Dieses Motorrad ist das Highlight der Japan Mobility Show 2025 in Tokio: das Honda EV Outlier Concept. Dass dieses futuristische Zweirad-Fahrzeug einen elektrischen Antrieb hat, erscheint dabei so obligatorisch wie nebensächlich. Überraschungen stecken in den Details. Nomen est omen: Der englische Begriff Outlier bedeutet Ausreißer.
Honda EV Outlier Concept als Highlight der Japan Mobility Show 2025
Denn der elektrische Antrieb steckt beim Honda EV Outlier Concept direkt in den Rädern. Ja, in beiden, Stichwort: Allrad. Jeweils ein elektrischer Radnabenmotor treibt das Hinterrad und das Vorderrad an, elektronisch gesteuert je nach Situation oder Vorlieben.
Elektrischer Allradantrieb mit Radnabenmotoren
Mit dem Allradantrieb hat das Honda EV Outlier Concept potenziell Vorteile bei der Traktion, insbesondere auf feuchter, schlüpfriger Fahrbahn. Grundsätzlicher Nachteil des Radnabenmotors ist jedoch seine ungefederte Masse am Rad, zu Ungunsten der Fahrwerksabstimmung, insbesondere des Ansprechverhaltens. Leistungsdaten nannte Honda nicht, doch im Video (siehe oben) ist das EV Outlier Concept ziemlich flott und mindestens "auf Augenhöhe" mit anderen Fahrzeugen unterwegs.
Futuristischer Lowrider-Cruiser
A propos Höhe: Beim Honda EV Outlier Concept handelt es sich um ein langes, flaches Lowrider-Layout, bisher so üblich bei klassischen Cruiser-Modellen. Damit ist das oft diskutierte Thema Sitzhöhe hier gar keines. Zudem hat der Sitz am Concept stützende Polster, nicht nur hinten, sondern auch seitlich. Abstützen nach hinten erscheint hier umso sinnvoller, denn die Fußrasten und damit die Beine des Fahrers sind Cruiser-typisch weit nach vorn gestreckt.
Vorderradaufhängung nach dem Hossack-Prinzip
Während die Hinterradschwinge am Aluminium-Chassis des Honda EV Outlier Concept weitgehend gewöhnlich aussieht, ist die Vorderradaufhängung offenbar eine Art Hossack-Gabel mit Doppel-Längslenker und Zentralfederbein. Das erinnert an die aktuelle Honda Gold Wing oder die K 1600-Modelle von BMW mit Duolever. Wesentlicher Vorteil dieser Fahrwerkskonstruktion ist die Stabilität beim Bremsen.
Felgenringbremse wie bei Buell
Wobei die einzelne, große Bremsscheibe am Vorderrad des Honda EV Outlier Concept wegen des zentralen Radnabenmotors außen am Felgenring verläuft – so einst typisch für die Motorräder von Erik Buell.
Akku-Pack zentral und tief im Aluminium-Rahmen
Zum Gewicht des Honda EV Outlier Concept liegt keine Angabe vor, nicht einmal eine ungefähre. Immerhin ist das Akku-Pack schwerpunktgünstig zentral und hier zudem tief im Aluminiumrahmen aufgehängt. Akku-Kapazität, Reichweite und Ladedauer: ebenfalls keine Angaben.
Zwei große Displays und Rückspiegel-Kameras
Zwei große Displays, ein breites horizontales am Lenker und ein zusätzliches vertikales davor, zeigen dem Fahrer des Honda EV Outlier Concept Daten vom Fahrzeug und vom Drumherum an. Dabei sind die Rückspiegel ebenfalls per Kameras ins Display eingebunden.
Honda Outlier ab 2030 – Honda WN7 schon ab 2026
Ob aus dem Honda EV Outlier Concept wirklich ein Serienmodell für die 2030er-Jahre wird, bleibt abzuwarten. Bereits 2026 soll die elektrisch angetriebene Honda WN7 in den Handel kommen, und die sieht noch eher wie ein konventionelles Motorrad aus – sogar mit Einarmschwinge.
Eckdaten der Honda WN7: bis zu 50 kW (68 PS) Spitzenleistung sowie 18 kW (24 PS) oder 11 kW (15 PS) Dauer-Nennleistung für die europäischen Führerscheinklassen A2 und A1. Dazu "mehr als 110 km/h" Höchstgeschwindigkeit, "mehr als 130 Kilometer" Reichweite, 217 Kilogramm Gesamtgewicht – und 15.379 Euro als Einführungspreis.
















