Honda E-VO: Die erste Elektro-Honda ist ein Café Racer im Retro-Look

Honda E-VO Electric Café Racer
:
Die erste Elektro-Honda kommt im Retro-Look

© Wuyang-Honda 16 Bilder

Auf den ersten Blick sieht die neue Honda E-VO aus wie ein neoklassischer Café Racer. Doch einen Auspuff hat sie nicht. Sie ist die erste elektrische Honda oberhalb der Elektroroller-Modelle.

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Diverse Elektroroller von Honda gibt es bereits, eine groß angelegte Elektro-Modell-Offensive ist angekündigt, sogar mit realistischen Honda Concept-Bikes zur EICMA 2024 – doch das erste elektrische Motorrad vom größten Hersteller ließ weiter auf sich warten. Bis jetzt. Im Mai 2025 erschien die erste Elektro-Honda als Serien-Modell: die Honda E-VO.

Honda E-VO als moderner Café Racer

Obwohl sie technisch innovativ ist, sieht die Honda E-VO aus wie eine moderne Interpretation des klassischen Themas Café Racer: mit Rundscheinwerfer, integriert in rundlicher Verkleidung, sowie mit Lenkerenden-Rückspiegeln.

Wuyang-Honda WH8000D made in China

Im Frühjahr 2025 erschien die Honda E-VO zuerst in China, unter der Typ-Bezeichnung Wuyang-Honda WH8000D. Wuyang-Honda ist das langjährige China-Joint-Venture des größten japanischen Motorrad-Herstellers. Am 26. Mai 2025 erfolgte die offizielle Präsentation in Peking, direkt danach schaltete Wuyang-Honda das neue Modell auf seiner Homepage frei, mit allen Daten, Details und Preisen.

Bis zu 120 km/h mit Elektro-Motor

Bei den chinesischen Behörden amtlich angemeldet ist die Wuyang-Honda WH8000D mit 8 kW (rund 11 PS) elektrischer Dauer-Nennleistung. Demnach signalisiert die in der Typbezeichnung enthaltene Zahl 8.000 das Potenzial in Watt. Als Spitzenleistung des vor der Schwingenlagerung platzierten Mittel-Motors nennt Wuyang-Honda 15,8 kW, circa 21,5 PS. Dazu passt die genannte Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h. Schalten entfällt, und der Endantrieb zum Hinterrad läuft sauber per Zahnriemen (vom deutschen Zulieferer Continental).

New 2025 EV Concepts _ Honda Motorcycles (1080p) 1:15 Min.

Niedriges Fahrwerk mit 16-Zoll-Vorderrad und 14-Zoll-Hinterrad

Mit Zentralfederbein hinten und Upside-down-Telegabel vorn ist das Fahrwerk der Honda E-VO konventionell aufgebaut. Je Rad genügt eine Scheibenbremse, selbstverständlich kombiniert mit einem ABS. Beide einstellbaren Handhebel wirken auf jeweils eine Bremse, wie von Automatik-Rollern bekannt. Unkonventionell sind die Formate der Räder und Reifen, mit 110/70-16 vorn und 140/70-14 hinten. Damit ergibt sich eine leicht zugängliche Sitzhöhe: nur 765 Millimeter. Relativ kurz für Motorrad-Verhältnisse sind die genannten 1.380 Millimeter Radstand.

156 Kilo oder 143 Kilo leichtes Elektro-Motorrad

Für ein elektrisches Konzept ist die Honda E-VO relativ leicht, sie wiegt angeblich nur 156 Kilogramm. In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist der Rahmen aus geschmiedetem Aluminium. Neben der Top-Version der E-VO mit 3 Akku-Packs gibt es eine abgespeckte Version mit 2 Akku-Packs, die mit angeblich 143 Kilogramm noch leichter ausfällt – allerdings mit etwas geringerer Höchstgeschwindigkeit: 110 statt 120 km/h.

3 oder 2 Akkus, 170 oder 120 Kilometer Reichweite

Mit 6,2 kWh Kapazität in den 3 Lithium-Ionen-Akkus soll die Honda E-VO bis zu 170 Kilometer weit kommen. Als Ladedauer nennt Wuyang-Honda zwischen 1,5 und 2,5 Stunden (von 20 auf 80 %, je nach Ladeanschluss). Mit 4,1 kWh in den 2 Akkus ergeben sich angeblich bis zu 120 Kilometer Reichweite sowie zwischen 1,0 und 1,5 Stunden Ladedauer. Als Puffer wirkt die Rekuperation, also die Energierückgewinnung beim Bremsen. Die 3 Modi heißen – international verständlich – "Eco", "Normal" und "Sport", sie wirken auf Leistungsentfaltung, Schlupfregelung und Motorbremswirkung (Rekuperation).

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Smartphone-Connectivity mit Navigation und Keyless-System

Weitere moderne Ausstattungsdetails der Honda E-VO sind das TFT-Display im Format 7 Zoll, mit integrierter Connectivity samt Navigation, bei der Top-Version auch mit Reifenluftdruck-Anzeigen. Zusätzlich stehen ein weiteres, kleineres Display sowie ein Smartphone-Fach zur Verfügung. Top-modern ist die Einbindung des Smartphones ins schlüssellose Bordnetz ("keyless"). USB-Anschlüsse Typ A und C sind hingegen moderne Standards.

2 Kameras an Front und Heck

Obendrein hat die Honda E-VO 2 ab Werk 2 Kameras eingebaut, eine vorn und eine hinten. Die Aufnahmen können als Videos gespeichert werden, die Heck-Kamera ist zudem direkt mit dem Display verbunden, quasi als zusätzlicher, zentraler Rückspiegel.

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Honda E-VO für Europa, A1 und B196? Preis?

In China kostet die Wuyang-Honda E-VO ab 29.999 Yuan, umgerechnet circa 3.700 Euro. Die Top-Version ist etwas teurer: 36.999 Yuan, umgerechnet circa 4.500 Euro. Ob die Honda E-VO demnächst außerhalb Chinas angeboten wird, bleibt abzuwarten. Mit den vorliegenden Eckdaten (Dauer-Nennleistung unter 11 kW) könnte sie in die europäische "125er"-Kategorie passen, also zur Führerscheinklasse A1 ab 16 Jahren sowie zur Pkw-Führerscheinerweiterung (in Deutschland B196).

Fazit

E-VO heißt das erste Elektro-Motorrad von Honda. Zuerst erschien die E-VO als Wuyang-Honda WH8000D in China, im Frühjahr 2025. Ende Mai 2025 kam sie dort in den Handel, ab umgerechnet circa 3.700 Euro. Mit diesen Eckdaten: 8 kW (rund 11 PS) elektrische Dauer-Nennleistung, 15,8 kW (circa 21,5 PS) Spitzenleistung, 120 km/h Höchstgeschwindigkeit, 170 Kilometer Reichweite und 156 Kilogramm Gesamtgewicht. Die abgespeckte Version mit 2 statt 3 Akku-Packs wiegt angeblich nur 143 Kilo, allerdings mit nur 110 km/h Höchstgeschwindigkeit und 120 Kilometer Reichweite. Ausstattung und Elektronik der Honda E-VO sind modern, das Design ist retro. Ob und gegebenenfalls wann die Honda E-VO nach Europa kommt, ist unklar. Sie könnte zur europäischen Führerscheinklasse A1 ab 16 Jahren sowie zur Pkw-Führerscheinerweiterung (in Deutschland B196) passen.

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