- Abzo Motors VS01
- Einfaches Fahrwerk, einfache Bremse
- Nur 2,8 Cent pro Kilometer
- Familienunternehmen aus Indien
- Fazit
Ja, das ist echt. So etwas hat jemand wirklich entworfen, das Wort Design sollte im Kontext VS01 nicht fallen. Der Elektro-Cruiser sieht aus, als wäre er aus Resten einer Royal-Enfield-Werkstatt zusammengeschraubt worden. Und trotzdem: Das Konzept der Familie Patel ist einen Blick unter die furchtbare Verkleidung wert, denn jeder gefahrene Kilometer kostet mit der VS01 nur 2,8 Cent.
Abzo Motors VS01
Wer wie Abzo die VS01 so klar auf niedrige Betriebskosten trimmt, der muss mit einfacher und robuster Technik arbeiten. Und das erklärt wohl die Optik. Motto: Form follows function. Unter der Verkleidung trägt ein Zentralrohrahmen aus Stahlprofilen das Fahrwerk und den Akku. Letzterer speichert 5 kWh Strom und speist einen Radnabenmotor mit maximal 8,4 PS sowie 190 Nm Raddrehmoment und soll bis zu 180 Kilometer Reichweite ermöglichen. Die Ladedauer beträgt laut Abzo 3 Stunden am nicht näher definierten Schnelllader. 6 Stunden dauert es zu Hause an der Steckdose.
Einfaches Fahrwerk, einfache Bremse
Der Akku sitzt mittig im Zentralrohrrahmen mit Doppelschleife aus Stahl. Vorn führt eine einfache Telegabel, hinten Stereofederbeine. Die hydraulische Bremsanlage soll mit Verbundsystem Schreckbremsungen den Schrecken nehmen. Das Steuern und Überwachen des Antriebssystems erfolgt per großem Bildschirm mit 3 Fahrmodi für unterschiedliche Leistungsentfaltung des Radnabenmotors.
Nur 2,8 Cent pro Kilometer
Umgerechnet circa 2.500 Euro kostet die Abzo VS01 in Indien. Dieser Betrag geht direkt in die Haltungskosten ein, die Abzo mit 2,8 Cent pro Kilometer angibt. Sie setzen sich aus Strompreis, Versicherung und Wartung zusammen. Zum Vergleich: Ein aktuelles Elektroauto der Golf-Klasse kostet laut The Mobility House 56 Cent pro Kilometer, also exakt das 20-fache. Und: Die Pendlerpauschale in Deutschland beträgt 30 Cent pro Kilometer, und selbst beim Spitzensteuersatz in Klasse 1 könnte man noch gut 10 Cent pro Kilometer verdienen – wenn sich jemand traut, mit der VS01 zu fahren.
Familienunternehmen aus Indien
Das indische Start-up Abzo wurde 2018 von Kanchi Patel und ihrer Schwester Kalpana gegründet. Unterstützt werden die Schwestern von Vater Chirag, der sich um die Technik und die Finanzen kümmert und in seinem Hauptjob als Chef eines Fahrstuhl- und Rolltreppenbauers fungiert. In Ahmedaban produziert Abzo mittlerweile auf über 17.000 Quadratmetern Elektromotorräder.
Fazit
Das indische Start-up Abzo Motors stellte mit der VS01 ein preisgünstig zu fahrendes Elektromotorrad vor. Nur 2,8 Cent pro Kilometer Kosten fallen für den groß wirkenden E-Cruiser an. Optisch sollte man niedrige, besser keine Ansprüche haben, sondern einfach nur nachhaltig und günstig pendeln wollen.