Eine Rechtsanwaltskanzlei, die in den Diensten des italienischen Zweiradgiganten Piaggio steht, hatte sich beim europäischen Patentamt die Wortmarke eSR1 schützen lassen, weshalb wir Anfang Dezember 2020 auf einen neuen Elektroroller aus dem hause Piaggio spekulierten. Der E-Roller hätte sich der Technik der Vespa Elettrica bedienen und optisch aber weniger Retro, dafür mehr Sportlichkeit ausstrahlen können. Weit gefehlt. Was Aprilia nun mit dem eSR1 präsentiert, entpuppt sich als Elektrotretroller.
E-Tretroller mit 30 km Reichweite

Manch ein E-Scooter wird sich freuen, wir sind eher enttäuscht. Nicht weil wir etwas gegen E-Scooter hätten, sondern weil wir uns auf einen Aprilia E-Roller in den Geschwindigkeitsklassen 45 km/h und 70 km/h gefreut haben. Wir spekulierten auf eine Motorleistung ähnlich die der Vespa Elletrica: 3,5 respektive 3,6 kW (die Spitzenleistung liegt einheitlich bei vier kW). Die 4,2 kw/h große Batterie der Elektro-Vespa ermöglicht Reichweiten von bis zu 100 Kilometer. Kostet allerdings auch 6.250 Euro..

Der E-Tretroller Aprilia eSR1 kostet 659 Euro und ist ab dem 20. Januar 2021 erhältlich. Der faltbare E-Scooter wird von einem bürstenlosen 350-W-Motor angetrieben. Der Motor wiederum lässt sich von einer 280-Wh-Batterie speisen, die 30 Kilometer Reichweite pro Ladung bereitstellen soll. Für den Ladevorgang kann der Akku herausgenommen werden und – wenn vorhanden – gegen einen vollen Akku ausgetauscht werden.
10-Zoll-Räder mit schlauchlosen Reifen, der Rahmen aus Magnesiumlegierung sowie die elektrische Bremse am Vorderrad und die Scheibenbremse hinten sollen beim Aprilia eSR1 für Sicherheit und Fahrkomfort sorgen. Hinzu kommen LED-Leuchten an Front und Heck sowie das am Lenker thronende 3,5-Zoll-LCD-Display.
Fazit
Die Antriebstechnik für einen ausgewachsenen E-Roller nach Vorbild des Aprilia SR stünde mit der Vespa Elettrica bereit. Noch dazu würde ein elektrischer SR ein ganz anderes Publikum ansprechen. Mit dem eSR1 springt Aprilia jedoch auf den Letzte-Meile-Zug auf, der am boomen ist. Verständlich, ja, enttäuscht sind wir trotzdem.