- Neue Can-Am Motorräder ab 2024
- Enduro Can-Am Origin
- Naked Bike Can-Am Pulse
- Patent zeigt die Can-Am-Technik
- Moderne Tesla-Zellen oder Massenware?
- Strom für über 100 Kilometer
- BRP übernahm Alta Motors
- Neues Can-Am-Werk in Mexiko
- Fazit
Nur 2 Jahre nachdem Can-Am als Motorradmarke gegründet worden war, 1974, wurde auf einer Can-Am die Amerikanische Motocross-Meisterschaft in der Klasse bis 250 Kubik gewonnen. Doch schon 1987 war es vorbei mit der Motorrad-Produktion. Beim kanadischen Konzern Bombardier Recreational Products (BRP) konzentrierte man sich fortan auf das Kerngeschäft: Jetskis, Motorschlitten, Quads und leichte Offroad-Fahrzeuge (ATV). 2007 folgte das erste Onroad-Fahrzeug mit dem Label Can-Am: das Dreirad Spyder mit zwei Rädern vorn und einem Rad hinten, später zusätzlich als Ryker.
Neue Can-Am Motorräder ab 2024
50 Jahre nach der Vorstellung der ersten Can-Am Motorräder, also 2022, wurden neue Motorräder von Can-Am angekündigt. Zwar erst für 2024, doch die Ankündigung passte schön zum 50. Jubiläum der Marke. Entwickelt werden zunächst 2 Modelle, beide mit elektrischem Antrieb namens E-Power von Rotax – denn der österreichische Motoren-Hersteller Rotax gehört ebenfalls zum Bombardier-Konzern (BRP). Auf einer Motorradmesse in Montreal wurden die beiden neuen Modelle erstmals Publikum vorgestellt.
Enduro Can-Am Origin
Beim Konzept Can-Am Origin handelt es sich um eine Enduro, was mit Rückblick auf die Markenhistorie authentisch und plausibel erscheint. Zumal die Origin offenbar eine "richtige" Enduro werden soll, mit langen Federwegen sowie 21-Zoll-Vorderrad und 18-Zoll-Hinterrad.
Naked Bike Can-Am Pulse
Parallel zur Enduro Origin entwickelt Can-Am ein Naked Bike namens Pulse. Auf derselben technischen Plattform, allerdings mit anderen, kürzeren Fahrwerkskomponenten vorn und hinten sowie mit 17-Zoll-Guss-Rädern.
Patent zeigt die Can-Am-Technik
Bisher hält sich Can-Am mit technischen Daten über die beiden neuen Elektromotorräder zurück. Einzig der in den USA übliche Ladestandard Level 2 war bekannt. Sprich, die Ladeleistung beträgt maximal 7,6 Kilowatt. In etwa so viel wie bei der neuen Livewire Del Mar. Das Patent, in dem Can-Am-Mutter BRP sich einige technische Lösungen schützen lassen möchte, zeigt zwar keine Details, aber es lässt einige Schlüsse zu.
Moderne Tesla-Zellen oder Massenware?
Das Patent zeigt den Aufbau des Akkus und dessen Gehäuse, das mittragend im Chassis integriert ist. Can-Am scheint mit einem Akku aus 7 Modulen zu je 70 Zellen zu planen. Sprich 490 Rundzellen im Verbund. Der Stromspeicher ist flüssigkeitsgekühlt. Dazu packt BRP das eigentliche Akkugehäuse in zwei plattenförmige Wasserkühler ein, die die Hitze an den Polen der Zellen abführen.
Strom für über 100 Kilometer
BRP erwähnt im Patent den genauen Typ der verwendeten Zellen: LG M50L. Die gleichen Zellen im Format 21700 nutzt Ducati in seiner MotoE-Maschine. Sie arbeiten mit 3,5 Volt und speichern 17,8 Wh Strom. Bei 490 Stück im Verbund hätten die beiden Can-Am-Modelle knapp 8,8 kWh Kapazität, was in etwa für 100 Kilometer über Land reicht und die Motorräder gegen die LiveWire DelMar mit 10,5 kWh positioniert.
BRP übernahm Alta Motors
Interessanter Hintergrund zum Thema: 2019 hatte BRP den kalifornischen Elektro-Motorradhersteller Alta übernommen – und wohl zumindest teilweise dessen Know-how.
Neues Can-Am-Werk in Mexiko
Am 3. Oktober 2022 wurde in Querétaro, Mexiko, mit dem Bau eines neuen Werks begonnen. Dort sollen ab März 2024 die neuen, elektrischen Motorräder der Marke Can-Am produziert werden – komplett mitsamt Akkus. Circa 500 neue Arbeitsplätze werden damit geschaffen. In der Nähe gibt es bereits ein BRP-Werk für andere Fahrzeuge und Teile.
Fazit
Can-Am – ein wohlklingender alter und fast schon wieder neuer Name im Motorrad-Geschäft. Für 2024 hat Can-Am 2 neue Motorräder angekündigt, die Enduro Origin und das Naked Bike Pulse – beide mit elektrischem Antrieb. Diese Ankündigung ist ernst zu nehmen, denn hinter Can-Am steht der große kanadische Bombardier-Konzern mitsamt dem österreichischen Motoren-Hersteller Rotax. Im Herbst 2022 begann der Bau eines neuen Can-Am-Werks in Mexiko, wo die Motorräder mitsamt Akkus ab März 2024 produziert werden sollen.