Husqvarna-Crosser 2015 im Test

Fahrbericht Husqvarna-Crosser Neue Huskies für 2015

Sind es nun einfach umdekorierte KTM-Maschinen oder sind die Husqvarnas ­eigenständige Modelle? Ansichtssache. Wir sind die Husqvarna-Crosser fürs Modelljahr 2015 schon gefahren.

Neue Huskies für 2015 Campelli
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Anfang 2013 hat KTM die Tra­ditionsmarke Husqvarna von BMW übernommen und binnen weniger Monate eine komplette Offroad-Palette aus dem Boden gestampft, die sich technisch zwangsläufig stark an die KTM-Produktpalette anlehnte. Im Wesentlichen beschränken sich die Unterschiede aufs Kunststoffheck und die hochwertigere Serienausstattung der Husqvarnas.

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In naher Zukunft soll sich das zwar sukzessive ändern, doch im Modelljahr 2015 bleibt es mit leichten Renovierungsmaßnahmen bei der technischen Nähe zu KTMs. Im schwedischen Luleå fand die erste Kontaktaufnahme mit den neuen Huskies statt, MOTORRAD-Tester Didi Lacher, sechsfacher Deutscher Meister, hatte dabei besonders viel Spaß mit dem Zweitakter Husqvarna TC 250.

Husqvarna FC 350 bildet die goldene Mitte

Doch beginnen wir mit den im Markt wichtigeren Viertaktern. Der 250er-Viertakter hat logischerweise die gleiche Charakteristik wie das KTM-Pendant, lebt von hohen Drehzahlen und will entsprechend aggressiv bewegt werden. Die Spitzenleistung ist auf jeden Fall beeindruckend. Vorn ist die neue FC 250 relativ straff abgestimmt, hinten schluckt sie dank geänderter Hebel­übersetzung Kanten spürbar besser als früher. Das Fahrgefühl ist eher hecklastig, was auf sandigen Strecken vorteilhaft ist.

Im Gegensatz dazu ist die Husqvarna FC 450 vorn weicher abgestimmt, taucht auf der Bremse tiefer ab. Auf Sand ist diese eher frontlastige Balance nicht optimal, dafür wirkt die Abstimmung sehr komfortabel. Der vibrationsarm laufende 450er-Motor liefert enormen Druck in allen Lebenslagen, selbst auf tiefen Strecken sind rund 60 PS in der Spitze sicher kaum umzusetzen. Per Map-Select-Schalter können am Lenker zwei Mappings angewählt werden, die Unterschiede in der Leistungsentwicklung sind klar spürbar.

Die goldene Mitte dürfte die Husqvarna FC 350 ­bilden. Bei Amateuren ein beliebter Hubraum-Kompromiss, mit dem man sogar Weltmeister werden kann, wie KTM-Werksfahrer Toni Cairoli jährlich beweist. Die 350er ist leicht zu beherrschen, trotzdem oben spritzig und kräftig. Das breite nutzbare Band erspart viele Schaltvorgänge.

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Husqvarna TC 250 wirkt spielerischer

Für schnelle Rundenzeiten muss der Motor ähnlich wie ein 250er gedreht werden. Ausgewogen präsentiert sich die Abstimmung des Fahrwerks. Die Husqvarna FC 350 scheint Löcher und Wellen aufzusaugen, die Räder kleben geradezu am Boden. Doch zurück zum Zweitakter, der Tester Didi Lacher begeisterte: „Ein riesiger Spaß, nach ein paar Jahren Pause mal wieder einen Zweitakter zu bewegen.“ Obwohl nur wenige Kilogramm leichter als ein Vier­takter, wirkt die Husqvarna TC 250 spielerischer. Mit ihrer doppelten Zündfrequenz buddeln sich Zweitakter nicht so tief in den Sand ein, gleiten eher darüber. Die TC 250 verwöhnt dazu mit einer ganz gleichmäßigen Leis­tungsentwicklung. Auch das Fahrwerk wirkt bestens ausbalanciert und komfor­tabel abgestimmt.

Zwei- und Viertakter sollen bei Husqvarna parallel weiterentwickelt werden, das gilt für die Crosser wie für die 2015 nur minimal überarbeitete Enduro-Palette. Im ers­ten Jahr nach der Übernahme durch KTM hat Husqvarna bereits mehr als 10.000 Einheiten an den Mann gebracht. Sicher mit einem gewissen Kannibalisierungseffekt, ein beträchtlicher Teil der Husky-Käufer dürfte vorher eine KTM gefahren haben. Das wird sich ändern, wenn sich Husqvarna in Zukunft mehr von KTM abkoppelt.

Das ist neu

Alle Husqvarna Cross-Modelle

  • Gabel WP 4CS überarbeitet
  • dünnere 22-mm-Vorderradachse
  • neues Hebelsystem am Federbein
  • Federbein mit 4 mm mehr Hub
  • Neken-Lenker, serienmäßig Handprotektoren
  • schneller austauschbare Gabelprotektoren

Husqvarna FC 250/350

  • neue, leichtere Kupplung

Preise

TC 85: 5295 Euro
TC 125: 7445 Euro
TC 250: 8145 Euro
FC 250: 8595 Euro
FC 350: 8945 Euro
FC 450: 9195 Euro

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