Mit knapp 150 Euro (die gefahrene Skid-Design-Variante kostet rund 170 Euro) tritt der LS2 Scope, noch geprüft nach der alten ECE-Norm 22-05, als Klapphelm zum Kampfpreis an. Dafür geizt der gewogen 1.760 Gramm (Größe L, 59 – 60) schwere Kopfschutz nicht an Ausstattung. Pinlockvisier, Sonnenblende, herausnehm- und waschbares Innenfutter und Kommunikationssystemvorbereitung gehören zum Serienumfang.
Schwache Visier-Arretierung
Beim Aufsetzen empfängt einen die aufgeklappte Thermoplast Helmschale mit Knarzgeräuschen, wird das Kinnteil geschlossen macht der Scope aber einen soliden Eindruck. Die Verr- und Entriegelungstaste im Kinnteil fällt zwar klein aus, lässt sich aber auch mit Handschuhen sicher bedienen. Gleiches gilt für die Belüftungs- und Sonnenblendenschieber. Das Visier kennt nur drei Rastpunkte: Ganz auf, ganz zu und etwa zwei Zentimeter geöffnet. In weiteren Zwischenstellungen findet es keinen festen Halt. Schade. Mit offenem Kinnteil fahren geht auch nicht, da der Scope nur als geschlossener Helm geprüft wurde.

Laute Windgeräusche
In Fahrt fällt der Scope ab etwa Tempo 90 mit sehr hohen Windgeräuschen auf, die mit zunehmendem Tempo noch deutlich ansteigen. Ein empfindliches Gehör sehnt sich nach Ohrenstopfen. Die Belüftung arbeitet nur in Kombination von Stirn- und Kinnöffnung zufriedenstellend, kommt aber bei hohen Temperaturen schnell an ihre Grenzen. Das Visier bleibt dank Pinlock absolut beschlagfrei, auch bei widrigen Bedingungen. Mit guter Tönung und ausreichender Größe gefällt die Sonnenblende. Wenig Wertigkeit versprühen die rau laufenden Schieber für Lüftung, was aber auf deren Funktion keinen Einfluss hat. Dass zum Visierwechsel Werkzeug erforderlich ist: unkomfortabel. Aber: kein echter Beinbruch. Ansonsten stimmt die Verarbeitung und das Dekor ist exakt gesetzt sowie sauber überlackiert.
Fazit
Unter dem Strich ist der LS2 Scope ein gelungener Klapphelm zum kleinen Preis, der noch Luft für Ohrenstöpsel lässt.