit unterschiedlichen Ansprüchen an zum Beispiel Frischluftzufuhr und Sichtfeld gemacht haben, muss man bei anderen Modellen den Eindruck bekommen, dass es nur darum ging, einen Integralhelm irgendwie auf Enduro-Look zu trimmen.

Ordentliches Angebot an Helmen vorhanden

Dabei belassen es einige Hersteller nicht dabei, einen normalen Integralhelm nur etwas aufzuhübschen. Sie schießen beim Umbauen kräftig übers Ziel hinaus und versuchen, eine eierlegende Wollmilchsau zu bauen, die zwar ganz viel können soll, in der Praxis aber nichts richtig gut kann. Der Givi-Bausatz und auch der als Enduro-Klapphelm (!) gedachte Caberg sind Beispiele dafür. Wie es anders geht, zeigen zum Beispiel Arai, BMW und besonders der Überraschungstestsieger Nishua: kein Schnickschnack, eine solide Leistung auf der Straße und ein Helm, der ohne Visier auch beim Wühlen im Dreck überzeugt – es ist doch eigentlich ganz einfach. Wer es auf losem Untergrund etwas ­ge­mächlicher angehen lassen will, dafür aber auf Ausstattung nicht verzichten möchte, wird zum Beispiel mit dem Shark und X-lite bestens bedient.

Ein paar Worte noch zum Testsieger: Nishua ist eine Louis-Exklusivmarke, und man fragt sich womöglich, warum ausgerechnet der Bekleidungs- und ­Zubehör-Filialist mit einem Noch-no-Name-Produkt den renommierten Helmmarken vormacht, wie ein richtig guter On-/Offroad-Helm auszusehen hat. Nur so viel: Der Name mag tatsächlich (noch) unbekannt sein, das dahinter steckende Know-how und auch das konkrete Helmmodell sind es bei Branchenkennern aber nicht. Was dem interessierten Kunden die Gewissheit geben dürfte, es nicht nur mit einem One-Hit-Wonder zu tun zu haben. Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass der GS-Fahrer und seine Brüder im Reise-Geiste ein ordentliches Angebot an Helmen vorfinden, die zum Fernweh-Image ihrer Untersätze passen – das ­Auge fährt schließlich mit. Und dass einige Modelle auch noch mehr als Show ­können, zeigt dieser Test. Wunder sollte man von den meisten Sowohl-als-auch-Mützen aber nicht erwarten, was die Vertreter der Ich-trage-weiterhin-Klapphelm-Fraktion bestätigen dürfte – Coun­try oder Western? Mir doch egal!

AGV AX-8 Dual Evo

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AGV AX-8 Dual Evo.

Anbieter: AGV, Tel. 00 39/1 31/85 30 11, www.agv.com; Preis: 369,00 Euro (Dekor 399,00 Euro); Größen: XXS bis XXXL;
Gewicht: 1500 ± 50 g/1340 g (Herstellerangabe M/XL gewogen); Farben: Weiß, Schwarz, Mattschwarz, Grau, drei Dekore; Helmschale: GFK-Mix; Verschluß: Doppel-D; Herstellungsland: China; ECE-Prüfzeichen E 11 (Großbritannien); Ersatzvisiere: klar/getönt, je 57,00 Euro; Ausstattung: Windabweiser am Kinn, Atemluftabweiser, Helmbeutel (hochwertig).


Plus: Ausreichend einfaches Auf- und Absetzen; sehr leicht; sehr gute Brillentauglichkeit; befriedigende Passform, befriedigende Aerodynamik (ab 120 km/h ganz leichte Unruhe über Schirm); relativ niedriges Geräuschniveau; sehr gute Belüftung am Oberkopf, am Kinn ausreichend, praxisgerechte Belüftungsschieber; klare Visierrastung, ordentliche Verarbeitung.

Minus: Kinnriemenpolsterung etwas zu kurz, Kinnriemen sitzt zu weit hinten und kann auf Kehlkopf drücken; Futter wirkt sehr synthetisch; Visier-Belüftungsstellung etwas weit; Visierunterkante ragt störend ins Sichtfeld, etwas fummeliger
Visierwechsel; Schirm nicht verstellbar.

Fazit: Der AGV AX-8 Dual Evo hat – vom Gewicht abgesehen – noch in allen Bereichen Verbesserungspotenzial, liefert aber auch schon so eine solide Leis­tung ab. Fürs gleiche Geld oder sogar weniger gibt’s allerdings Besseres.

MOTORRAD-Urteil: gut

MOTORRAD-HIC 1443

Airoh S5

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Airoh S5.

Anbieter: Jopa Racing, Tel. 0 31/5 47/38 27 17,www.jopa.nl; Preis: 249,95 Euro (Grafit/Dekor 299,95 Euro); Größen: XS bis XL; Gewicht: 1420 ± 50 g/1440 g (Herstel­lerangabe/XL gewogen); Farben: Weiß, Mattschwarz, Grafit, zwei Dekore; Helmschale: Thermoplast; Verschluß: Ratsche; Herstellungsland: Italien; ECE-Prüfzeichen E 11 (Großbritannien); Ersatzvisier: klar, 49,95 Euro; Ausstattung: Pinlock-Vorbereitung, Sonnenblende, Helmbeutel (einfach).

Plus: Relativ leicht; sehr gute Kinnriemenpolsterung; befriedigende bis gute Passform, angenehmes Futter; gute Aerodynamik, liegt auch bei höherem Tempo stabil; noch ausreichende Belüftung; gute Sonnenblendenbedienung; aus­reichend weites Kinnteil; gute Ausstattung; ­befriedigende Verarbeitung; Preis.

Minus: Etwas beschwerliches Auf- und Absetzen (sehr enger Einstieg); eingeschränkte Brillentaug­lichkeit, Einfädeln der Bügel ggf. sehr mühsam; Kinnteil-Belüftungshebel zu klein, z. T. auf der Innenseite; keine klare Visierrastung, Visierunterkante ragt störend ins Sichtfeld; etwas fummeliger Visierwechsel; Schirm nicht verstellbar (aber für Transportzwecke abklappbar); ab 80 km/h starke Windgeräusche.

Fazit: In keinem Bereich wirklich ­überragend, aber das fleißige Punktesammeln beschert dem relativ günstigen Airoh S5 das Testurteil „gut“. Größtes Problem: Der Testsieger kostet nur 30 Euro mehr.

MOTORRAD-Urteil: gut

MOTORRAD-HIC 1324

Arai Tour-X4

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Arai Tour-X4.

Anbieter: Arai Helmet Deutschland, Tel. 0 21 33/9 76 77 14, www.arai.de; Preis: 599,00 Euro (Mattschwarz/Dekor 619,00/719,00 Euro); Größen: XS bis XXL; Gewicht: 1740 ± 50 g/1730 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Weiß, Schwarz, Mattschwarz, vier Dekore; Helmschale: Fiberglas; Verschluß: Doppel-D; Herstellungsland: Japan; ECE-Prüfzeichen E 4 (Niederlande); Ersatz­visiere: klar/getönt, je 69,95 Euro; Ausstattung: Pinlock-Visier (beigelegt),
Windabweiser am Kinn, Helmbeutel (normal).

Plus: Ausreichend einfaches Auf- und Absetzen; sehr gute Brillentauglichkeit; hervorragende Passform, knackiger, trotzdem komfortabler Sitz, sehr angenehmes Futter; sehr gute Aerodynamik, liegt auch bei höherem Tempo absolut stabil; niedriges Geräuschniveau; gute Belüftung; klare Visierrastung, relativ großes Sichtfeld, perfekte Visiersicherung; verstellbarer Schirm; ausreichend weites Kinnteil; ordentliche Verarbeitung; hervorragende Schlagdämpfungswerte.

Minus: Kinnriemenpolsterung zu kurz; Belüftungs­hebel zu klein; relativ schwer; Visierunterkante ragt etwas ins Sichtfeld; etwas fummeliger ­Visierwechsel; sehr ambitionierter Preis.

Fazit: Dieses Reinschlüpfen-und-nie-wieder-rauswollen-Gefühl ist einzigartig – und das lässt sich Arai kräftig bezahlen. Top-Verarbeitung und Spitzen-Schlag­dämpfungswerte gibt’s beim Arai Tour-X4 aber dazu.

MOTORRAD-Urteil: gut

MOTORRAD-HIC 986

BMW Enduro

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BMW Enduro.

Anbieter: BMW Motorrad, Tel. 01 80/5 00 19 72, www.bmw-motorrad.de; Preis: 440,00 Euro (Dekor 490,00 Euro); Größen: 53/54 bis 63/64; Gewicht: 1480 ± 50 g/1470 g (Herstellerangabe/61/62 gewogen); Farben: Magnesiummatt, Dunkelgraumatt, zwei Dekore; Helmschale: GFK-Mix; Verschluß: Doppel-D; Herstellungsland: Italien; ECE-Prüfzeichen E 3 (Italien); Ersatzvisiere: klar/getönt, 65,00/75,00 Euro; Ausstattung: Windabweiser am Kinn, Helmbeutel (hochwertig).

Plus: Sehr einfaches Auf- und Absetzen; relativ leicht, gut ausbalanciert; sehr gute Brillentauglichkeit; gute bis sehr gute Passform, knackiger, trotzdem komfortabler Sitz, sehr angenehmes Futter; sehr gute Aerodynamik, liegt auch bei höherem Tempo absolut stabil; gute Belüftung; klare Visierrastung, großes Sichtfeld, relativ einfacher Visierwechsel; verstellbarer Schirm; ausreichend weites Kinnteil; ordentliche Verarbeitung.

Minus: Kinnriemenpolsterung zu kurz, Kinnriemen zu lang; Belüftungsschieber am Oberkopf etwas zu klein; ab 70 km/h stärkere Windgeräusche (die dann aber nur unwesentlich lauter werden).

Fazit: Als Wegbereiter der GS-Klasse lässt sich BMW nicht lumpen und hat mit dem BMW Enduro einen guten Alleskönner im Programm, der die Note „sehr gut“ aber verfehlt. Denn bei der Akus­tik und Schlagdämpfung geht noch mehr.

MOTORRAD-Urteil: gut

MOTORRAD-HIC 1361

Caberg Tourmax

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Caberg Tourmax.

Anbieter: Germot, Tel. 0 6103/459100, www.germot.de; Preis: 249,90 Euro (Dekor 279,90 Euro); Größen: XS bis XL;
Gewicht: 1730 ± 50 g/1748 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Weißmetallic, Mattschwarz, Mattgraumetallic, zwei Dekore; Helmschale: Thermoplast; Verschluß: Ratsche; Herstellungsland: Italien; ECE-Prüfzeichen E 3 (Italien); Ersatzvisier: klar, 29,95 Euro; Ausstattung: Pinlock-Visier (beigelegt), Sonnenblende, Bluetooth-Vorbereitung, Klapphelm (P/J-Freigabe), Helmbeutel (normal).

Plus: Sehr einfaches Auf- und Absetzen (Klapphelm!); sehr gute Brillentauglichkeit; ausreichend gepolsterter Kinnriemen; noch befriedigende Passform, befriedigende Visierrastung; relativ einfacher Visierwechsel; befriedigende Ver­arbeitung; auch als Jethelm zugelassen; her­vorragende Schlagdämpfungswerte.

Minus: Kinnriemen zu weit hinten, drückt ggf. auf Kehlkopf; Kinnteil zu kurz; Belüftungsschieber praktisch ohne Funktion; Sonnenblendenbedienung etwas umständlich (auf Oberkopf), Blende kann ggf. auf Nase schlagen; Schirm nicht verstellbar; ab 80 km/h starke Windgeräusche; starker Auftrieb ab 110 km/h, Unruhe beim Schulterblick; wirkt sehr voluminös und sperrig.

Fazit: Der Caberg Tourmax soll nicht nur für den On- und Offroadbetrieb taugen, er soll auch Integral- und Jethelm sein. Mit Sonnenblende und Klapphelmfunktion. Klappt das? Nun ja, er kann zumindest alles etwas.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

MOTORRAD-HIC 858

Givi X.01 Tourer

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Givi X.01 Tourer.

Anbieter: Givi Deutschland, Tel. 09 11/95 51 00, www.givi.de; Preis: 199,00 Euro; Größen: XS bis XL; Gewicht: 1600 ± 50 g/1636 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Weiß, Mattschwarz, Neongelb, Schwarz/Neongelb; Helmschale: Thermoplast; Verschluß: Ratsche; Herstellungsland: „Fernost“ (vermutlich Malaysia); ECE-Prüfzeichen E 3 (Italien); Ersatz-
visier: klar, 27,00 Euro; Ausstattung: Pinlock-Vorbereitung, Sonnenblende, Modularhelm (Kinnteil abnehmbar, P/J-Freigabe), Helmbeutel (normal).

Plus: Sehr einfaches Auf- und Absetzen; befriedigende Brillentauglichkeit; Pinlock-Vorbereitung; ­relativ einfacher Visierwechsel; gute Sonnenblendenbedienung; befriedigende Verarbeitung; auch als Jethelm zugelassen.

Minus: Kinnriemenpolsterung viel zu kurz, Riemen sitzt zu weit hinten; sehr unbefriedigende Passform, starker Druck auf Stirn und Hinterkopf, seitlich dafür undefinierter Sitz, Kinnteil viel zu kurz; schwitziges Futter; Belüftungsschieber ohne Funktion, permanent starke Zugluft auf Augenhöhe; Schirm nicht verstellbar; bereits ab 60 km/h starke Windgeräusche, ab 120 km/h ohne Gehörschutz praktisch nicht fahrbar; starker Auftrieb ab 110 km/h.

Fazit: Givi fertigt hervorragende Gepäcksysteme, tolle Motorradanbauteile und hat auch ordentliche Helme im Programm. Doch dem Givi X.01 Tourer wird sein Alleskönner-Anspruch leider zum Verhängnis.

MOTORRAD-Urteil: ausreichend

MOTORRAD-HIC 1357

Held Alcatar

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Held Alcatar.

Anbieter: Held, Tel. 0 83 21/6 64 60, www.held.de; Preis: 139,95 Euro (Dekor 149,95 Euro); Größen: XS bis XL; Gewicht:
1600 ± 50 g/1690 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Schwarz, zwei Dekore; Helmschale: ABS; Verschluß: Ratsche; Herstellungsland: China; ECE-Prüfzeichen E 9 (Spanien); Ersatzvisiere: klar/getönt, 14,95/17,95 Euro; Ausstattung: Pinlock-Vorbereitung, Sonnenblende, Helmbeutel (normal).

Plus: Relativ einfaches Aufsetzen; befriedigende Passform; bis 120 km/h gute Aerodynamik, darüber noch ausreichend stabil; befriedigende (Dauer-) Belüftung trotz weitgehend funktionsloser Belüftungsschieber, relativ einfacher Visierwechsel; Sonnenblendenbedienung mit ­etwas Gewöhnung okay; befriedigende Verarbeitung; Pinlock-Vorbereitung; attraktiver Preis.

Minus: Etwas erschwertes Absetzen; Einfädeln von ­Brillenbügeln ggf. etwas mühsam; Kinnriemen­pols­terung etwas zu kurz; fehlende Visierras­tung, wenig praxisgerechte Bedienung, Visier verwindet sich leicht; Visierunterkante verzerrt stark, wenn sie im Sichtbereich liegt; Schirm nicht verstellbar; ab 90 km/h stärkere Windgeräusche, ab 110 km/h relativ laut, etwas schwer.

Fazit: Ist es unfair, einen 140-Euro-Helm mit doppelt oder dreifach so teuren Exemplaren zu vergleichen? Ist es nicht, denn für Einsteiger oder Wenigfahrer ist der Held Alcatar ein durchaus ordentliches Angebot.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

MOTORRAD-HIC 1207

Icon Variant

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Icon Variant.

Anbieter: Parts Europe, Tel. 0 65 01/9 69 50, www.partseurope.eu; Preis: 358,20 Euro (Dekor 377,60 bis 387,20 Euro, Carbon 503,40 Euro); Größen: XS bis XXXL; Gewicht: 1690 ± 50 g/1846 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Schwarz, fünf Dekore, Carbon; Helmschale: GFK-Mix; Verschluß: Doppel-D; Herstellungsland: Süd­korea; ECE-Prüfzeichen E 1 (Deutschland); Ersatzvisiere: klar/getönt/verspiegelt, 38,80/ 38,80/43,70 Euro; Ausstattung:
getöntes Ersatzvisier (beigelegt), Visierreinigungsset, Windabweiser am Kinn, Helmbeutel (hochwertig).

Plus: Relativ einfaches Aufsetzen; befriedigende bis gute Passform, angenehmes Futter; gute Aerodynamik, liegt auch bei höherem Tempo stabil; relativ niedriges Geräuschniveau; hervorragen­de Belüftung; relativ klare Visierrastung; ordentliche Verarbeitung.

Minus: Absetzen etwas erschwert; Kinnriemenpolsterung zu kurz; sehr hohes Gewicht; Brillen­tauglichkeit durch hohe Wangenpolster eingeschränkt; Belüftungsschieber etwas fummelig zu bedienen; keine Visier-Arretierung im komplett geschlossenen Zustand; Visierwechsel etwas umständlich; Schirm nicht verstellbar.

Fazit: Da wäre sehr viel mehr drin gewesen. Aber das hohe Gewicht und die durchwachsenen Schlagdämpfungswerte des Icon Variant verhageln ein besseres Ergebnis. Passform und Belüftung überzeugen durchaus.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

MOTORRAD-HIC 1556

IXS HX 207

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IXS HX 207.

Anbieter: Hostettler, Tel. 0 76 31/1 80 40, www.ixs.com; Preis: 119,90 Euro; Größen: XS bis XL; Gewicht: 1600 ± 50 g/1584 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Weiß, Mattschwarz; Helmschale: Polycarbonat; Verschluß: Ratsche; Herstellungsland: China; ECE-Prüfzeichen E 9 (Spanien); Ersatzvisiere: klar/getönt/verspiegelt, 29,90/29,90/36,90 Euro; Ausstattung: Sonnenblende, Helmbeutel (normal).

Plus: Relativ einfaches Auf- und Absetzen; befriedigende Sonnenblendenbedienung; befriedigende Verarbeitung; attraktiver Preis.

Minus: Stark eingeschränkte Brillentauglichkeit, Einfädeln von Bügeln ggf. sehr mühsam; Kinnriemenpolsterung zu kurz, Riemen sitzt etwas zu weit hinten; unbefriedigende Passform, Kopf nicht richtig integriert, Kinnteil zu nah am Kinn, Helm sitzt zu hoch, Polster drücken ggf. an Stirn und Schläfen; schwitziges Futter; fehlende Vi­sier­rastung, wenig praxisgerechte und schwergängige Bedienung; Visierunterkante verzerrt, wenn sie im Sichtbereich liegt; Belüftungsschieber ohne Funktion, permanent Zugluft auf Augenhöhe; Schirm nicht verstellbar; ab 90 km/h stärkere Windgeräusche; ab 110 km/h starker Auftrieb.

Fazit: Der Preis ist wirklich attraktiv, aber beim IXS HX 207 ist vieles einfach etwas zu billig gemacht. Wer nur 20 Euro mehr ausgibt, bekommt mit dem Held oder Rocc einen kaum teureren, aber viel besseren Helm.

MOTORAD-Urteil: ausreichend

MOTORRAD-HIC 1482

Nishua Enduro Carbon

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Nishua Enduro Carbon.

Anbieter: Louis, Tel. 0 40/73 41 93 60, www.louis.de; Preis: 279,95 Euro; Größen: XS bis XL; Gewicht: 1270 ± 50 g/1334 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farbe: Schwarz; HELMSCHALE: Karbon; Verschluß: Doppel-D; Herstellungsland: China; ECE-Prüfzeichen E 1 (Deutschland); Ersatz­visiere: klar/getönt, je 34,95 Euro; Ausstattung: Pinlock-Visier (montiert), Wind­abweiser am Kinn, Helmbeutel (normal).

Plus: Sehr einfaches Auf- und Absetzen; sehr leicht; sehr gute Brillentauglichkeit; hervorragende Passform, sehr angenehmes Futter; sehr gute Aerodynamik, liegt auch bei höherem Tempo absolut stabil; relativ niedriges Geräuschniveau; gute Belüftung, praxisgerechter Oberkopf-Belüf­tungsschieber; klare Visierrastung, sehr großes Sichtfeld, einfacher Visierwechsel, ­Pinlock serienmäßig; verstellbarer Schirm; ordentliche Verarbeitung; hervorragende Schlag­dämpfungswerte; Preis.

Minus: Kinnriemenpolsterung zu kurz; keine Visier-Arretierung im komplett geschlossenen Zustand; extrem eingeschränkte Farbauswahl.

Fazit: Stabil und relativ leise auf der Straße, leicht und luftig auf losem Untergrund – der Nishua Enduro Carbon setzt das Mix-Thema konsequent um. Top Schlagdämpfungswerte machen den Testsieg endgültig klar.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut (MOTORRAD-Testsieger)

MOTORRAD-HIC 999

Rocc 770/771

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Rocc 770/771.

Anbieter: Büse, Tel. 0 24 71/1 26 90, www.buese­.com; Preis: 139,95 Euro (Dekor 149,95 Euro); Größen: XS bis XL (Mattschwarz und ein Dekor bis XXL); Gewicht: 1600 ± 50 g/ 1664 g (Herstellerangabe/XL gewogen); ­Farben: Weiß, Mattschwarz, sechs Dekore; Helmschale: ABS; Verschluß: Ratsche; Herstellungsland: China; ECE-Prüfzeichen E 9 (Spanien); Ersatzvisiere: klar/getönt, 19,95/29,95 Euro; Ausstattung: Sonnenblende, Helmbeutel (normal).

Plus: Relativ einfaches Aufsetzen; befriedigende Passform, angenehmes Futter; bis 120 km/h ­gute Aerodynamik, darüber noch ausreichend stabil; befriedigende (Dauer-)Belüftung trotz weitgehend funktionsloser Belüftungsschieber, relativ einfacher Visierwechsel; Sonnenblendenbedienung mit etwas Gewöhnung okay; befriedigende Verarbeitung; attraktiver Preis.

Minus: Etwas erschwertes Absetzen; Einfädeln von ­Brillenbügeln ggf. etwas mühsam; Kinnriemen­pols­terung etwas zu kurz; fehlende Visierras­tung, wenig praxisgerechte Bedienung, Visier verwindet sich leicht; Visierunterkante verzerrt stark, wenn sie im Sichtbereich liegt; keine Pinlock-Vorbereitung; Schirm nicht verstellbar; ab 90 km/h stärkere Windgeräusche, ab 110 km/h relativ laut; etwas schwer.

Fazit: Kennen wir den nicht irgendwoher? Richtig, der Rocc 770/771 ist praktisch baugleich mit dem Held ­Alcatar, hat aber das viel angenehmere Futter. Und im Unterschied zum Held keine Pinlock-Vorbereitung.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

MOTORRAD-HIC 1290

Shark Explore-R

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Shark Explore-R.

Anbieter: Shark, Tel. 0 41 08/45 80 00,www.shark-helmets.com; Preis: 369,95 Euro (Carbon Skin 399,95 Euro); Größen: XS bis XL; Gewicht: 1590 g/1770 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Schwarz, Mattschwarz, Carbon Skin; Helmschale: GFK-Mix; Verschluß: Ratsche; Herstellungsland: Thailand; ECE-Prüfzeichen E 11 (Großbritannien); Ersatzvisiere: klar/getönt/verspiegelt, je 73,50 Euro; Ausstattung: Sonnenblende, Schutzbrille mit Putztuch, Windabweiser am Kinn, integrierter Halsschutz, Atemluftabweiser, Helmbeutel (hochwertig).

Plus: Relativ einfaches Auf- und Absetzen; hervor­ragende Passform, sehr angenehmes Futter; sehr gute Aerodynamik, liegt auch bei höhe­rem Tempo absolut stabil; niedriges Geräusch­niveau; gute Belüftung, praxisgerechte Belüf­tungsschieber/-klappen; klare Visierrastung, ­extrem einfacher Visierwechsel; sehr gute Sonnenblendenbedienung; verstellbarer Schirm; sehr gute Ausstattung; ordentliche Verarbeitung.

Minus: Mit (serienmäßiger) Schutzbrille nur bedingt brillentauglich; Kinnteil für etwas härteren ­Offroad-Einsatz zu nah am Kinn (Belüftung!); ­etwas schwer (aber gut ausbalanciert); Kombination von Visier/Schirm nicht möglich.

Fazit: Nur drei mickrige (Gewichts-)Punkte fehlen zum „sehr gut“. Verdient hätte es der knackig sitzende und hervorragend ausgestattete Shark Explore-R allemal. Echte Geländeausflüge sind aber nicht sein Ding.

MOTORRAD-Urteil: gut

MOTORRAD-HIC 1247

X-Lite X-551GT

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X-Lite X-551GT.

Anbieter: Nolangroup Deutschland, Tel. 0 71 59/9 31 60, www.nolangroup.de; Preis: 449,99 Euro (Dekor 539,99 Euro); Größen: XS bis XXL; Gewicht: 1670 g/1678 g (Herstellerangabe/XL gewogen); Farben: Metallic­weiß, Mattschwarz, sieben Dekore; Helmschale: GFK-Mix; Verschluß: Doppel-D; Herstellungsland: Italien; ECE-Prüfzeichen E 3 (Italien); Ersatzvisiere: klar/ge­tönt/verspiegelt, 46,95/46,95/62,95–73,95 Euro; Ausstattung: Pinlock-Visier (beigelegt), Dichtungspflegeset, Sonnenblende, Wind­abweiser am Kinn, Helmbeutel (hochwertig).

Plus: Einfaches Auf- und Absetzen; gute bis sehr gute Passform, sehr angenehmes Futter; sehr gute Aerodynamik, liegt auch bei höherem Tempo absolut stabil; relativ niedriges Geräuschniveau; gute bis sehr gute Belüftung, praxisgerechte Belüftungsschieber/-klappen; klare Visierras­tung, großes Sichtfeld, einfacher Visierwechsel; gute Sonnenblendenbedienung; verstellbarer Schirm; sehr gute Ausstattung; ordentliche Verarbeitung.

Minus: Einfädeln von Brillenbügeln ggf. etwas mühsam; Kinnriemenpolsterung zu kurz; Kinnteil für etwas härteren Offroad-Einsatz zu nah am Kinn (Belüftung!); etwas schwer (aber gut ausbalanciert).

Fazit: Der X-Lite X-551GT ist ein rundum angenehmer Helm mit üppiger Ausstattung und praxisgerechten Bedienelemen­ten. Das Gewicht und das zu knapp sitzende Kinnteil vereiteln aber ernsthaftere Offroad-Ambitionen.

MOTORRAD-Urteil: gut

MOTORRAD-HIC 1368

Die Helme auf dem TÜV-Prüfstand

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Kantenamboss-Opfer: Kinnteile im etwas angeschlagenen Zustand.

Auf die harte Tour

Die erfolgreich absolvierte Prüfung nach der Helmtest-Norm ECE R 22.05 ist Grundvoraussetzung dafür, um es überhaupt in die Auswahl für den MOTORRAD-Helmtest zu schaffen. Allerdings hält die Redaktion das profane Nachmessen der ECE-Schlagdämpfungswerte für überflüssig. Das liegt zum einen ­daran, dass sich die Helmhersteller selbst ­genau beobachten. Dazu Peter Schaudt, Helmexperte beim TÜV Rheinland: „Sobald ein Anbieter mit neuen Modellen auf dem Markt erscheint, bekommen wir diese von Mitbewerbern zur Überprüfung der ECE-Werte zugeschickt.“ Zum anderen wird nach Meinung von MOTORRAD durch die ECE lediglich eine Minimalanforderung für Motorradhelme definiert. Das liegt einerseits an den teils abstrusen Prüfvorgaben, bei denen die Fallversuche mit auf minus 20 Grad tiefgefrorenen Helmen stattfinden. Außerdem sind die Aufschlagpunkte in der europäi­schen Norm genau definiert. Was wie­derum manche Helmanbieter animiert, die Prüfpunkte entsprechend zu verstärken. Ein Prozedere, das sich durchaus im legalen Rahmen bewegt, Kritiker aber spotten lässt, dass man nach dieser Methode selbst eine Pudelmütze ECE-tauglich zurechtstricken könnte.

MOTORRAD hat sich deshalb 2009 mit TÜV-Experte Schaudt und dem Unfallforscher und Biomechaniker Florian Schueler an einen Tisch gesetzt, um ein praxisnahes Prüfverfahren für Helme zu entwickeln. Seit nun fünf Jahren hat sich die „MOTORRAD-Helmnorm“ in zahlreichen Vergleichstests bewährt. Zentraler Punkt: Der Helm fällt auf dem Prüfstand des TÜV Rheinland weiterhin aus rund drei Metern Höhe, aber nicht auf den ECE-Kantenamboss, sondern auf einen echten Leitplan­ken­träger („Sigma­pfosten“), dem nach den Erkenntnissen von Florian Schueler bei ­Unfällen oftmals eine tragische Rolle zukommt. Getestet werden die Helme außer­dem bei Raumtemperatur, der Aufprall auf die linke und rechte Seite erfolgt sowohl bei Low- wie auch Highspeed.   

Helme
Helme

„Im MOTORRAD-Test sollte HIC 1000 machbar sein!“

Nach ECE ist beim Aufprall auf den Prüf­amboss ein Beschleunigungswert von 275 g zulässig. Der mit Sensoren bestückte Prüfkopf leitet den g-Wert an einen Computer weiter, der daraus unter Zuhilfenahme anderer Parameter (Dauer der Krafteinwirkung) den HIC-Wert berechnet. Das „Head Injury Crite­rion“ gilt bei Medi­zinern und Bio­mechani­kern als aufschluss­reicher Wert, um Aussagen über mögliche Hirn-/Schädel-Verletzun­gen zu treffen. Die ECE erlaubt einen maximalen HIC-Wert von 2400. Eine abstrakte Zahl, vor allem aber weit jenseits von Gut und Böse. Die MOTORRAD-Expertencrew ist sich einig: „Im MOTORRAD-Test sollte HIC 1000 machbar sein!“ Dass einige Helm­her­stel­ler diesem Wunsch­wert immer näher kom­men (und im Mittel bereits darunter liegen), beweisen die Topwerte im 2014er-MOTORRAD-Helmtest.

Schlagdämpfung

7,5 m/s, rechte Seite*,
Beschleunigung in g
HIC-Wert     
5,5 m/s, linke Seite*,
Beschleunigung in g
HIC-Wert     
MOTORRAD HIC 1000*
7,5 m/s, Kinnteil**,
Beschleunigung in g
AGV AX-8 Dual Evo 204 1808 180 1078 1443 692
Airoh S5 254 1843 151 805 1324 323
Arai Tour-X4 173 1304 135 668 986 396
BMW Enduro 210 1936 148 785 1361 565
Caberg Tourmax 171 1183 114 532 858 171
Givi X.01 Tourer 215 1933 149 781 1357 371
Held Alcatar 195 1598 147 815 1207 192
Icon Variant 239 2229 162 882 1556 113
Ixs HX 207 191 1540 190 1424 1482 376
Nishua Enduro Carbon 164 1385 128 612 999 469
Rocc 770/771 191 1678 153 901 1290 374
Shark Explore-R 225 1836 131 657 1247 361
X-lite X-551GT 225 1797 162 939 1368 339

*Aufschlag auf Sigmapfosten, der MOTORRAD-HIC-1000-Wert berechnet sich aus dem Mittel beider Aufschläge;
**Aufschlag auf Kantenamboss. Fließt nicht in Wertung ein, da ein Teil der Kräfte in den Kinnriemen weitergeleitet wird

So testet MOTORRAD

Herder
Markus Biebricher (51).

Kaputt und total nass

Von jedem Helmmodell traten fünf ­Exemplare zum Test an: Zwei in Größe M wurden beim TÜV Rheinland in Köln kaputt gemacht (siehe Seite 61); je drei (M, L und XL) mussten in und um Stuttgart beweisen, was sie in der Praxis draufhaben. Die ausführlichen Fahrversuche führte MOTORRAD mit der Dauertest-KTM 1190 Ad­venture durch. Der zumindest im Südwesten nicht ganz so freundliche Spätsommer 2014 führte dazu, dass die Hälfte des Testprogramms bei Dauerregen gefahren wurde und jeder Helm mindestens einmal in den Genuss einer kräftigen Dusche kam – keine schlechte Voraussetzung, um noch etwas genauere Aussagen zum Thema Belüftung machen zu können.

Um die Fahreindrücke noch etwas besser einordnen zu können, ging es für alle Testteilnehmer abschließend in den legendären „Konferenzraum-Trockentest“, bei dem Handhabung, Passform und Verarbeitungsqualität noch einmal in aller Ruhe bewertet wurden. Gute Tradition ist dabei, dass die testenden Redakteure total subjektiv ihre ganz persönlichen Favoriten küren (siehe unten). Zumindest beim Testsieger (und auch -verlierer) gab es diesmal aber keine zwei Meinungen und sogar Deckungsgleichheit mit der offiziellen Endwertung.

Die Hitlisten der Redakteure

Markus Biebricher (51)

1. Nishua Enduro Carbon
2. BMW Enduro
3. Arai Tour-X4

12. Airoh S5
13. Givi X.01 Tourer

Thorsten Dentges (43)

1. Nishua Enduro Carbon
2. Shark Explore-R
3. Arai Tour-X4

12. Icon Variant
13. Givi X.01 Tourer

Klaus Herder (52)

1. Nishua Enduro Carbon
2. Arai Tour-X4
3. BMW Enduro

12. ixs HX 207
13. Givi X.01 Tourer

Endwertung und Fazit

MOTORRAD
Der Nishua Enduro Carbon hat sich den Testsieg im Produkttest On-/Offroad-Helme gesichert.

Platzierungen

  1. Nishua Enduro Carbon: 88 von 100 Punkten
  2. Shark Explore-R: 82 von 100 Punkten
  3. Arai Tour-X4: 79 von 100 Punkten
  4. BMW Enduro: 79 von 100 Punkten
  5. X-lite X-551GT: 79 von 100 Punkten
  6. AGV AX-8 Dual Evo: 73 von 100 Punkten
  7. Airoh S5: 70 von 100 Punkten
  8. Icon Variant: 66 von 100 Punkten
  9. Rocc 770/771: 63 von 100 Punkten
  10. Caberg Tourmax: 62 von 100 Punkten
  11. Held Alcatar: 61 von 100 Punkten
  12. ixs HX 207: 50 von 100 Punkten
  13. Givi X.01 Tourer: 49 von 100 Punkten

Fazit: Klarer Testsieg für einen Neuling. Mit Topwerten in Sachen Schlagdämpfung, Gewicht sowie Passform und Aerodynamik gibt’s für den Nishua Enduro Carbon einen Einstand nach Maß. Dahinter wird deutlich, wie brutal hart Punktetabellen sein können. Denn bis einschließlich dem X-lite X-551GT bekommen fünf Modelle ein „gut“, die, wenn es nur nach den Praxis-Erfahrungen gegangen wäre, ein „sehr gut“ verdient gehabt hätten. Aber wie das Test­leben so spielt, rächen sich zum Beispiel ein paar liegen gelasse­ne Punkte in den Labor-Ka­tego­rien. Eine Kaufüberlegung wert sind diese Modelle aber allemal. Wer stark sparen muss oder will, wird erst bei den mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ beurteilten Modellen fündig. Die liefern zum Teil gute bis sehr gute Laborwerte, schwächeln aber kräftig in der Praxis.

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